headerimg

#16

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 04.02.2015 14:29
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Mir war ihre verwirrte, leicht geschockte Reaktion auf Rick's Aussage aufgefallen. Natürlich. Sie fragte sich bestimmt, warum sie nur heute - vorerst nur heute - hier bleiben durfte. Wohin sie dann ging. Und eben zehntausend andere Gedanken. Die Kannibalen kamen ihr bestimmt auch in den Kopf, da sie ja vorhin schon ziemlich.. naja eben nicht gerade erfreut war, als ich ihr berichtete, um welche Personen es sich dabei handelte. Vorerst folgte sie mir etwas verdutzt, wusste wahrscheinlich nicht was sie sagen sollte und nahm, ebenso wie ich es getan hatte, Holz, um es dann auf dem Haufen abzulegen. Dann kam nun die, irgendwann erwartete Frage. Wohin sie gehen sollte. Das wusste ich natürlich auch nicht. In die Wildnis eben, so wie es die meisten taten. Etwas anderes gab es hier ja nicht, außer der Stamm der Kannibalen natürlich. Aber eine junge Frau hatte es bestimmt nicht gut dort. Davon konnte man fest ausgehen. Einige Sekunden Stille, als ich mir die Hände an der Hose abklopfte. ''Unser Trupp entscheidet diplomatisch darüber, ob eine Person, die sich denn gerne uns Friedlichen anschließen möchte, auch hier bleiben darf.'', trug ich dann nun dazu bei. Es war zwar nicht die direkte Antwort auf ihre Frage, aber ich hatte mich bestimmt genau ausgedrückt, sodass sie wusste, worum es uns hier ging. Es war eben nicht so, dass beispielsweise Rick oder ich allein darüber entscheiden können, ob jemand bleibt. Nein, wir hielten alle zusammen, also mussten wir auch zusammen entscheiden, wie richtige Brüder. Man ging durch dick und dünn, akzeptierte die Meinung anderer, half sich gegenseitig, wenn man in Not war. Die Kerle hier waren mir recht wichtig geworden in dieser langen Zeit, weswegen ich genauso wie die anderen auf eine gerechte Abstimmung bestand. Denn wenn der Großteil sich dagegen entscheiden würde, sie hier zu behalten, dann.. konnte ich nichts dagegen tun. Meistens achteten wir darauf, wie nützlich uns eine Person sein konnte, oder wie sie vom Charakter her ist. Rebellische und besserwisserische Kerle, die nichts auf Lager haben, sind dann logischerweise nicht so willkommen. Bei einer Frau ist das ja schon etwas anderes. Mädchen können Dinge gut, in denen Jungs nicht so begabt sind - daran musste man schließlich auch denken. Deswegen könnte man eine Frau unter uns durchaus gutheißen. Aber vielleicht war sie auch in Technischen begabt, oder anderen Sachen. Wenn sie hier bleiben würde, würden wir sie eine Woche lang beobachten, übrall mithelfen lassen. Und dann stelle sich vielleicht auch ihr persöhnliches Können und Talent heraus, sodass wir sie einer festen Gruppe zuteilen könnten. Aber daran konnte man ja noch nicht denken.. Erstmal den morgigen Tag abwarten. ''Aber keine Sorge..'', fügte ich dann hinzu, aus.. was für einem Grund auch immer. Schließlich sollte sie sich nicht gleich schon den Kopf über die schlimmsten Dinge, die passieren könnten, den Kopf zerbrechen. Sie sollte ein wenig Spaß mit uns haben und sich keine großen Sorgen machen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass wir sie hochkant hier raus kicken würden, war meiner Meinung nach gering. Bis jetzt machte sie nämlich einen vernünftigen Eindruck, auch wenn sie noch recht verspannt und verklemmt wirkte. Mein Blick huschte auf den Holzhaufen, der entflammt wurde. Zuerst erkannte man nur ein kleines glühendes Flämmchen, doch nachdem mit einem art Fächer ein wenig Luft zugefächert wurde, stieg die gefährliche Flamme empor. Es wurde schon dunkel, weswegen die Wärme, die vom Feuer ausging, ganz gut war. Da musste man sich wenigstens nicht wärmer anziehen und konnte sich am Lagerfeuer wärmen. In der Ferne sah ich schon Mike, der das Wildschein fertig.. zubereitet hatte, und es nun mit Hilfe zwei anderer über dem Feuer aufhang. Es musste nur zwischendurch gedreht werden, damit es auch von allen Seiten schön braun wurde. Das Schwein wäre heute mein erstes richtiges Essen, weswegen ich mich echt freute, dass es endlich einmal im Feuer war. Die Stimmung wurde immer lockerer, da einige schon vom gebrauten Bier tranken, die Tische deckten - auch wenn nicht sehr ordentlich, Teller und Becher reichten ja - und die Lichtung immer voller wurde.

nach oben springen

#17

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 04.02.2015 18:31
von Momo • 1.308 Beiträge

Wäre ein Wunder gewesen wenn ich auf die Worte von Rick hin nicht verwirrt und verwundert gewesen wäre. Geschockt. Das war ich wirklich und das wäre an meiner Stelle wohl auch jeder Andere gewesen, wobei mir mittlerweile aufgefallen war, dass das Weibliche Geschlecht hier so gut wie gar nicht vertreten schien. Genau genommen hatte ich bis zu diesem Augenblick noch gar kein Mädchen entdeckt, wobei ich darauf eigentlich auch nicht speziell und explizit achtete. Im Endeffekt spielte das ja keine Rolle, oder? Andererseits ließ es die Frage aufkommen, ob sie volleicht alle Mädchen wegschickten. Aus welchen Gründen auch immer, könnte ja auch gut der Fall sein. Man konnte ja nie wissen, hm.. vor allem ich nicht, wo ich doch gar keine, Null Erinnerungen hatte. So sehr ich nun auch versuchte dort nicht drüber nachzudenken, so wenig schaffte ich es. Es war einfach unmöglich diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, weil er einfach zu viel bedeutete, nach dem was ich schon alles erfahren hatte. Wobei das sicherlich nur ein winziter Bruchteil dessen war, was es tatsächlich noch zu erfahren gab. Ich seufzte leise, schloss einen Moment die Augen, bevor ich mein Holz ablegte und Aidens weiteren Worten lauschte. Sie entschieden also diplomatisch, ganz fair? Wieso gaben sie nicht jedem erst einmal eine Chance sich zu beweisen? Das wäre fair, das und nichts anderes. Aber da konnte und da wollte ich auch nicht reinreden, weil das mit großer Sicherheit einfach keinen guten Eindruck hinterließ und meine Chancen hier bleiben zu dürfen gewaltig sinken würden. Eine Schande, dass man darüber nachdenken musste was man besser sagte und was nicht. Zumindest noch jetzt, wo man Gefahr lief verstoßen zu werden. Als vollkommen Fremde und Unwissende. Ein leises Seufzen kam über meine Lippen, bevor ich langsam nickte, wobei mir sein Aber keine Sorge ehrlich gesagt auch kein Stückchen half. Wie denn auch? Wie sollte mir das helfen, wo ich doch wusste, dass sie alle gemeinsam entscheiden würden. Klar kannte er seine Leute vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht wollte er mir nur noch ein paar relativ entspannte Stunden gewähren, ehe sie mich von hier verscheuchten und den Kannibalen regelrecht in die Arme trieben. Der stämmige Kerl kam mit dem Wildschwein und ein paar andere halfen ihm dieses über dem Feuer aufzuhngen. Ich ließ mich still neben Aiden auf den Boden sinken, als dieser sich zu den Anderen ans Feuer setzte. Mein Blick war einen Moment auf eben dieses gesenkt, während ich - wohl eher unbewusst - den Gesprächen der Anderen lauschte, wobei der Großteil doch auch über.. mich sprach. Klar nicht direkt, aber ich war ja nicht blöd, den ein oder anderen Satz schnappte ich auf, der durchaus mit mir in Verbindung zu bringen war. Hier saß zumindest gerade keine andere blonde, junge Frau. Es sammelten sich auch immer mehr hier und Allgemein schien die Stimmung dennoch sehr aufgelockert und ruhig zu sein. Es freuten sich wohl alle über das gute Essen das ihnen bevor stand, während ich mir den Kopf darüber zerbrach was geschehen würde wenn sie mich weg schicken würden. Aber ich konnte einfach nicht anders, ich konnte in dem Moment nichts anderes tun als darüber nachzudenken. So sehr ich gerade auch einfach entspannen und locker lassen wollte, nur für ein paar Minuten. Es klappte einfach nicht. Ich konnte diese Gedanken nicht einfach verbannen, das war gerade schlicht weg nicht möglich. Aber wenn wir mal ganz ehrlich waren, dann würde es den Meisten anderen in meiner Situation doch auch nicht anders ergehen wie mir gerade. Und wer wusste schon, ob mich die hier Anwesenden nicht doch irgendwann von meinen finsteren Gedanken abbringen könnten, sie schienen ja doch alle ziemlich gute Laune zu haben. Unbewusst spielte ich schon wieder an dem kleinen, schmalen Armkettchen herum, als mich jemand am Arm berührte, woraufhin ich aufsah, aber feststellte, dass der Kerl links von mir eher aus Versehen und in seiner elanvollen Bewegung gegen mich gestoßen war, mir ein gemurmeltes "Tschuldigung", gepaart mit einem leichten Lächeln entgegen kommen ließ.


