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#31

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 31.10.2014 19:42
von Momo • 1.308 Beiträge

Geht mir aber genau so.^^ Ich bin ganz froh, wenns langsam voran geht und nicht so, dass ich wo antworte und darauf schon wieder zwei weitere auf meine Antworten warten, dann hab ich schon keine Lust mehr.. Solange ich nicht uninformiert Ewigkeiten warten muss, dann vergeht mir nämlich auch die List aufs Privi an sich. ;D
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Celeste Kathrina Armstrong.

Eigentlich hätte Celeste gar keine Antwort mehr benötigt, als sie sowohl in Duncans, als auch Marys Gesicht blickte. Es war beinahe ein Wunder, dass ihnen die Münder nicht offen standen. Eine wohltuende Genugtuung breitete sich in der Brünetten aus, welche unbewusst das Kinn stolz in die Höhe reckte und wieder mehr an Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein gewann. Es war nie weg gewesen, hatte sich für die paar Stunden allerdings einfach zurück gezogen, was an mehreren Faktoren gehangen hatte. Da wäre einmal der wenige Schlaf, dieser Druck und die vielen, fremden Gesichter sie sie kritisch beäugten und von denen sie nicht wusste, ob sie wirklich akzeptiert wurde oder als eine echte Gefahr angesehen wurde. Die Ungewissheit. Auch wenn Celeste es niemals zugegeben hätte, sie nagte an ihr, sie hatte an ihr genagt, aber diese Gesichter gerade hatten all diese Zweifel mit einem Schlag verschwinden lassen. Wobei sie dennoch wusste, dass sie wohl einfach nur Glück gehabt hatte, das Duncan zu aller erst diese Art von Aufgabe für sie ausgewählt hatte. Ob dies Absicht gewesen war? So wie er geschaut hatte wohl eher weniger. Ja, dieser Moment gerade tat einfach wahnsinnig gut, war wie Balsam für die Seele, oder wie sagte man so schön?
Es fehlte nur noch ein selbstgefälliges Grinsen auf den roten Lippen, dann wäre Celeste wieder Celeste, aber zu dick auftragen wollte sie auch nicht, weswegen sie sich dies verbot und langsamen Schrittes wieder zu Duncan lief, der nach einem ledernen Beulten gegriffen hatte, den sie ihm klauen sollte, während er an der Wand stand. Das Messer nahm sie entgegen, betrachtete es einen Moment, während sie es zwischen den Fingern langsam hin und her drehte, bevor sie ihn wieder ansah und nickte. Das würde wohl schon schwerer werden.. Celeste war noch nie jemand gewesen, der sich Mühe gegeben hatte unauffällig zu sein. Klar, beim weg laufen.. aber dann wusste sie wann und wo nichts los gewesen war, das war also nochmal etwas anderes. Sie besaß in manchen Dingen einfach kein Feingefühl. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Er würde sie zu Boden drücken, wenn er irgendetwas spüren würde.. Herrlich. Als würde man das nicht weg lassen können. Andererseits würde sie wohl auch gepackt werden, wenn jemand merkte, dass sich Celeste an seinem Hab und Gut vergriff.. trotzdem empfand sie das nicht für nötig, beschloss aber erst einmal nichts dagegen zu sagen. Vielleicht wollte er ihr auch nur einen Schrecken einjagen, damit sie sich von Beginn an aller größte Mühe gab, wobei sie innerlich schimpfte, dass sie das ohnehin tun würde und er sich nicht so anzustellen brauchte.
„Verstanden.“, teilte die junge Frau ihm mit, bevor sie ihm erneut mit dem Blick folgte. Zugegeben sah es schon ein wenig witzig aus, wie er zur Wand gedreht vor dieser stand und darauf wartete, dass sie ihm den Beutel stahl. Kopfschüttelnd vertrieb sie die amüsanten Gedanken aber recht schnell wieder, konzentrierte sich darauf leise auf Duncan zuzulaufen, was ehrlich gesagt schwerer war, wenn man sich darauf konzentrierte, wie wenn es einfach so, mehr oder weniger unbewusst geschah. Ankommen tat sie dennoch bei Duncan, war hier ja ein wenig was los und außerdem war auf den Straßen wohl auch etwas los, sodass nicht alles mucksmäußchen still war, wenn man sich einem auserwählten Opfer - oder wie auch immer die das hier nannten - näherte. Aber egal, sie wollte sich auf die Aufgabe und nicht auf solch belanglose Dinge konzentrieren. Das Messer hatte sie fest in der linken Hand, so in Position gehalten, dass sie mit einer einfachen, schnellen Bewegung das Säckchen vom Gürtel des Meisterdiebes abtrennen könnte.. insofern er nichts davon mit bekam.. und sie gab sich Mühe, aber ohne ein gewisses Zupfen schien es nicht funktionieren zu wollen, wobei Celeste schon erschrocken einen Satz nach hinten machte, als Duncan auch nur die kleinste Bewegung machte, aus ‚Angst“ er würde seine vorherigen Worte in die Tat umsetzen. So gerne lag sie nämlich auch nicht auf dem Boden…


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#32

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 31.10.2014 21:54
von Cindy (gelöscht)
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Ja, ist echt so, kaum ist man erleichtert, dass man nen längeren Post geschafft hat, darf man dann gleich den nächsten schreiben, das ist auch doof :‘D Dieser hier wird aber ein wenig kürzer, bin am Handy on ^-^ Morgen kommt dann wieder was längeres (:
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Duncan Jamie MacTavish