nach oben springen

#18

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 04.02.2015 19:25
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Wahrscheinlich machte sie sich immer noch so viele Gedanken über das, was ihr morgen bevorstehen würde. Auch ich war schon recht gespannt, wie das Urteil lauten würde. Bis jetzt gab es noch nicht viele Mädchen, um die entschieden wurde. Und wenn es welche gab, wurden diese größtenteils weggeschickt oder aber sie sind schon früher den Kannibalen vor die Füße gefallen. Manche waren auch so leichtsinnig gewesen, hatten sich für die Jäger entschieden - aus welchem Grund auch immer. Die Kannibalen können gut betrügen. Zeigen sich als männlich, stark, bessere Beschützer, sind im Endeffekt aber genau das Gegenteil. Sind nur nett, um sich später an die Armen ranzumachen. Und wenn sie sich wehren, wenn sie verweichlichen oder schlicht weg nicht mehr zu gebrauchen sind als gegessen zu werden, war's das wohl. Jedoch können wir niemanden zwingen, sich uns anschließen zu wollen. Wenn sie zu den Kannibalen gehen wollen, soll es so sein. Wir halten niemanden auf. Obwohl Yamila ja eher den Eindruck machte, als würde sie sich vor ihnen fürchten, ihre Art verabscheuen. Deswegen ging ich davon aus, dass sie nicht zu ihnen rüber gehen oder sie jemald treffen wollte. So saßen wir jetzt am Feuer, das der mittlerweile eingebrochenen Finsternis Licht spendete, eine gemütliche Atmosphäre vermittelte und einen merkte. Das Wildschwein war nun geröstet und hüllte die Umgebung teilweise mit köstlichem Geruch ein. Es wurde abgenommen, auf einen Holfztisch geschmissen und bereits aufgeschnitten, in mehrere Stücke zerteilt, damit jeder etwas abbekam. Die Jungs erhoben sich jubelnd, schnappten sich einer nach dem anderen ein Stück Fleisch und bissen hinein. Ich jedoch blieb erstmal sitzen, wartete bis die Anderen sich etwas genommen hatten und ich mich nicht durch die Menge kämpfen oder hinten anstellen musste. Jeder würde etwas abbekommen, denn das Wild war groß genug. Heute hatten sie aber auch ein echt großes erwischt. Die riesigen Viecher ließen sich schwer fangen, waren flink und ziemlich gefährlich, wenn man nicht aufpasste und auf irgend einer Weise bedrohlich rüberkam. Einer drückte sich gerade vorbei, wobei er natürlich ganz zufällig gegen Yamila kam, sie schließlich anlächelte und kaum den Blick von ihr lassen konnte. Da fing es schon an. Mir war klar geworden, dass jetzt viele über sie sprachen, sie vielleicht sogar näher kennenlernen wollten. Sollten sie nur. Vielleicht schloss Yamila dann ja mehr Bekanntschaften und fühlte sich dadurch auch ein wenig wohler. Mein Blick, mit dem ich den Typen anschaute, zeigte nichts weiter außer Kälte und Gleichgültigkeit. Dann wandte ich diesen ab und starrte ins lodernde Feuer. Wenn sich die Menge um das Essen wieder ein wenig verkleinert hatte, würde auch ich rübergehen und etwas für Yamila und mich holen. Wahrscheinlich hatte sich auch schon bei ihr der Hunger breit gemacht, doch ob sie das essen würde, wusste ich nicht. Konnte ja sein, dass sie das irgendwie nicht so lecker fand. Ich meine Wildschwein. War ja vielleicht nicht für jedermann was, doch bei uns war es recht beliebt. Dann waren die Meisten auch schon wieder an ihre Plätze rund um das große Feuer gegangen, sodass ich mich erhob und zum breiten Tisch rüberschlenderte, wo mir Mike etwas Fleisch auf zwei Teller packte, mich freudig angrinste und sich dann wieder umwandte um das gebrannte Tier nun weiter zu zerstückeln. Ich stellte die Teller direkt neben Yamila ab und ging noch ein weiteres Mal los, um mir in zwei Bechern etwas vom Bier einschütten zu lassen. auf dem Weg nahm ich bereits einen Schluck davon. ''Hier.'', meinte ich zu der Blonden und hielt ihr einen der Becher hin - natürlich den, aus dem ich noch nicht getrunken hatte.

nach oben springen

#19

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 05.02.2015 08:36
von Momo • 1.308 Beiträge

Der... Fremde brauchte eine ganze Weile, bevor er wieder den Blick von mir löste und sich erst mal gemeinsam mit vielen Anderen zum Tisch auf machte, wo das Wildschwein drauf gelegt worden war und wovon sich Allesamt ein Stückchen zu gönnen schienen. Gemeinsam mit einem belandenen Teller und einem Becher kamen sie wieder zurück ans Feuer und ließen sich zu uns noch sitzenden zurück auf den Boden sinken. Schienen es wohl allesamt am Feuer schöner zu finden wie an den Tischen, wobei das wohl auch nachvollziehbar war, immerhin war es am Feuer wärmer und heller wie an den Tischen. Mittlerweile war es doch auch schon ganz schön dunkel geworden und ich war sehr, sehr froh, dass ich hier sein konnte und nicht irgendwo im Wald verängstigt wo hockte und kein Auge zu bekam, weil ich so wahnsinnige Angst haben musstewas geschehen würde. Aiden blieb noch eine ganze Weile neben mir sitzen, bevor er aufstand und ebenfalls zum Tisch lief. Mein Appetit war nicht der Größte und dich wollte hier niemandem etwas.. wegessen - auch wenn wohl genug da war. Aber ich stand dieses Mal nicht auf und streunerte ihm hinterher wie ein Hund, sondern blieb sitzen. Wobei er wenig später zwei Teller neben mir abstellte, was mir dann doch endlich mal wieder ein leichtes Lächeln entlockte, weil er an mich gedacht hatte. Einfach diese kleine Geste konnte meine Laune - wenn auch nicht für den gesamten Abend - ein wenig anheben. Klar war das jetzt kein Essen bei dem mir sofort das Wasser im Mund zusammen lief, aber mein Magen war leer. Wie lange ich wohl schon nichts mehr gegessen hatte? War egal, denn hier bekam ich ja was. Wobei ich den Teller noch stehen ließ bis Aiden wieder kam, da er nochmal weg gelaufen war. Kurz darauf kam er mit zwei Bechern wieder, von welchen er mir ebenfalls einen reichte, den ich dankbar annahm. "Danke..", teilte ich ihm auch mit einem dankbaren Lächeln mit, umfasste den Becher und stellte ihn vor mir ins Gras ab, bevor ich wartete bis er wieder neben mir saß. Und ich wollte mich nun doch irgendwie dazu zwingen mich in irgendeiner Art und Weise einzubringen und nicht stumm hier zu stitzen und einfach nichts zu tun. Irgendwie schien das nicht so ganz meine Art zu sein, sonst hätte ich ja wohl nicht den Drang dazu mich irgendwie zu unterhalten. "Wie lange bist du schon hier, Aiden?", fragte ich also an den jungen Mann neben mir gewandt, griff mir den Teller mit der kleineren Portion und stellte ihn auf meinen Beinen ab, nachdem ich mich in den Schneidersitz gesetzt hatte. Ja, klar interessierte mich das. Überhaupt interessierte es mich wie lange sie allesamt schon hier waren. Wieso auch nicht? Dann konnte ich mir meine Chancen vielleicht ein wenig ausrechnen. Nicht hier zu bleiben, aber vielleicht zu überleben. Obwohl man Alleine - falls ich weggeschickt werden würde - doch einfach nochmal eine viel, viel kleinere und geringere Chance hatte. Vorsichtig riss ich von dem Fleisch das auf meinem Teller lag ein Stückchen ab, um es mir in den Mund zu schieben und nicht weiter länger darüber nachzudenken. Und siehe da, es schmeckte gar nicht so schlecht. Relativ fade mit einem ziemlich eigenen Nachgeschmack, aber es war gut, was ich nun wirklich nicht bestreiten konnte.


nach oben springen

#20

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 05.02.2015 16:11
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Mein Blick war noch eine ganze Weile dem Feuer gewidmet, das knisternd an meine Ohren drang und mir ein Gefühl von Geborgenheit und Entspannung gab. Eigentlich war ich nie so der jenige, der viel redete, lachte oder irgendetwas sagte. Die Anderen hier waren irgendwie dafür zuständig, Stimmung zu verbreiten, während ich trübe da saß und vor mich hin schwieg, wie eigentlich fast immer. Viele empfanden mich als kühl, desinteressiert und tja.. eben alles andere als aufgeschlossen, dabei hatte ich schon Interesse an anderen Personen, redete auch gerne mal mit jemandem über irgendwelche Dinge und hatte Spaß. Auf irgendeiner Weise unterschied ich mich trotzdem von den Anderen, wieso auch immer. Nachdem Yamila sich lächelnd bei mir bedankt hatte, nickte ich ihr nur zu und murmelte ''Sicherlich''. Die Stille, die nun einige Minuten herrschte, machte mir eher wenig aus. Es gab eben ein Schweigen, welches einfach bedrückend war, und eben das etwas andere, welches nicht so unangenehm schien - diese Stille die gerade herrschte, passte meiner Meinung nach zu der jetzigen Situation. Schließlich wurde ich doch auf die junge, blonde Frau aufmerksam, da diese mir eine Frage stellte. Undzwar wie lange ich schon hier war. Ich hielt mein Lederarmband, welches ich ständig durch meine Finger gefahren und beobachtet hatte, nun still, blickte zu ihr. ''Zwei Jahre.'' Es konnte sein, dass es mehr war, oder eben weniger, aber auf diese paar Monate oder Wochen kam es nun auch nicht an. Lange genug war es auf jeden Fall. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich gerne hier war, würde ich trotz der schwierigen Umstände hier wahrscheinlich bejahen. Mit der Zeit war einem diese Gegend eben ans Herz gewachsen, unsere Sitten, die Tagsabläufe - einfach alles. Ich kannte nichts anderes als das hier und so würde es wahrscheinlich auch nie anders kommen, doch trotzdem würd ich gern einmal die Welt innerhalb der großen Kuppel sehen. Wie es da aussah, was dort für Menschen leben, welche Regeln es dort gab. Und vor allem wer dieser verdammte Rat ist. Wer sind diese Leute, die uns verbannt haben, sich das Recht gaben, einfach über uns zu urteilen und uns unser Gedächtnis zu nehmen. Eine höhere Strafe gab es wohl kaum. Wahrscheinlich war es dort drinnen nicht besser als hier. Die Menschen lebten bestimmt unter ständiger Unterdrückung, Angst, verbannt zu werden, und nie wieder das tun zu können, was sie wollten, bzw. wofür sie sich gerne einsetzen wollten. Das ist es doch, oder? Die Menschen werden verbannt, weil sie anscheinend schlimme Dinge taten. Doch wie kann man schlimm definieren.. Das was sie taten, war schlimm. Ach, letzten Endes kam ich doch sowieso auf keine Antwort, da ich einfach nichts über das Leben vor dem Erinnerungsverlust wusste und vermutlich auch nie etwas wissen würde. Ändern konnte man aber auch nichts daran. Wir mussten mit unserem Schicksal leben - ob wir damit klar kommen oder nicht, ist eine andere Sache. Nach meiner kurzen Antwort nahm ich den Teller, riss ein Stück Fleisch davon ab und steckte es mir in den Mund. Es war köstlich, für Yamila vielleicht etwas gewöhnungsbedrüftig, aber für mich einfach nur das Beste, weil ich ja den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Mir kam auch schonmal die Frage, was die Menschen unter der Kuppel aßen. Wohl kaum immer das, was wir hier zur Verfügung hatten. Fleisch, Gemüse und so etwas halt. Bestimmt gab es weitaus mehr, dass uns nur nicht bekannt war. Es gab doch immer mehr als das, was sich zeigte und wovon man wusste. Genauso schlecht konnte man sagen, ob es wirklich so viele Sterne am Himmel waren, als nur die, die sich fast jede Nacht zeigten. Aber irgend etwas in mir sagte, dass es so viele Sterne gibt, dass man es sich nicht vorstellen kann, dass sie unendlich weit gingen und unzählbar seien. Woher ich das wusste, weiß ich auch nicht.

nach oben springen

#21

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 05.02.2015 18:43
von Momo • 1.308 Beiträge