Als sie wieder auf Mary und ihn zutrat, meinte er, so etwas wie Genugtuung in ihrem Blick zu erkennen. Zumindest schien sie innerlich um einige Zentimeter gewachsen zu sein, denn obwohl sie nichts sagte, strahlte sie gleich neu gewonnenes Selbstbewusstsein und Stolz aus. Und Duncan gönnte ihr diesen, so gefiel sie ihm gleich besser als das stille Mäuschen, was lautlos zwischen allen anderen gesessen hatte. Auch wenn er nicht geplant hatte oder besser gesagt erwartet hätte, dass sie sich so gut schlug beim Klettern, so zollte er ihr zumindest in diesem Bereich doch ein wenig Respekt und Anerkennung. Solange sie nicht zu überheblich wurde, war es ihm egal. Und warum sollte er jetzt hart zu ihr sein, obwohl sie etwas gut gemacht hatte? Das wäre unfair, und unfair wollte er eher weniger sein.
Taktisch gesehen verabschiedete Duncan sich jetzt von dem Gedanken, sie noch weitere Kletterpartien laufen zu lassen, denn die schien sie ja schon gut zu können. Da müsste nur noch Routine reinkommen und vielleicht ein paar Technikverbesserungen, aber das war zu perfektionistisch für den Moment. Deshalb wandte er sich dem nächsten großen Thema zu, dem lautlosen Stehlen. Etwas, was man als Dieb logischerweise am besten können musste. Und zwar ohne Ausnahmen.
Sie nahm ihm das Messer aus der Hand, wiegte es leicht und drehte es dann hin und her, als müsse sie es genauestens untersuchen. Er ließ sie machen, was sollte er auch sagen? Schließlich blickte sie auf und nickte zustimmend. Sie hatte also verstanden. Was sie auch später mit Worten bestätigte. Zugegeben, es war ein wenig hart, dass er sie sofort zu Boden rammen würde, wenn er sie ‚erwischte‘ beziehungsweise bemerkte, aber sie würde dann auch nur einmal unachtsam sein, kein zweites Mal. Vielleicht war es ein wenig ungerecht in ihren Augen, aber so hatten alle diese Aufgabe bewältigen müssen, auch Mary, und Celeste würde ganz sicher keine Ausnahme sein. Nein, später würde er dann von seinen Leuten Ärger bekommen und man würde ihm Bevorzugung vorwerfen, und darauf konnte er gut und gerne verzichten.
Mit langsamen, festen Schritten ging Duncan zur Wand und stellte sich vor diese. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, während seine Sinne sich auf alles schärften, was um ihn herum geschah. Er wartete und wartete, konnte aber ihre Schritte nicht heraushören. Dafür war zu viel Gewusel im Raum, aber das war auf der Straße auch normal. Also konzentrierte er sich weniger auf sein Gehör, sondern mehr auf sein Körpergefühl. Speziell die Gegend um seinen Gürtel herum hatte nun von seinen Sinnen eine verschärfte Kontrolle. Und tatsächlich, er spürte ein leichtes Zupfen und Rupfen an dem Beutel oder besser gesagt an der Schnur, die den Beutel am Gürtel hielt. Er spannte seine Hände zu Fäusten und lockerte sie wieder, wollte sich dann gerade rasch umdrehen, als das Zupfen auch schon urplötzlich nachließ. Er drehte sich nun mit einem Grinsen langsam um und sah in ihr erschrockenes Gesicht. Er trat näher aus ihr zu. „Keine Angst, ich werde dich schon nicht töten“, raunte er ihr mit rauer Stimme zu und nahm ihr den Beutel, den sie gerade so abbekommen hatte, aus der Hand. „Wir probieren es noch mal. Setz das Messer ein wenig schräger an, dann sollte es eigentlich gut durchkommen.“ Mit diesen Worten band er sich den Beutel wieder um den Gürtel und drehte sich erneuert um.


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#33

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 31.10.2014 22:27
von Momo • 1.308 Beiträge

Der reicht doch auch vollkommen aus und ist fürs Handy trotzdem echt ein ganz schöner Brocken! :'D
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Celeste Kathrina Armstrong.

Ihr Herz wummerte nicht nur zu schnell, es raste so sehr, dass sie es gerne einfach abgestellt hätte, um nicht das Gefühl zu haben gleich zu explodieren - wenn man so wollte. Celeste fühlte sich, als wolle es gleich aus ihrer Brust heraus springen um das Weite zu suchen, dabei war absolut gar nichts passiert. Wirklich nichts.. er hatte ja nicht einmal die Chance gehabt sie 'anzugreifen', weil sie ihn 'bestehlen' wollte. Dazu war sie ein viel zu großer Angsthase gewesen, was sie im Nachhinein auch ziemlich ärgerte, aber es war mehr eine Kurzschlussreaktion gewesen. Der Gedanke von ihm auf den Boden gedrückt zu werden war nicht unbedingt der, den sie sich wünschte. Andererseits konnte sie so sicherlich ein wenig seine.. Freundin, oder was auch immer sie denn nun war - das hatte sie wohl noch herauszufinden, provozieren. Wie du mir, so ich dir.. oder wie hieß es so schön? Mary hatte sich zwar bis jetzt doch zurück gehalten, aber man konnte ihr ja regelrecht ansehen, was sie von Celeste hielt, die nun mal auch keine Tomaten auf den Augen hatte und ebenso wenig blöd war. Genauso wenig war ihr entgangen, wie sehr sie Duncan mit ihren Blicken hin und wieder anhimmelte - übertrieben ausgedrückt und wie wenig es ihr passte, dass er schon letzte Nacht und nun auch jetzt schon wieder so viel Zeit mit ihr verbrachte. Sie brauchte nur Eins und Eins zusammen zu zählen um sich ihre Meinung dazu zu bilden, das war nun wirklich nicht schwer. Ob sie nun stimmte oder nicht sei dahin gestellt, aber dass da was war, war unübersehbar. Vor allen Dingen von Seiten der jungen Frau aus. Duncans raue, leise Worte holten sie allerdings wieder aus ihren Gedanken zurück, sorgten dafür, dass sie dem jungen Mann wieder ihre Aufmerksamkeit schenkte. "Ich hatte keine Angst - nur den Beutel.", grummelte sie leise, hielt ihn noch kurz in die Höhe, bevor Duncan danach griff und sie ihn bereitwillig los ließ, sodass er ihn wieder an seinem Gürtel befestigen konnte. Ihre Worte stimmten natürlich nicht ganz, aber Celeste war kein Mensch der gerne Schwächen zeigte oder gar zugab. Darin tat sie sich unglaublich schwer und deswegen war das auch 'richtig' zu stellen gewesen, mehr schon selbstständig über ihre Lippen gekommen.
Sie würde ohnehin nicht drum herum kommen, dessen war sie sich bewusst, weswegen sie sich vornahm nicht wieder wie ein scheues Reh einen Sprung zurück zu machen, um gar nicht erst Gefahr zu laufen, dass er sie niederdrücken konnte. Dabei würde er ihr, wie er schon gesagt hatte, wohl nicht gleich den Kopf abreißen oder die Rippen brechen, so viel Vertrauen hatte sie. Wobei Vertrauen der falsche Ausruck war. Konnte sie ihm denn vertrauen? Sie kannte ihn im Grunde gar nicht. Ebenso wenig wie all die anderen hier. im Gegensatz zu ihrer Familie.. die kannte sie und denen konnte sie (größtenteils zumindest) vertrauen. Aber die hier, die hier kannte sie nicht, sie wusste nur ihre Namen.. nicht einmal die waren ihr alle Geläufig und einige - insbesondere Mary - wünschten sich sicherlich, dass sie wieder dahin verschwand wo sie hergekommen war. Natürlich. Aber sie hatte auch nicht erwartet mit offenen Armen empfangen zu werden. Schön war das Gefühl trotz allem nicht.
Celeste wartete, bis Duncan ihr den Rücken zugekehrt hatte und die Wand ansteuerte. Sollte sie denn nicht einfach einen 'Überraschungsangriff' wagen? Er ging doch davon aus, dass sie kam, wenn er an der Wand stand und er konzentrierte sich haargenau darauf, was darauffolgend geschah.. was aber tat er gerade? Konzentrierte er sich in diesem Moment darauf, was sie tat, was genau um ihn herum geschah und ob sie den Beutel stahl oder nicht? Sie konnte es nur herausfinden, wenn sie es probierte, weswegen sie tief durchatmete, um dann schnellen Schrittes zu ihm aufzuholen, sodass sie gerade bei ihm ankam, als ihm nur noch ein Schritt bis zur Wand fehlte, um nach dem Beutel zu greifen und das Messer - wie ihr geraten worden war - etwas schräger anzusetzen, sodass es geschmeidig durch den ledernen Bändel schnitt, wobei Celeste sich ziemlich sicher war, dass der Druck dennoch zu groß gewesen war, ihre Bewegung noch nicht flüssig, oder geschmeidig, genug um nicht weiter unbemerkt zu bleiben.. aber vielleicht hatte sie ja tatsächlich den Überraschungsmoment nutzen können, das Unerwartete.. und wenn nicht.. Naja, sollte sie doch erst mal wieder Abstand zwischen sich und ihn bringen, immerhin würde sie auch nicht hinter dem Beklauten stehen bleiben, sobald sie was sie wollte in den Händen hielt. Und das Säckchen hatte sie, also genau das was sie wollte.. vermutlich hatte sie gerade aber schon zu lange gezögert, wenn er denn sofort reagierte, um sein Beutelchen zu verteidigen..


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#34

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 01.11.2014 20:50
von Cindy (gelöscht)
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Ich weiß auch nicht, was mit mir los war, normalerweise sind meine Posts am Handy der letzte Rotz :‘D
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Duncan Jamie MacTavish

Während sie sich leise von hinten anschlich, war er innerlich und äußerlich die Ruhe selbst. Was sollte er auch groß nervös oder angespannt sein? Es war hier schließlich ein Training, da konnte man sich noch Fehler leisten. Und er sah das ihr für sich als eine Art Übung an zum Fit bleiben, aber nicht als große Aufgabe, die es unbedingt zu hundert Prozent zu erfüllen gab. Nein, wenn er mit so einer Einstellung daran ging, könnten viel mehr Fehler passieren als wenn er einfach nur ruhig blieb. Und genau das tat er ja schließlich jetzt gerade. Einfach nur ruhig bleiben, eine Sache, die ihm besonders lag. Während einige in bestimmten Situationen hysterisch wurden, behielt er einen kühlen Kopf und die Ruhe obendrein. Duncan war schon immer der Mensch gewesen, der eher Ruhe als Temperament zeigte, obwohl er in bestimmten Situationen durchaus an die Decke gehen konnte. Aber das musste schon wirklich etwas schlimmes sein, ansonsten wurde er nur gefährlich leise und unterdrückte seine Wut, so gut es ging.
Nun schärfte Duncan seine Sinne, besonders sein Gehör und seinen Tast- und Gefühlsinn, auf den „Angriff“ von Celeste. Er wusste nicht, wie sie sich anstellen würde, immerhin hatte sie ihn eben mit ihrer Kletterpartie auch mehr als überrascht, von daher stellte er sich auf alles ein. Vor allem versuchte er, daran zu denken, dass sie keiner seiner Männer war, sondern ein eher zierliches Persönchen. Wenn er sie dann wirklich zu Boden drücken musste, wollte er sie ja nicht zerquetschen. Also musste er doch vorsichtiger sein als wenn er beispielsweise seinen Onkel Rupert oder einen der Zwillinge fallen ließ. Da machte es nichts aus, wenn er sein ganzes Gewicht benutzte, manchmal war dies sogar notwendig. Schließlich spürte er doch schon relativ deutlich das Zupfen an seinem Gürtel, als sie den Beutel zu schnell und zu hastig wegzog. Da er wusste, dass sie schon einen Satz nach hinten gemacht haben musste, drehte er sich eher langsam um. Sie behauptete dann, dass sie keine Angst gehabt hatte. Das sah er ein wenig anders. Vielleicht war es nicht direkt Angst gewesen, was sie hatte, aber es war mindestens schon ein großer Respekt. Er fand es ja auch weiter nicht schlimm, immerhin fing jeder mal klein an, aber irgendwie amüsierte es ihn doch, dass sie nun grummelnd nicht zugeben wollte, dass sie zu eilig gehandelt hatte. Deswegen erwiderte er nur: „Dafür hast du ihn aber ziemlich schnell weggezogen. Zu schnell.“ Was ja auch stimmte. Man musste da einfach mit Ruhe rangehen, ansonsten würde das vorne und hinten nichts werden.
Also stellte Duncan sich erneuert vor die Wand und wartete darauf, dass sie erneuert näher kam. Es fiel ihm nun schwieriger, ihr Schleichen ausfindig zu machen, da sich in seiner Nähe Stiefel schnell über den Boden bewegten. Zwar nicht laut, aber er konnte somit nicht mehr herausfinden, wo und wie sich Celeste bewegte. Wobei… was, wenn diese Schritte wirklich ihre waren? Wenn sie sich nicht anschlich, sondern ihn überraschen wollte? Plötzlich blieben die Schritte stehen. Hinter ihm. Oder doch nicht? Es gab nur eine Möglichkeit, dass herauszufinden. Mit einem Stirnrunzeln drehte er sich um und blickte direkt in ihre unschuldigen Augen, sein Blick wanderte runter. In der Hand hielt sie Messer und Beutel. Er schaute wieder hoch. „Okay… auch eine Möglichkeit, wenn dein Gegner damit rechnet, dass du dich anschleichst. Du hast mich zumindest ziemlich aus dem Konzept gebracht.“ Er nickte ihr anerkennend zu und nahm ihr den Beutel wieder aus der Hand, legte ihn jetzt allerdings beiseite. „Morgen zeige ich dir mal diverse Techniken zum Anschleichen, aber heute will ich wenigstens eine Sache bei dir finden, die du nicht gleich auf Anhieb kannst. Wenn es die gibt.“ Er zwinkerte ihr zu. Das war keineswegs böse gemeint, er brauchte nur etwas, was er auch wirklich mal intensiv mit ihr Üben musste. Sonst würde es zu langweilig werden.
Duncan ging mit ihr zum Waffenschrank der Bande. „Schon mal gekämpft?“, fragte er sie, während er die Türen öffnete und langsam die Reihen von Schwertern, Messern, Dolchen und allem weiteren möglichen Kram durchging. Er zögerte kurz, ehe er zu den Wurfmessern griff. Die waren für den Anfang am besten, da man nicht so viel Kraft zum Werfen brauchte wie zum Beispiel für das Führen eines Schwertes. Er nahm insgesamt drei Stück mit und ging dann zu einer provisorischen Zielscheibe, die an der Wand hing. „Gut, pass genau auf und schau hin, während ich werfe. Durch Zusehen lernt man am besten.“ Er steckte zwei der Messer in seinen Gürtel, ehe er eines leicht zwischen den Fingern wiegte und den Griff schließlich mit der rechten Hand nahm. Er schätzte kurz die Entfernung ab, eher er einen kleinen Schritt zurücktrat und mit einer Wurfbewegung das Messer losließ. Schnell drehte es sich durch die Luft, bis es wenige Sekunden später direkt in der Mitte des Holzes stecken blieb. Sofort griff Duncan zum nächsten Messer, welches leicht neben dem ersten stecken blieb und warf schließlich auch das letzte Messer, dieses landete exakt zwischen dem ersten und dem zweiten. Zufrieden zog er die Messer aus der Scheibe und reichte sie Celeste.