Zwei Jahre. Zwei volle Jahre war er schon hier, kein Wunder, dass er so viel wusste. Zwei Jahre hier zu überleben, wenn man auch noch bedachte, dass hier menschenfressende Menschen herumliefen. Das war eine beachtliche Zeit. Eine sehr, sehr beachtliche Zeit. Aber allesamt schienen sie sich ja doch gemeinsam sehr wohl zu fühlen. So kam es mir zumindest vor. Der Großteil hatte gute Laune, unterhielt sich angeregt, riss Witze, aß und trank. Es sah auf jeden Fall nicht so aus, als würden sie alle totunglücklich mit ihrer Situation sein. Das war irgendwie beneidenswert, ich war im Moment nämlich doch irgendwo unglücklich. Aber wie ich erfahren hatte, konnte es vielleicht auch noch schlimmer werden. Nämlich eben dann, wenn sie mich hier weg schicken würden. Ich nahm den Becher der vor mir auf dem Boden stand, führte ihn an meine Lippen und nahm einen Schuck, wobei ich im ersten Moment doch etwas erschrocken das Gesicht verzog und mir den Inhalt mal genauer... ansah. Wasser war das auf jeden Fall nicht, das war mir sofort klar, auch wenn ich nicht wusste was es stattdessen war. Bevor hier allerdings noch jemand bemerkte - konnte zwar schon passiert sein, aber egal - wie perplex ich über dieses.. Gesöff war, das mir absolut nicht schmeckte, stellte ich den Becher lieber wieder unauffällig vor mir ins Gras und schob mir noch ein Stückchen von dem Fleisch in den Mund um den malzigen Geschmack zu übertrümpfen, welcher mir die Zunge betäubte. War dann dank des recht intensiven Geschmacks des Wildschweins aber bald auch wieder weg, wobei ich auf Aidens Antwort erst mal nichts gesagt hatte und nun auch nicht dazu kommen sollte, denn ein junger Mann mit rotblondem Haar und stechenden, blau-grauen Augen tippte mir auf die Schulter. "Hey, ich bin Damon. Darf ich deinen Namen erfahren, falls du ihn schon weißt?", fragte er. Ich sah ihn einen Moment an, nickte dann langsam, bevor ich mit einem "Yamila" antwortete. Meine Stimme klang ruhig und sanft, während ich meinen Namen aussprach, woraufhin er dankbar nickte und ein lauteres "Hey - hey Leute, einmal Ruhe bitte.. nur für zwei Minuten!" von sich gab, woraufhin dann tatsächlich relativ bald alle etwas ruhiger wurden und ihre Aufmerksamkeit letztlich gänzlich auf Damon lenkten. Dieser redete weiter, als wäre er für so etwas geschaffen. Als wäre er dazu geschaffen vor einer solchen Masse von Menschen zu reden, was mir in dem Moment wahnsinnig unangenehm wäre. Aber gut, ich kannte sie auch nicht. "Ihr habt die Neueste im Bunde sicherlich auch schon bemerkt, Yamila..", begann er, deutete leicht zu mir, bevor er auch schon weiter sprach. "Und wie immer werden wir gemeinsam entscheiden ob sie hier bleiben darf oder gehen muss. Deswegen bitte ich euch, einfach kurz darüber nachzudenken, da ich gerne später darüber abstimmen würde ob sie morgen früh bleiben darf oder gehen muss.", beendete er, ehe er seinen Becher anhob und damit die Anderen dazu aufforderte da weiter zu machen wo sie davor aufgehört hatten. In mir war ein beklemmendes Gefühl aufgekommen, einen Moment hatten die Meisten der Blicke auf mir geruht und dank der Worte von Damon war ich nun wohl definitiv Gesprächsthema Nummer Eins, wobei ich gerade gerne aufgestanden wäre um erst mal Abstand zwischen mich und die hier Anwesenden zu bringen, damit ich gar nicht erst zum lauschen kam. Und der Hunger war mir gerade auch gehörig vergangen. Sie würden also nachher schon entscheiden was mit mir geschehen sollte.. ob ich morgen bleiben oder gehen musste/durfte.


nach oben springen

#22

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 05.02.2015 20:37
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Yamila ihren Becher ergriff und ohne groß zu überlegen einen Schluck nahm. Ein leichtes Schmunzeln trat auf meine Lippen. Ich wusste schon ohne, dass ich zu ihr schaute, dass sie der Geschmack umhaute. Eher im Negativen Sinne. Dieser.. Drink, Trank oder wie man es auch nennen konnte, war eben etwas gewöhnungsbedürftig und auch ziemlich stark, weswegen man aufpassen musste, nach ein paar vollen Krügen keine sinnlosen Lieder zu lallen. ''Schmeckt wohl nicht, hm?'', meinte ich schließlich zu ihr, mit immer noch dem selben leicht schmunzelnden Gesichtsausdruck. Manche prusteten dieses Getränk beim Ersten mal sogar aus, verschluckten sich daran, aber nach ner Zeit gewöhnte man sich an den starken und zugleich malzigen Geschmack des Getränks. Und wer auch immer fragte, wie das hergestellt wurde, bekam nur ein Grinsen von unserer Kräuterhexe zu sehen. Er veriet nie seine Rezepte und Spezialitäten - Betriebsgeheimnis, wie er immer sagte. Yamila jedenfalls versuchte so gut wie möglich zu verbergen, dass es ihr absolut nicht schmeckte und stellte den Becher so unauffällig wie möglich weg. Ich wandte meinen Blick wieder ab und griff selbst nach meinem Becher, um daraufhin einen großen Schluck zu nehmen. Dabei war keine Regung im Gesicht zu erkennen, aber ich war nach zwei Jahren ja natürlich schon an den Geschmack gewöhnt. Zu Anfang hatte ich es auch nicht gerade lecker gefunden, doch nachdem mir die Jungs immer zwangsweise etwas eingeschüttet haben, wenn sie selbst schon halb weg waren, hatte ich mich daran gewöhnt. Als ich dei Becher abstellte, mir wieder ein Stück vom Fleich nahm, kam auch schon Damon, unser Redner oder Sprecher, heran, tippte Yamila an die Schulter und fragte nach ihrem Namen. Damon war schon immer ein Redetalent gewesen, ging offen auf Menschen zu und konnte einen mit seinen Reden immer überzeugen. Also übernahm er auch schon das Wort und folgte mit dem Thema der Wahl. Irgendwann musste sie es richtig erfahren und jetzt war der Moment gekommen. Man spürte förmlich, wie sie sich anspannte, wie sich ihre Haltung veränderte - auch, wenn ich nicht direkt neben ihr saß, sondern uns ein wenig Abstand trennte. Um mich irgendwie aus dieser Situation rauszuwinden, starrte ich ins Feuer. Ich hasste es schon immer, wenn diese Nachricht an die Neuen weitervermittelt wurden. Wieso, weiß ich auch nicht. Mochte es einfach noch nie. Vielleicht weil ich selbst früher bange davor hatte, rausgeschmissen zu werden. Wie ich abstimmen würde? Das entschied ich immer vor Ort, also ob ich wollte, dass die Person bleibt, oder eben nicht. Doch heute, bei Yamila, dachte ich schon Stunden vor der Abstimmung viel darüber nach, was für eine Wahl ich treffen würde. Sie war ja schon irgendwie eine Ausnahme, eben etwas anderes - ein Mädchen. Und von denen gab es hier sowieso viel zu wenig, beziehungsweise gar keine. Natürlich konnte das weibliche Geschlecht hier ziemlich Ansehen erregen, aber genauso dazu führen, dass es 'Konkurrenzkämpfe' gab. Es konnte sogar passieren, dass Unruhe, die nicht gern gesehen ist, entstand, denn das war uns schonmal bei einem Mädchen, die ihren Namen noch nicht kannte, der Fall gewesen. Sie war lieb und so weiter, brachte die Typen hier aber aus der Fassung. Natürlich nicht alle. Ich zum Beispiel war nicht so wild darauf, mich um eine zu streiten, und hatte mich deswegen herausgehalten und alles von der Seite betrachtet.