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#35

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 02.11.2014 08:55
von Momo • 1.308 Beiträge

Bei mir auch, einfach zu anstrengend am Handy zu tippen. Klaut so viel Zeit. ;D
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Celeste Kathrina Armstrong.

Ja, sie hatte den Beutel zu schnell, viel zu schnell weg gezogen, gab sie ja zu.. innerlich zumindest. Nach außen hin kam nur ein leichtes Nicken, nicht mehr und nicht weniger. Sie hatte aber den Beutel und das ohne von ihm auf den Boden gedrückt worden zu sein, aber das redete sie sich einfach schön. Sie wusste, dass es nicht unbedingt hervorragend gewesen war - eher im Gegenteil. Dafür lief das nächste Mal allerdings tatsächlich besser, was aber auch nur daher kam, dass sie, wenn man so wollte, schummelte. Aber taten das Diebe denn nicht? Als sie sich ihm näherte und den Beutel vom Gürtel schnitt, er sich kurz darauf umdrehte, um sowohl Messer als auch Beutel in ihren Händen einen Moment zu begutachten, wurde das Lächeln auf ihren Lippen wieder ein wenig breiter, wobei ihre Haltung schon selbstsicher genug war, mehr war da im Endeffekt gar nicht dran zu machen. Sie stand schon zufrieden da, mit gewallter Brust und gerecktem Kinn, geradem Rücken. Eigentlich nur so, wie es ihr eingebläut worden war. Immer eine aufrechte, stolze Haltung bewahren. Und irgendwo konnte sie gerade doch auch stolz sein. Und solange es bei der Haltung blieb und ihr nicht doch noch ein selbstgefälliger Kommentar über die Lippen kam - was man sich bei Celeste einwandfrei hätte vorstellen können -, so war das doch auch alles nur halb so schlimm. In ihren Augen zumindest.
Er wollte etwas suchen, dass sie nicht gleich auf Anhieb konnte - das hier war, ihrer Meinung nach, auch nur Glück gewesen. Bis jetzt hatte sie noch niemanden bestohlen, weil sie das einfach nicht nötig gehabt hatte. Ihre Familie hatte so viel Geld, dass sie vermutlich die gesamte Stadt damit hätte versorgen können, wenn sie das gewollt hätte. Sie schwammen also förmlich darin. Ihr Vater wusste aber auch einfach damit umzugehen, das hatte er schon immer gewusst, im Gegensatz zu Celeste, die zwar immer sehr gerne teure Kleider trug oder aber einen schönen Ausritt, auf edlem Pferd genossen hatte, ebenso wie die seidene Bettdecke oder das riesige, weiche Bett. Aber damit umgehen konnte sie wirklich nicht, was wohl einfach daran lag, dass sie es nie gelernt hatte. Woher denn auch?
Aber bei Seite mit diesen Gedanken. Celeste folgte Duncan langsam, schüttelte dann kurz den Kopf. „Nein, noch nicht.“, antwortete sie ihm wahrheitsgemäß. Das kleine Spielchen mit den Stöcken im Wald mit ihren Brüdern konnte man kaum zählen, zumal sie total die Niete gewesen war. Sie wäre innerhalb weniger Augenblicke aufgespießt gewesen, wenn ihr Gegner nicht ihr Bruder sondern eben irgendein Kerl gewesen wäre, der es auf ihr Leben abgesehen hatte. Da hatte er also tatsächlich etwas gefunden, das Celeste absolut nicht konnte - und bei dem sie auch bezweifelte es jemals zu können, auch wenn sie nicht so wirkte, als hegte sie dabei irgendwelche Selbstzweifel.
Sie folgte ihm auch zu der Zielscheibe, stellte sich schräg hinter ihn und nickte nochmal kurz „Okay.“, bekräftigte sie noch, als er sie anwies gut aufzupassen, weil sie dadurch wohl am besten lernte. Mochte sein. Stilles zusehen war aber noch nie ihre Stärke gewesen.. Da war aber auch niemand da gewesen, der mit Messern einwandfrei umgehen konnte und so präzise und genau zielte, dass er sie allesamt perfekt in der Zielscheibe versenkte, ohne auch nur den kleinsten Fehler zu begehen. Unbewusst hatte sei wohl die Luft nach dem ersten Wurf angehalten, sodass sie sie nun langsam und so leise wie möglich wieder ausstieß, während ihr Blick noch immer auf den Messern lag, die er nun allerdings schon aus der Wand heraus zog, um sie ihr anschließend entgegen zu halten. „Vermutlich sollte jetzt jeder aus diesem Raum hier verschwinden, der nicht aufgespießt werden möchte…“, teilte sie Duncan mit leicht verzogenem Gesicht mit. Das war ihr Ernst, sie hatte keine Ahnung wie sie das hinbekommen sollte. Messer durch die Luft schmeißen.. das hatte sie noch nie getan und ehrlich gesagt vermutete sie, dass sie sich anstellte wie der letzte Trottel. Da hatte er tatsächlich etwas gefunden, das ihr so gar nicht lag, leider. Irgendwie hätte es gut getan, wenn der erste Tag einfach wunderbar einfach gelaufen wäre und sie ihn erst einmal einfach nur beeindruckt und nicht ‚enttäuscht‘ - falls man das so nennen konnte - hätte.


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#36

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 02.11.2014 21:00
von Cindy (gelöscht)
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Ja, stimmt, und gerade dann werde ich immer auf Whats App zugespamt :‘D
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Duncan Jamie MacTavish

Er war durchaus überrascht, dass sie ihm mit einem Trick problemlos den Beutel abnehmen konnte. Damit hatte er nicht gerechnet, da sich keiner seiner Leute je so bei ihm angeschlichen hatte. Und dies würde in Menschenmassen durchaus gehen, dieses schnelle, etwas lautere Anschleichen. Denn dort schluckten die Geräusche der Umgebung viel mehr als in einsamen, verlassenen Hallen beispielweise. Deswegen drehte sich Duncan auch ein wenig vorsichtig und perplex um, nur um gleich darauf in ihr triumphierendes Gesicht zu sehen. Sie schien stolz über ihre Leistung, und das durfte sie auch ruhig. Immerhin hatte sie als Amateur den wohl meistgesuchtesten und besten Meisterdieb der Stadt, wenn nicht sogar des Landes, ausgetrickst. Da durfte man ruhig Triumpf fühlen, solange die Überheblichkeit nicht zum Vorschein kam. Doch das war bei ihr nicht der Fall. Sie stand zwar mit stolzgeschwellter Brust und selbstbewusster, gerader Haltung ihm gegenüber, sagte aber kein Wort. Auf ihrem Gesicht zeigte sich nur ein etwas breiteres Lächeln, was aber nicht unhöflich beziehungsweise unfreundlich war. Von daher ließ er ihr den Triumph und den Stolz, den sie empfand, und wandte sich nun dem nächsten Thema zu. Heute war quasi die erste Schnupperstunde, wo sie alles einmal ausprobieren würde. Dadurch wollte er ihre Schwächen entdecken, an denen sie dann arbeiten könnten. Das Klettern und das Stehlen hatte er in Gedanken schon für heute abgehakt, viele Optionen blieben nun nicht mehr offen. Nach kurzem Hin und Her entschied er sich dann fürs Kämpfen.
Duncan ging mit ihr schließlich zum Waffenschrank. Sie verneinte ihm seine Frage, ob sie schon mal gekämpft hätte. Er nahm drei der Wurfmesser hinaus, schloss den Schrank wieder und wenig später standen sie vor einer Zielscheibe. Während er warf, schaute sie zu. Das störte ihn nicht, wieso auch? Er hatte es ihr ja sogar aufgetragen, wenn nicht sogar befohlen. Da wäre es komisch, würde er sich nun an ihrer Anwesenheit stören. Sauber versenkte er die drei Messer nebeneinander im Holz, keine schwere Aufgabe, wenn man erst einmal ein wenig Übung hatte. Und die hatte er mehr als genug, da er ans Messerwerfen von Anfang an mit Ehrgeiz hinan gegangen war. Dementsprechend gut konnte er dies nun auch.
Schließlich hielt er ihr die Messer hin. Sie zögerte kurz, ehe sie ihm ihre… Sorgen mitteilte. Diese nahm er mit einem Grinsen auf und entgegnete: „Keine Sorge, um gleich jemanden zu treffen, müsstest du schon ein unglaubliches Talent dafür haben. Das wird nämlich schwieriger als die Messer ins Holz zu werfen.“ Duncan stellte sich leicht hinter sie, fasste sie sanft an die Schulter und rückte sie näher zur Wand, sodass sie etwas über einen Meter entfernt davon stand. Mit seinem rechten Fuß drückte er die ihren auseinander, sodass sie schulterbreit auseinander standen. Dann nahm er ihren rechten Arm, streckte ihn gerade nach vorne heraus. „Fixiere das Ziel an, dort, wo du hin treffen möchtest. Dann Arm zurücknehmen, Messer locker zwischen den Fingern halten.““ Vorsichtig knickte er dann ihren Arm und bog den Unterarm Richtung Schulter zurück, sodass sie den Arm angewinkelt hatte. „Und schließlich den Unterarm nach vorne schnellen lassen und dabei das Messer loslassen.“ Er streckte ihren Arm wieder langsam aus. „Das Messer kann nichts anderes tun, als stecken zu bleiben. Du wirst sehen. Die Bewegung ähnelt dieser, wenn du einen Peitschenhieb ausführst. Denk daran, während du das Messer wirfst, das wird die helfen.“ Er trat einen Schritt zurück und nickte ihr zu. „Probiere es ruhig. Es muss nicht die Mitte treffen, das erste Ziel ist es, dass es überhaupt stecken bleibt. Schön viel Schwung und Mut, ein lascher Wurf führt auch zu einem laschen Ergebnis.“ Er wartete nun die folgenden Sekunden ab, bis sie das Messer warf.


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#37

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 04.11.2014 14:03
von Momo • 1.308 Beiträge

Jaa, genau.. alle nerven se' wenn se' nicht sollen. :'D Das ist so eine Veranlagung, glaube ich..
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Celeste Kathrina Armstrong.