nach oben springen

#23

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 05.02.2015 21:11
von Momo • 1.308 Beiträge

Nein, es schmeckte tatsächlich nicht. Wobei meine Wangen sich in dem Moment der Frage doch ein wenig rot färbten. Aber glücklicherweise war es hier doch dunkel, bis auf das Feuer, aber da dieses ohnehin einen orange-roten Schimmer auf die Gesichter warf würde es wohl nicht gar so schlimm auffallen. "Ist... gewöhnungsbedürftig.", stellte ich fest, verzog die Lippen zu einem leichten Lächeln, bevor ich den Becher wieder abstellte und Aiden einen großen Schluck von dem - mir grausam schmeckenden - was auch immer nahm. Und dann kam auch schon Damon, der alle dazu aufforderte sich zu überlegen ob es gut oder schlecht war mich hier zu behalten und später abzustimmen ob ich morgen früh hier bleiben durfte oder aber gehen musste. Mir drehte sich regelrecht der Magen um und ich spannte mich total an, ohne es eigentlich zu wollen. Aber wer würde sich in meiner Situation gerade schon nicht so unwohl fühlen, hm? Ich versuchte tief durchzuatmen und mich zu entspannen, aber das gelang mir in dem Moment nicht wirklich. Mein Teller stand mittlerweile auch wieder unberührt vor mir auf dem Rasen und neben meinem Becher mit dem grauenvollen Getränk, bevor ich mich letztlich erhob, einen kurzen und eher flüchtigen Blick zu Aiden warf und mich dann auf der Stelle umdrehte um erst einmal ein paar Schritte vom Feuer weg zu laufen und in die Dunkelheit einzutauchen. Wobei ich mit meinen blonden Haaren, der recht hellen Haut so oder so eher herausstach. Auch in der Dunkelheit. Lediglich meine Klamotten waren recht dunkel. Eine schwarze, enge Jeans und ein schwarzes Top über welches ich einen weinroten Pullover trug. Nach einigen Schritten, die mich dem Waldrand näher brachten und den Geräuschpegel der Gruppe hinter mir doch schon dämpften, kam ich den Geräuschen der sogenannten "Wildnis" näher, weswegen ich auch nicht allzu weit vom Feuer weg lief. Mir war das alles eben noch total fremd und ich wusste mich nicht wirklich zu verhalten in dieser.. Umgebung. Ich kam ja auch scheinbar nicht von hier, war noch keine Zeit lang da um es gelernt haben zu können. Wieso stimmten sie ab, gaben einem im Endeffekt gar keine Chance, wenn man weggeschickt wurde? Das beunruhigte mich irgendwie. Ebenso wie der Gedanke, dass ich hier noch kein anderes Mädchen gesehen hatte. Vielleicht wurden diese ja allesamt weg geschickt. Wieso? Keine Ahnung, das konnte ich mir gerade wirklich nicht erklären. Es schien nur einfach so zu sein. Mit einem.. leisen Seufzen ließ ich mich an einen der Tische auf eine Bank sinken, strich mit dem Zeigefinger einen Moment die Maßerung des Holzes nach und schloss kurz darauf für einen kurzen Augenblick die Augen. Anschließend konzentrierte ich mich einfach nur darauf mich einfach.. gar nirgends drauf zu konzentrieren und meinem Gehirn nur einen Moment freie Zeit zu gönnen.. es missglückte. Natürlich. Immer wenn man das versuchte klappte es nicht, das war vollkommen normal. Tausende Fragen spukten durch meinen Kopf: Was würde morgen passieren? Was war wenn ich gehen musste? Was war mit diesen Kannibalen? Wann würde das entschieden werden? - Direkt nach dem Aufstehen, nachdem die Sonne aufgegangen war oder trödelten die hier mal ganz gerne? Ebenso aber was geschehen würde, wenn ich hier bleiben durfte.. war alles irgendwie recht verwirrend, wenn ich ehrlich war. Keine Ahnung, war einfach zu viel für mich gerade.. viel zu viel. Sicherlich würde es vielleicht einen guten Eindruck machen jetzt bei ihnen zu bleiben und einfach mit ihnen Spaß zu haben, aber in der Verfassung befand ich mich gerade wirklich absolut gar nicht. Wer mir das allerdings verübelte... wusste ich auch nicht, ehrlich.


nach oben springen

#24

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 06.02.2015 14:20
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Gewöhnungsbedürftig. Ja so was alles hier vermutlich. Die Weise, wie wir hier lebten, vermutlich auch die Regeln, das Essen.. und der Drink ebenfalls. Ich hatte ihr Lächeln für eine Sekunde erwidert, meinen Blick dann aber wieder dem Feuer zugewandt. Erwidert hatte ich auch nichts, weil ich es irgendwie nicht für nötig empfunden hatte. Kurz darauf erhob sich die Blondine, weshalb ich wieder zu ihr schaute, oder eher gesagt hinaufschaute. Still, abwartend folgte ich mit dem Blick ihren Bewegungen und der Richtung, auf die sie zusteuerte. Im ersten Moment fragte ich mich, wo sie denn hinwollte, doch als sie stehen blieb und in die Ferne blickte, war mir klar, dass sie nachdachte und die Wildnis betrachtete. Die Wildnis, die sie morgen vielleicht empfangen könnte, mit ihren gefährlichen Armen. Niemand war wirklich sicher, egal wie stark oder erfahren man ist. Im nächsten Moment setzte sie sich an einen der Holztische, die etwas weiter vom Feuer weg, aber immernoch im Licht dessen, standen. Es war schon blöd anzusehen, wie sie sich den Kopf zerbrach, einfach gar keinen Spaß haben konnte. Verübeln konnte man es aber nicht. Wer sah schon glücklich drüber hinweg, wenn man am nächsten Tag der Wildnis überlassen sein könnte? Ich auf jeden Fall hatte mir auch den Kopf zerbrochen, es aber nicht wirklich nach außen hin gezeigt. Und sie.. sie war eben ein Mädchen, eine junge Frau. Frauen waren doch sowieso etwas sensibler als wir, oder? Naja, aber was wusste ich schon von Frauen. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich im Leben vor dem Erinnerungsverlust etwas über Frauen wusste. Obwohl.. bei meinem Alter? So jung bin ich nun auch nicht mehr, aber gut. Alles war möglich, wie man sieht. Sogar, jemandem das Gedächtnis zu nehmen und erbarmungslos zu verbannen oder was es sonst noch so gab. Für einen kurzen Moment überlegte ich, mich zu ihr gesellen. Sie sah schon ziemlich einsam aus, dort auf der Bank. Aber was sollte ich sagen? Meine Gesellschaft würde ihr doch sowieso nichts bringen. Ich konnte mich ebenso wenig einfach neben sie setzen und sie schweigend anstarren. Ich war auch nie derjenige, der die tröstendsten Worte parat hatte. War in solchen Sachen einfach ein wenig untalentiert. Meine Anwesenheit würde also eher sinnlos und unangenehm sein, anstatt dass sie helfe. Deshalb entschied ich mich, erst einmal sitzen zu bleiben. Grübelnd schaute ich eine Zeit lang zu ihr, betrachtete sie von Weitem und schob mir zwischendurch mal wieder etwas Essen in den Mund. Dann ließ ich meinen Blick abschweifen, undzwar zu den anderen Jungs hier. Sie lachten, tranken, aßen, schauten ab und zu zu Yamila rüber.. Noch herrschte gute Stimmung. Für sie zumindestens. Ich jedenfalls war heute nicht so ein Feierstimmung, saß hier nur vor dem Feuer rum wie man sah und tat.. nichts. Verdamm unnützlich war ich gerade und das ließ mich seufzen. Also stellte ich meinen Teller neben den von Yamila - sie hatte ihren übrigens nach der Nachricht nicht mehr angerührt und im Allgemeinen sehr wenig gegessen - und erhob mich, um zu ihr zu gehen. ''He, keine Trübsal blasen.'', meinte ich dann etwas unschlüssig, als ich halb neben ihr stehen blieb und zu ihr hinunter schaute, wie sie mit dem Finger über den Tisch vor und vor sich hin saß. Ja gut, meine Worte waren nicht gerade die besten und aufmunterndsten, aber dafür war ich ja bekannt. Aber irgendwie wollte ich nicht unnütz rumsitzen und ins Feuer starren.