Traf man nicht bekanntlich immer das, was man nicht treffen sollte? Sie traute sich durchaus zu anstatt der Wand einen der hier anwesenden abzuschmeißen.. und das wirklich nicht mit Absicht. Aber egal, wenn er das sagte - dann sollte auch er einfach das Risiko auf sich nehmen. Wollte sie ihm auch mitteilen, allerdings verflossen diese Worte so schnell wie sie gekommen waren wieder in ihren Gedanken, als er sich hinter sie stellte, sie näher zur Wand führte, ihre Haltung korrigierte und dann auch schon an ihrem Körper vorbei fasste, um ihren Arm zu führen. Die Hitze seines Körpers fühlte sich gut an, so dicht an ihrem Rücken - aber das dürfte sie wohl nicht aussprechen, weil seine Freundin ihr sonst wohl die Augen auskratzen würde. Zu gerne hätte sie jetzt gesehen wie wütend sie gerade hier hinüber blickte, wie wütend und wie eifersüchtig. Stattdessen allerdings konzentrierte Celeste sich so gut es ihr eben möglich war auf Duncans Bewegungen, die er mit ihrem Arm ausführte, auf seine Worte, auf seine Nähe, seine unglaublich gut tuende, wohlwollende Wärme. Gott, nein.. was zur Hölle tat sie nur hier? Dann stand er allerdings auch schon wieder etwas entfernt, während ihr Herz schon wieder raste wie Wild und sie wirklich von großem Glück sprechen konnte, dass sie wirklich niemand war, der sofort rot anlief, wenn er etwas peinliches tat oder dachte. Sonst hätte sie die Schamesröte nun schon längst verraten. Das tat sie ja aber zu Celeste' Glück nicht, die aber dennoch den ein oder anderen Augenblick benötigte um sich wieder richtig zu fangen, ihre Gedanken wieder unter Kontrolle zu bringen und sich auf das Hier und Jetzt, auf die Messer und die Zielscheibe zu konzentrieren und darauf was er ihr gesagt und gezeigt hatte. Wobei sie nicht daran glaubte auch nur annähernd eines der drei Messer in der Wand zu versenken und dann auch noch halbwegs in der richtigen Richtung, wirklich nicht. Aber gut, sie konnte ja auch nicht alles können - was jetzt irgendwie blöd klang, aber sie konnte tatsächlich so einiges nicht, nur hatte sie mit Duncans ersten Aufgaben einfach Glück gehabt, dass er ausgerechnet diese ausgewählt hatte. Es gab sicherlich noch so einiges das sie versemmelte, erst recht wenn das ganze keine einfache Übung, kein Training mehr war. Sie würde zwar tunlichst darauf achten, dass es niemandem auffiel, aber vermutlich würde sie vor Aufregung, Vorfreude und Nervosität halb sterben, wenn es erst mal ernster wurde. Das hier war im Grunde ja erst einmal nur ein austesten ihrer Fähigkeiten und wenn sie hier noch ewig rum stand, würde er sie vermutlich fragen ob sie zu einer Statue erstarrt war, weswegen sie jetzt die eine Hand mit dem Messer wieder anhob, locker den Oberarm etwas anwinkelte und dann mit einem gewissen Druck dahinter nach vorne schnellen ließ, dabei das Messer los ließ, das allerdings achtlos und ziemlich plump an der Wand abprallte und zu Boden ging, woraufhin Celeste selbst ja erst mal - so rein zur Sicherheit - einen kleinen Schritt nach hinten machte, bis das Messer still auf dem Boden lag und nicht weiter Anstalten machte in ihre Richtung zu springen. Mit einem leisen, mehr zu sich selbst gemurmelten "ich habs doch gesagt..", nahm sie das zweite Messer in die Hand mit der sie eben geworfen hatte, wiederholte den Vorgang, der nur noch grausamer zu werden schien, weswegen das dritte Messer ziemlich missmutig und weitaus weniger konzentriert flog und.. siehe da, es steckte zumindest in der Wand, wenn auch ziemlich am Rand der rechten Seite, aber hey.. es steckte, sie konnte sich zwar auch nicht erklären wieso das plötzlich aber im Grunde.. ja, doch.. war schon wichtig, aber sie wusste es nicht und gerade hielt sich das Interesse daran auch ziemlich in Grenzen. Die ersten zwei total versemmelten Würfe hatten die Lust aufs Messerwerfen lernen ziemlich eingedämmt, wenn sie ehrlich war, weswegen sie auch ziemlich langsam zu den zwei am Boden liegenden Messern schlenderte, sich kurz hinunter beugte um sie aufzuheben und anschließend auch noch das dritte aus der Wand zu ziehen, sich dann erst zu Duncan umzudrehen.


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#38

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 06.11.2014 13:45
von Cindy (gelöscht)
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Sorry, wird nur ein kurzer Post, bin wieder mal am Handy v.v Kann sein, dass die nächsten jetzt auch nicht viel länger werden, da ich kaum Zeit habe.
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Duncan Jamie MacTavish

An sich war das Messerwerfen nicht schwer. Hatte man ungefähr den Bogen raus und stand in der richtigen Entfernung, war der Rest ziemlich einfach. Und selbst die Anfänge waren gut zu bewältigen. Von daher traute er ihr durchaus zu, dass sie das schaffen könnte. Allerdings schien sie ein wenig pessimistisch, was Duncan innerlich aufseufzen ließ. Mit so einer Einstellung kam man nicht weit, aber das behielt er lieber für sich. Er wollte sie jetzt nicht mit so etwas nerven, auch aus Selbstschutz, da sie ihm für so etwas vermutlich gleich Konter geben würde. Was ihn eher weniger störte, damit konnte er leben. Deswegen sagte er nichts mehr dazu und konzentrierte sich jetzt darauf, ihr die richtige Armbewegung zu zeigen, indem er ihren Arm führte. Er sah aus dem Augenwinkel, wie Mary sich verstohlen zu ihnen umdrehte. Er wandte jedoch jetzt nicht den Kopf, konnte er die wütenden Blicke von ihr doch förmlich im Rücken spüren. Wenn Blicke töten könnten, wären Celeste und er jetzt mausetot. Mindestens.
Seine Gedanken konzentrierten sich nun jedoch wieder auf Celeste. Ihr Körper an seinem fühlte sich nicht schlecht an, im Gegenteil. Es war irgendwie… richtig, so, als wenn es sich so gehörte. Wie sie das sah konnte er nicht wissen, aber sie rückte ja nicht von ihm ab, also schien es sie zumindest nicht zu stören.
Als Duncan ihr alles erklärt hatte, ging er ein wenig auf Abstand, damit sie Platz zum Werfen hatte. Es dauerte eine Weile, und er wollte sie gerade schon fragen, ob sie nun nicht werfen wollte, als das Messer auch schon durch die Luft flog. Und wenig später zu Boden fiel mit einem klirrenden Geräusch. Sie stand etwas zu nah dran, sodass die Spitze nicht bei der Wand ankam und eigentlich wollte er ihr dies gerade sagen, als sie auch schon irgendetwas Unverständliches murmelte und das zweite Messer warf. Da sie ihre Position nicht verändert hatte, war dieser Versuch genauso missglückt, was ihn innerlich ein wenig schmunzeln ließ. Er hatte also nun tatsächlich etwas gefunden, was ihr nicht auf Anhieb leicht fiel. Ob die ersten Sachen Glück oder Können waren, konnte er eher weniger sagen, aber immerhin hatten sie funktioniert. Beim Messerwerfen allerdings schien sie ihre Probleme zu haben, ein Punkt, wo er ansetzen würde. Sie warf nun noch das dritte Messer, welches ein wenig lascher als die beiden vorherigen durch die Luft flog, aber zumindest stecken blieb. Zwar nicht in der Mitte, aber immerhin steckte es. Mehr hatte er ja auch nicht verlangt.
Duncan beobachtete sie, wie sie die Messer holte und verschränkte dabei die Arme. Schließlich drehte sie sich wieder zu ihm um und wirkte weit weniger begeistert als noch am Anfang des Trainings. Sie war also eine Person, die sich durch Fehler die Lust nehmen ließ, war also ziemlich ehrgeizig. Nun, damit würde er umgehen können. Er nickte ihr zu und meinte: „Du standest bei den ersten beiden Würfen zu dicht dran, beim letzten allerdings bist du unbewusst einen kleinen Schritt zurückgegangen. Deshalb hat der auch gesteckt.“ Er löste sich aus seiner Starre und nahm ihr zwei der Messer wieder ab, so dass sie nur noch ein Messer in der Hand hielt. „Stell dich so vor die Zielscheibe, dass zwischen Messerspitze und Scheibe ca. vierzig Zentimeter Platz ist.“ Das war eine geeignete Entfernung, sodass die Messer gut stecken blieben. In 90 % der Fällen zumindest.