nach oben springen

#25

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 07.02.2015 23:06
von Momo • 1.308 Beiträge

Irgendwann, keine Ahnung wie lange ich hier schon saß und die Schultern etwas in die Höhe gezogen hatte, da es ohne das Wärme spendede Feuer doch recht kalt war, und einfach ins Nichts sah. In die Dunkelheit der.. Wildnis. Irgendwann tauchte dann Aiden auf, meinte, ich solle kein Trübsal blasen. Wobei ich eigentlich nicht damit gerechnet hatte, dass er hier auftauchte, weswegen ich im ersten Moment auch ein klein wenig zusammen zuckte, bevor ich den Kopf in die Richtung drehte, aus der ich seine Stimme vernommen hatte und zu ihm aufsah. Er sagte das so einfach, so locker. Er war jetzt gerade aber auch nicht in meiner Situation. Er stand nicht vor der Entscheidung der Anderen hier, die über... naja, den Rest meines Lebens, oder eben seines Lebens, entscheiden würde. Er hatte sie schon hinter sich und hatte erfahren, dass er hier bleiben durfte. Hier, in einer Gemeinschaft die füreinander da war und Sicherheit und Geborgenheit bot. Das, was da draußen in der Dunkelheit definitiv nicht zu sehen, zu finden war und auch nicht zu finden sein würde, da war ich mir sicher. Und er war sicherlich auch nicht einfach entspannt da gesessen und hatte mit den Anderen gefeiert. Wobei ich auch wusste, dass er mich mit diesen Worten nur ein wenig aufmuntern wollte, dessen war ich mir auch bewusst, weswegen ich ihm ein dankbares, wenn auch schwaches, Lächeln schenkte. "Wenn das nur so einfach wäre.", entgegnete ich aber dennoch wahrheitsgemäß, bevor die ersten wohl auch schon beschlossen, dass es Zeit wurde sich langsam zu verziehen. Der Geräuschpegel sank ein wenig und erst jetzt - mit einem Blick zum Feuer - fiel mir auch auf, dass ich wohl doch länger wie gedacht mit dem Rücken zu den Anderen da gesessen war, denn das Feuer war dabei langsam die letzten Flammen zu ersticken und aus zu gehen, weswegen es immer dunkler und kühler auf der Lichtung wurde. Auch Aiden war müde, das sah man ihm an. Genauso wie ich es war. Einfach erschöpft, alleine schon von den vielen, verwirrenden Gedanken. Wo ich schlafen würde? Keine Ahnung, in dem Bett in dem ich erwacht war? Was aber, wenn es jemandem gehörte? Letzten Endes meinte Aiden aber, dass ich mitkommen sollte, woraufhin ich mich auch bereitwillig erhob und ihm zurück zu der Hütte folgte, in der ich eben auch aufgewacht war. Rick, sein Freund und der, den ich als zweites kennen gelernt hatte auf dieser Lichtung, kam gerade auch bei seiner Hütte an, zog ein wenig nachdenklich die Augenbrauen zusammen, zuckte dann aber mit den Schultern. "Betten sind ja breit genug..", stellte er fest, fuhr sich durch die zerzausten Haare, bevor er die Tür aufstieß und als erstes, ich als zweites und nach mir Aiden in die Hütte eintraten. Irgendwie fühlte ich mir, als nutze ich die Beiden aus, tat ich ja aber nicht.. ich zwang mich nicht auf, sondern bekam deren Hilfe angeboten die ich auch annahm.. Wieso also nicht? Konnte ja nicht schaden und ich schätzte sie Beide so ein, dass sie etwas sagen würden, wenn sie etwas störte, ja.. doch, das tat ich definitiv. Und ich war ihnen für ihr Verhalten wirklich auch unsagbar und unglaublich dankbar. "Ich... Dankeschön." murmelte ich leise, musste das ja irgendwie auch mal loswerden, auch wenn es vermutlich schon wieder total.. bemitleidenswert geklungen hatte. Wenigstens war ich mir nicht zu fein dazu, oder? Naja, egal. Ich würde vermutlich niemals erfahren wie die Beiden das auffassten.. klar konnten sie reagieren, aber ob sie auch wirklich so dachten, blabla. Immer das selbe eben. Immer. Haha, wie konnte ich immer sagen, wo doch heute der erste Tag in meinem Leben war an den ich mich erinnern konnte? Ich war mir ja nicht einmal mit meinem Namen wirklich und zu 100% sicher. Aber nun gut.. war eben so, konnte ich ja - leider - nicht ändern.


nach oben springen

#26

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 08.02.2015 10:47
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Es war vorbei. Die Abstimmung. Nachdem wir Yamila in unsere Hütte gebracht hatten und sie sich bei uns bedankt hatte, was wir übrigens nur mit einer wegwerfenden Handbewegung beantwortet hatten, waren wir noch einmal raus gegangen, um es endlich fertig zu bringen. Alle waren hundemüde, hatten eigentlich keine Lust mehr, noch irgendetwas anderes zu tun außer zu schlafen. So gings mir auch, aber als wir uns alle zusammen gefunden haben, wurde die Stimmung gleich viel aufgeweckter als davor. Yamila hatte sich schon ins Bett gelegt - Ich teilte übrigens mit ihr die Nacht ein Bett. Ob sie schlief oder nicht wusste ich nicht. Vielleicht wartete sie ja, bis wir zurückkamen. Naja, wie schon erwähnt war dies eine diskussionsreiche Runde heute Abend. Die Meinungen spalteten sich, es wurde wild diskutiert und mit Argumenten umhergeworfen, während ich mich größtenteils heraushielt und einfach nur still dem ganzen zu sah und zu hörte. Leider Gottes stellte ich fest, dass die Argumente gegen das Bleiben der jungen Frau überwogen. Einige waren der Meinung, sie wäre nützlich hier, andere widerrum vermuteten, dass es irgendwann nur noch Unruhe geben würde, wenn sie bliebe. Was ich davon hielt? Ich wusste es nicht. Nein wirklich nicht. Beide Argumente waren gut, weswegen es mir auch schwer fiel, eine Entscheidung zu treffen. Aber immerhin musste ich eine treffen... Zum Schluss stimmten wir ab. Die Gegenstimmen überwogen mit einer großen Zahl, weswegen wir noch nicht einmal fragen mussten, wer denn dafür war, dass sie blieb. Ich war übrigens einer derjenigen, die nicht unbedingt wollten, dass sie geht. Ein wenig ungerecht ist das schon, oder? Schicken ein hilfloses Mädchen, welches sich hier nicht auskennt, weg, nur weil sie glauben, dass Unruhe entstehen konnte. Meiner Meinung nach schon ein wenig zu schnell geurteilt. Aber letzten Endes konnte ich nichts dagegen tun, musste die Entscheidung so akzeptieren. Immer noch stillschweigend lief ich neben Rick her, als wir uns Richtung Hütten machten. ''Klare Entscheidung, was?'', antwortete er, woraufhin ich ihm nur einen schulterzuckenden Blick zu warf. Ich war zu müde, um noch über irgendetwas nachdenken oder diskutieren zu können. Das reichte mir wirklich für heute, weswegen ich mir seufzend meine Klamotten vom Körper zog, um mich kurz darauf ins Bett zu legen. Na hoffentlich hatte Yamila nichts dagegen, wenn jemand nur in Boxer neben ihr schläft, haha. Möglichst leise und vorsichtig hatte ich die Decke ein Stückchen hochgehoben, um mich selbst darunter zu legen. Aufwecken wollte ich sie dabei schließlich nicht - wenn sie denn eingeschlafen war. In der Dunkelheit erkannte man leider nichts. Einige Sekunden starrte ich an die dunkle Decke über uns, bevor ich meine Augen schloss und die ganze Lichtung allmählich ruhig war. Nichts außer der Stille. Und wehe die Kannibalen hatten geplant, heute Nacht hierher zu kommen und uns zu überfallen. Das könnten die sich echt mal sonst wo reinstecken, weil ich jetzt einfach nur schlafen wollte. Aber glücklicherweise blieb es still in der Nacht.