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#39

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 09.11.2014 15:59
von Momo • 1.308 Beiträge

Mach dir nur keinen Stress, der tuts vollkommen und eilen tut es ja auch nicht, hab ja jetzt auch mal wieder ewig gebraucht! xD
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Celeste Kathrina Armstrong.

Zu nahe dran? Okay, klang plausibel. Auch wenn Mister sie platziert hatte, wo sie nun mal gestanden war, das hatte er mit Sicherheit mit Absicht gemacht. Ganz bestimmt, da war sie sich sicher. Ob er nun aber wirklich nur auf Grund des Abstandes gesteckt - oder eben nicht gesteckt - hatte, konnte sie nicht sagen, aber er schien Ahnung zu haben, weswegen sie ihm seine Worte durchaus glaubte und abkaufte. Wieso sollte sie dies auch nicht tun? Er hatte ihr gerade immerhin drei Messer in die Hand gegeben, sich neben sie gestellt und gefordert, dass sie werfen sollte. Wenn das mal kein Vertrauensbeweis war, dann wusste sie auch nicht. Außerdem hatte sowohl seine Nähe sich richtig angefühlt und eine gewisse Sicherheit und Geborgenheit ausgestrahlt, als auch die Blicke seiner kleinen Freundin waren Genugtuung genug gewesen, um sich der Übung zu widmen, welche letzten Endes aber eigentlich ziemlich gescheitert war, aber gut.. man konnte ja nicht direkt in allem gut sein, nicht wahr? Auch wenn Celeste dies deutlich lieber wäre. Sie hielt ihren Letzten Wurf immer noch für einen Zufall, nichts weiter, platzierte sich auf seine Anweisung allerdings dennoch in dem Abstand, den er ihr riet. Wobei sie ziemlich schlecht im schätzen war, weswegen sie ehrlich gesagt auch nicht sagen konnte ob es nun vierzig Zentimeter oder achtzig waren, wenn sie ehrlich war. Andererseits würde er dann vielleicht nochmal kommen um den Abstand und ggf. auch ihre Haltung zu berichtigen, was sie gewiss nichts stören würde, fürs erste allerdings hatte er ihr nur zwei der drei Messer aus der Hand genommen, woraufhin sie das dritte und einzige, das sie noch hielt, nochmal einen Moment in der zierlichen Hand wiegte, ehe sie es wieder fester hielt und die Bewegung, die er zu beginn gemeinsam mit ihr vollführt hatte, einen Moment nachahmte. Eine Trockenübung also, sozusagen. Einfach um sich das ganze nochmal in den Kopf zu rufen und sich daran zu erinnern, vielleicht kleine Verbesserungen vorzunehmen. Ihr Blick hatte bis dahin auch auf ihrer Hand und dem Messer gelegen, nun allerdings hob sie ihn an, um ihn auf die Zielscheibe an der Wand zu richten. Sie hatte schon immer zu den Menschen gehört die nicht konzentriert auf das standen, was sie nutzten, sondern gerade aus blickten, auf das, dass sie als ihr Ziel empfanden. Auf das, was sie erreichen wollten. So also auch jetzt. Sie fixierte also das gewünschte Ziel mit ihrem Blick, bevor sie die Bewegung nochmal schneller als zuvor ausführte, das Messer allerdings zu einem völlig falschen Zeitpunkt los ließ, sodass es mehr hinauf in die Luft flog als in Richtung Wand, woraufhin sie erst einmal erschrocken den Kopf einen Moment einzog, bevor sie sich auch noch mehr aus Reflex mit ihren Armen schützte und anschließend darauf wartete, das klirrende Geräusch de Messeres zu vernehmen - oder im schlimmsten Falle den Schmerz wenn es sie traf oder den Schrei eines anderen, wenn es den/die traf. Peinlich. Einfach nur Peinlich, seine Freundin freute sich gerade vermutlich wie ein Honigkuchenpferd und sie wollte gerade nichts sehnlicher als diesen Raum zu verlassen. Zumindest ein Teil von ihr. Der andere wollte nicht aufhören und so lange weiter machen, bis es funktionierte, allerdings bestenfalls ohne Zuschauer im Raum, wobei die Meisten ja auch beschäftigt waren, sich gar nicht für sie interessierten - was in dem Falle auch wirklich gut so war...


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#40

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 12.11.2014 14:10
von Cindy (gelöscht)
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Ich denke auch, dass das so ne gute Postlänge ist ^^
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Duncan Jamie MacTavish