nach oben springen

#27

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 09.02.2015 17:17
von Momo • 1.308 Beiträge

Kurz nachdem Aiden mit mitgeteilt hatte, dass ich gerne wieder bei ihm im Bett schlafen könne, waren er und Rick auch schon wieder aus der Hütte verschwunden. Richtig, die Abstimmung. Die hatte ich schon wieder völlig verdrängt und einerseits war ich froh darüber nicht dabei sein zu müssen, andererseits hingegen wüsste ich schon gerne direkt was dabei heraus kam um mich entweder freuen zu können, oder aber schon seelisch darauf vorbereiten zu können das ich gehen musste, dass ich ab morgen alleine sein würde, auf mich gestellt in einer Umgebung mit der ich absolut nicht vertraut war, obwohl ich auch überall anders vermutlich keine Ahnung von etwas hätte, da ich ja keinerlei Erinnerungen hatte. Genau genommen hatte ich ja nicht einmal eine genaue, sichere Erinnerung an meinen eigenen Namen.. Das war einfach wahnsinnig deprimierend. Wenn sie einem doch die Erinnerungen raubten, könnten sie einen auch bei sich in Sicherheit behalten, oder nicht? Immerhin erinnerte man sich ja nicht mehr an das was man getan hatte - oder eben nicht getan hatte. Andererseits würde es da natürlich immer noch die Leute geben die dabei gewesen waren und einem auf dem 'Weg' sich wieder zu erinnern helfen könnten. Keine Ahnung, war einfach scheiße. Genau, scheiße war es. Als anders konnte man es einfach nicht beschreiben! Ich seufzte leise, als hinter den Beiden, jungen Männern die Tür zugefallen war, schlüpfte aus meinen Schuhen und dem Pullover den ich trug, bevor ich mich auf Aidens Bett legte und die Decke etwas über mich zog. Bis auf die Unterwäsche wollte ich mich dann doch nicht ausziehen. Einfach weil ich nicht wusste wie er darauf reagieren würde - ob es ihm egal war oder ihn eben störte. Außerdem war es recht frisch, klar war die Decke da... aber egal. Es dauerte auch ganz schön lange bis Rick und Aiden wieder auftauchten, wobei ich mit dem Rücken zur Tür lag, mich auch nicht regte, weswegen es so scheinen musste als würde ich schon schlafen. Schlafen, ich war mir sicher, dass ich die gesamte Nacht kein Auge zu bekommen würde, aber fragen wollte ich nun auch nicht. Ich wollte einfach nicht alleine sein und... keine Ahnung, nicht darüber nachdenken, aber das ging wiederum auch nicht. Irgendwann übermannte mich die Müdigkeit dann wohl doch, denn als ich die Augen wieder aufschlug ging die Sonne langsam auf. Im ersten Moment fragte ich mich wo ich war, bis ich in Aidens Gesicht blickte, der noch seelenruhig neben mir schlief. Schlagartig wurde mir wieder bewusst wo und in welcher Situation ich mich befand. Vorsichtig richtete ich mich auf, streifte die Decke von mir und schob die Beine aus dem Bett, bevor ich mich einmal streckte. Ich wollte ja niemanden wecken.. andererseits wollte ich auch wissen was los war, aber nun gut. Leise schlüpfte ich in meine Schuhe, streifte mir den Pullover über und tapste zur Tür, ehe ich diese öffnete und einen Blick auf die noch recht Stille Lichtung hinaus warf. Es war kaum jemand wach, wie es schien.. genau genommen erblickte ich nur eine einzige Person die am erloschenen Feuer saß, mit dem Rücken zu mir. Damon. Der Kerl der gestern die kleine Rede bezüglich mir geschwungen hatte.. Ich schluckte schwer. Sollte ich zu ihm gehen, ihn fragen wie die Abstimmung ausgegangen war? Sollte ich warten bis Aiden aufwachte? Aber wie lange könnte oder würde das noch dauern? Letzten Endes entschied ich mich dazu einfach erst mal richtig wach zu werden, die frische Luft würde ich helfen, weswegen ich aus der kleinen Holzhütte trat und die Tür hinter mir zuzog, ehe ich tief durchatmete.


nach oben springen

#28

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 09.02.2015 18:13
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Ich hatte geschlafen wie ein Stein. Zwar nicht gut, aber so fest, dass ich nicht aufwachen konnte. Noch am selben Morgen war der Traum, der mich nachts heimgesucht hatte, verwirrend. Ich war.. in der Wildnis gewesen. Die Bäume wurden von Sekunde zu Sekunde dichter und größer, schienen sich regelrecht über mir aufzubauen und eine Kuppel zu schließen. Ich hatte kein Entkommen mehr, als die Bäume auf einmal die Äste, die nun an Arme erinnerten, ausstreckten und in meine Richtung warfen. An den Enden befanden sich scharfe Spitzen. So ähnlich, wie bei einem Speer. Laute, lachende und brutale Stimmen durchrissen die Stille, die sonst den Wald heimsuchte. Irgendwelche Gestalten kamen auf mich zugelaufen und gesprungen, doch konnte ich nicht erkennen, wer es war, da einfach alles verschwommen war, als würde ich mich unter Wasser befinden. Aus dem Augenwinkel vernahm ich jedoch etwas helles.. es war blond. Waren es Haare? Mehr konnte ich aber auch nicht sehen, da ich im nächsten Moment, als ich durch den Wald lief, von einer dunklen Finsternis übermannt wurde. Die Finsternis lachte, als wäre sie eine Person. Oder waren das Personen um mich herum, nur konnte ich sie nicht sehen? Langsam wurde aus der klaffenden Schwärze ein helles Licht. Unter meinen geschlossenen Lidern bewegte ich meine Augen hin und her, bis ich es endlich geschafft hatte diese zu öffnen. Beinahe hätte ich gedacht, dass ich wieder in der gruseligen Wildnis wach werden würde, doch erstreckte sich vor mir nur die Holzwand der Hütte. Der Traum war so real, dass mir dieses komische Gefühl immer noch da zu sein schien. Und die riesigen Bäume.. reflexartig schaute ich hoch an die Decke. Ja, da war nur die Decke. Keine merkwürdigen Baumgestalten und kein Gelache. Es war ziemlich still und nicht schien passiert zu sein. Nur ein dämlicher Traum.. Seufzend und mir übers Gesicht fahrend drehte ich mich auf den Rücken, strich mir dann nochmal durch die Haare. Erst einige Sekunden später fiel mir auf, dass Yamila gestern Abend noch neben mir gelegen hatte und jetzt nicht mehr da war. Aufrichtend schaute ich mich um, aber in der Hütte war nur der schlafende Rick. Keine Spur von ihr. Wie mir auffiel waren ihre Schuhe ebenfalls weg. Vermutlich war sie nur rausgegangen, Luft schnappen. Dass sie abgehauen ist konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Was hätte es denn für einen Grund gegeben abzuhauen? Meine Hand fuhr auf den Platz neben mich, der noch warm zu sein schien. Halbwegs träge stand ich auf, griff nach meinen Klamotten und zog mir diese über, ehe ich an die Tür trat und diese leise öffnete, um Rick nicht zu wecken. Alle schienen noch zu schlafen. Außer Damon. Was machte er da? Leicht stirnrunzelnd hatte ich mich hinaus begeben, Yamila aber noch nicht entdeckt. Oh man, hoffentlich musste ich ihr nicht die Nachricht überbringen.

nach oben springen

#29

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 12.02.2015 23:41
von Momo • 1.308 Beiträge

Unsicher strich ich mir durch die blonden, zerzausten Haare, bevor ich den kleinen, schwarzen Haargummi um mein Handgelenk dazu nutzte sie mir zusammen zu binden, sodass der frische aber angenehme Wind der über die Lichtung säuselte sie mir nicht mehr ins Gesicht wehen konnte. Einerseits war es frisch und recht kühl, andererseits war es aber gerade das was mich gerade dazu brachte noch einige Schritte weiter nach vorne und auf die Wiese zu treten, damit zwar auch auf Damon zu, den ich aber nicht weiter ansteuerte. Stattdessen beschloss ich mir meine Nervosität noch ein wenig von den Beinen zu treten, indem ich eine Runde um die Lichtung lief. Ich wollte den jungen Mann an der erloschenen Feuerstelle ja auch nicht bei etwas stören, falls er eben.. etwas tat. Er bewegte sich zwar nicht, aber er saß eben da und ich wollte nicht stören und jemandem auf die Nerven gehen. Außerdem wollte ich die ganze Sache mit dem bleiben oder nicht bleiben auch noch ein wenig vor mir her schieben. Es war einfach nicht so.. einfach. Davon ging viel ab und wenn es sich um eine negative Botschaft handelte wollte ich es hinaus zögern, damit ich noch so lange wie möglich hier bleiben konnte, in 'Sicherheit'. Soweit man das hier als sicher bezeichnen konnte. Aber sicherlich war es sicherer wie in der Wildnis da draußen. Ohne Schutz der Lichtung, der Hütten und anderen Menschen. Nur mit.. mir, den Bäumen und wilden Tieren. Kannibalen, nicht zu vergessen. Aber an die wollte ich bestimmt nicht denken, alleine der Gedanke daran verursache einen unangenehmen Schauer der mir den Rücken hinunter lief. Während meinen Gedanekn hatte ich mich schon in Bewegung gesetzt, spielte schon wieder an dem kleinen, silbernen Armband herum und versuchte mich an Dinge zu erinnern die ich früher getan und erlebt haben könnte. Ich malte mir Dinge aus, wie die angebliche perfekte Welt so war, was ich getan hatte, dass sie mir das hier antaten. Was die anderen hier gaten hatten, wen ich da drinnen gekannt hatte und all so etwas eben. Ich schüttelte leicht den Kopf, als ich auch schon bemerkte, dass ich den Großteil des Weges doch schon wieder hinter mich gebracht hatte und nun auch jemand vor der Hütte stand in der ich vorhin noch geschlafen hatte. Aiden, wie ich schnell feststellte. Langsam, eher bedacht und vorsichtig lief ich auf den jungen Mann zu, begrüßte ihn schließlich mit einem leichten, aber freundlichen, Lächeln und gleichermaßen wohl einem fragenden Blick den ich zwar gerne verhindert hätte, aber einfach nicht unterbinden konnte.. Natürlich nicht.


nach oben springen

#30

RE: Two Worlds. | Schora. & Mo.

in Save. 13.02.2015 16:42
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Sie kam auf mich zu und begrüßte mich mit einem leichten Lächeln. Ihr Blick hatte jedoch auch etwas Fragendes an sich. Natürlich wollte sie wissen, wie es um sie stand, doch irgendwie hatte ich gehofft, es ihr nicht sagen zu müssen. Solche Aufgaben übernahm ich nicht gerne. Ich hatte aber auch keine Anweisung bekommen, wann wir es ihr denn sagen sollten. Ich konnte es ihr jetzt aber auch nicht einfach so verschweigen, das wäre.. eben merkwürdig. Und wenn ich es ihr nicht sagen wollen würde, wüsste sie sowieso schon Bescheid. Also blickte ich sie nur mit einem leicht freundlichen, aber zugleich auch zweifelndem Blick an. Wie sollte ich es ihr sagen? Und vor allem.. wie würde sie reagieren? Meine Hände wanderten in meine Hosentaschen, woraufhin ich kurz den Boden betrachtete, einige Sekunden schwieg und schließlich mit festem Blick zu ihr hinauf schaute. ''Die Mehrheit der Stimmen hat entschieden, dass du gehen musst.'', brachte ich nun schnell hervor, in der Hoffnung, sie würde nicht in Tränen ausbrechen oder Sonstiges, was mich noch schlechter fühlen ließ. Ich kannte sie nicht, aber klar empfand ich so etwas wie Mitleid. Wer übermittelt denn schon gern einem Mädchen so eine schlimme Nachricht? Ich jedenfalls nicht und von den anderen konnte ich es auch nicht behaupten. Mein Blick blieb standhaft an ihr hängen, damit ich jede kleinste Reaktion ihrerseits aufschnappen konnte. Naja, wie sollte sie schon reagieren? Ich konnte mir schon denken, dass sie geschockt sein würde. Aber früher oder später musste sie es ja erfahren. Es wurden zwar noch nicht beschlossen, wann sie gehen würde, aber sobald alle wach wurden würde sie wahrscheinlich gehen oder weggebracht, zumindestens ein Stückchen begleitet werden. Unangenehme Sache. Schon paar mal musste ich Leute wegbringen und meinetwegen würde ich es nie wieder machen. Aber gut. Ich wandte meinen Blick kurz abweichend zur Seite, dorthin, so Damon am gestrigen Lagerfeuer saß. Warum er da wohl saß? Vielleicht dachte er nach oder konnte nicht schlafen. Wunderte mich zwar schon ein bisschen. Soweit ich mich erinnern konnte, war er einer derjenigen gewesen, der sie nicht wegschicken wollte, sondern sie auch gerne hier behalten hätte. Damon ist eben ziemlich mitfühlend, ein offener Mensch, der niemandem etwas Schlechtes wünscht und schon gar nicht eine junge Frau der Wildnis ausliefern würde, so wie andere es eben täten.

nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 9 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: UchesRenty
Besucherzähler
Heute waren 9 Gäste online.

Forum Statistiken
Das Forum hat 30 Themen und 2190 Beiträge.