Wenn man es genau nahm, hatte sie eigentlich keine Schuld daran, dass das Messer nicht getroffen hatte beziehungsweise auf dem Boden lag anstatt in der Wand zu stecken. Immerhin hatte er sie so platziert, er hatte ihr den Abstand so gemacht und war nun auch gewissermaßen verantwortlich dafür, dass sie die ersten beiden Male nicht getroffen hatte. Zugeben wollte er es allerdings nicht, Duncan besaß auch so etwas wie Stolz. Und der sagte ihm gerade ganz klar, dass er nichts falsch gemacht hatte. Wobei er die Schuld auch nicht auf Celeste schieben wollte, sie hatte halt einfach keine Ahnung. Befriedigte es ihn schon irgendwo, dass sie nicht alles auf Anhieb konnte. Im Stillen hatte er sie nämlich mit sich selber oder eher gesagt mit seinen Anfängen verglichen. Und bis eben hatte sie deutlich besser als er damals abgeschnitten, doch nun schien er eine Schwäche bei ihr gefunden zu haben. Das war gut, so hatte er einen Ansatz, woran sie die nächsten Tage arbeiten konnten. Denn raus auf die Dächer konnte er mit ihr noch nicht, da erst die Grundlagen sitzen mussten, zumal die Stadt die nächsten Tage auch nur von Wachen wimmeln würde. Da verzichtete er liebend gerne drauf, lieber verblieb er einige Tage im Glockenturm, als in der Todeszelle zu landen. Denn er war weiß Gott nicht mehr unschuldig, und seine Verbrechen beschränkten sich nicht nur auf den Klau eines Apfels. Nein, auf seine Liste konnte er schon schweren Diebstahl, Körperverletzung und sogar Mord setzen. Auch wenn eine seiner Grundprinzipien war, Menschen nicht zu töten, so war es doch ab und zu unvermeidbar. Er tat es sicher nicht gerne, aber das eigene Leben und die eigene Freiheit waren einem doch lieber. Zumindest ihm persönlich, für andere konnte er da nicht sprechen.
Duncan konzentrierte sich nun wieder auf seine Schülerin, die das einzelne Messer nun in der Hand hielt und ein paar Trockenübungen absolvierte. Er stand dabei schräg hinter ihr und beobachtete mit Adleraugen jede einzelne Bewegung von ihr, um sie dann auch zu korrigieren. „Ellenbogen mehr an den Körper. So.“ Während er das sagte, berührte er sanft ihren Arm und drückte ihren Ellenbogen mehr wieder an ihren Körper. Er hatte kein Problem damit, sie zu berühren, im Gegenteil, es fühlte sich nicht schlecht an. Und sie schien nun auch nicht ganz abgeneigt davon zu sein, immerhin versteifte sie sich nicht. Wäre das auch ein wenig ärgerlich und würde zumindest das Training so ziemlich einschränken oder anstrengend machen.
Sie warf. Das Messer flog durch die Luft, allerdings nicht gerade durch die Luft aufs Holz zu, sondern im hohen Bogen Richtung Decke. Die würde es nur nicht erreichen, denn die Decke war zu hoch. Er warf einen kurzen Blick zu ihr, sie hatte die Hände schützend vor dem Gesicht erhoben und sich geduckt. Duncans Konzentration ging jedoch ganz schnell wieder zu dem Messer, welches jetzt bereits auf dem Rückweg zum Boden war, in direkter Linie sauste es auf Celestes Kopf zu, natürlich, wie sollte es auch anders sein, mit der Klingenspitze zuerst. Er fackelte nicht lang, tat einen Schritt vor sodass er dicht bei ihr stand und fing das Messer geschickt im letzten Augenblick ab. Dabei ratschte es in seiner Handinnenfläche entlang, sodass er einen kurzen Schmerz verspürte, er wagte es jedoch nicht, es los zu lassen. Deshalb kniff er nur die Lippen zusammen und ließ die Hand mit dem Messer sinken, öffnete seine etwas verkrampfte Faust und bemerkte den sauberen Schnitt, den das Messer in seiner Handinnenfläche hinterlassen hatte. Blut quoll hervor, allerdings nichts, wovon er sterben würde. Mit einem leisen Fluch zog er ein Taschentuch hervor und band es sich als provisorischen Verband um die Hand. Es musste ja nun auch nicht sein, dass er alles vollblutete.
Duncan wandte sich leicht um und sah, dass einige neugierig zu ihnen hinüberblickten. Mit einem Kopfnicken Richtung Tür trollten sich aber alle noch Anwesenden hier im Raum, sodass er wenig später alleine mit Celeste im Trainingsraum stand. "Pass auf, wir machen es zusammen", erklärte er ihr und nahm das Messer wieder an sich, wischte die etwas blutverschmierte Klinge an seinem Umhang ab. Dann stellte er sich wieder hinter sie und fasste leicht ihren Arm an, um ihn anzuheben. "Wenn ich 'Jetzt' sage, lässt du los." Seine Hand umfasste ihr Handgelenk, er merkte, wie sie ihren Arm locker ließ. Dies stimmte ihn innerlich zufrieden, denn mit einem verkrampften Arm konnte man nie etwas anfangen. Er stand nun dicht hinter ihr, sein Oberkörper leicht an ihrem Rücken, sein Arm an ihrem. Er holte kaum merklich Luft, winkelte gemeinsam mit ihr den Arm an und verharrte so in der Position einen Augenblick. Mit einem "Jetzt!" ließ er ihren Arm mithilfe von seinem Vorschnellen. Das Messer flog durch die Luft und tatsächlich, wenig später blieb es knatschend im Holz stecken. Zufrieden löste sich Duncan wieder von ihr und meinte: "Das war gut." Er ließ damit offen, ob er sie oder sich selbst meinte, dass konnte sie für sich drehen, wie sie wollte.


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#41

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 14.11.2014 16:05
von Momo • 1.308 Beiträge

Celeste Kathrina Armstrong.

Eigentlich war das, was sie hier tat wirklich das Dümmste was sie tun konnte. Den Kopf einziehen, ihn mit den Händen schützen und sich nicht von der Stelle zu bewegen. Aber grade war das mehr so ein Reflex gewesen, immerhin könnte das Messer auch ebenso gut da landen, wo sie hin ausgewichen wäre, so war es nicht. Hände brachten bei den spitzen Dolchen allerdings auch nicht sonderlich viel, so viel stand fest. Aber wenigstens würde es dann schnell gehen. Wobei es gar nicht so weit kam. Zuvor noch, als Duncan sie korrigiert hatte, war die Lust auf die Übung hier schon wieder gestiegen, nun allerdings in diesem Moment war sie tiefer wie jemals zuvor. Wieso genau war sie noch mal hier? Weil das hier Spannend und gefährlich war? Gefährlich tatsächlich, sonst würde sie hier jetzt nicht so da stehen, wie sie nun mal da stand. Dass das Messer allerdings wirklich direkt auf ihren Kopf zusauste, realisierte sie viel zu spät. Nämlich erst dann, als sie seinen Körper wieder dichter bei sich spürte, kurz darauf ein leises Fluchen, was ihr eine aufrechtere und weniger schützende Stellung entlockte, bevor sie sich langsam umdrehte, um gerade noch einen Blick auf die blutende Handinnenfläche des jungen Mannes zu erhaschen, um die er nun ein Taschentuch wickelte, das recht schnell das Blut in sich aufnahm, welches aus der Wunde quoll. Etwas erschrocken biss sich Celeste auf die Unterlippe, wartete allerdings, bis sie etwas sagte, bis alle verschwunden waren, wozu Duncan sie ja glücklicherweise aufforderte, obwohl Mary ihr wohl gerade tatsächlich am aller liebsten den Kopf abgerissen hatte. Verständlicherweise. Ausnahmsweise konnte sie das gerade wirklich auch mal nachvollziehen. War dumm gewesen, gerade, wirklich dumm. Und wenn sie das über sich selbst sagte, dann musste das etwas bedeuten. Sehr viel sogar, denn Celeste war mehr als nur ein klein wenig überzeugt von sich selbst. Nicht unbedingt wahnsinnig eingebildet, aber durchaus sehr selbstsicher. So war sie schlicht weg erzogen worden. Gerade allerdings hatte sie wirklich ein schlechtes Gewissen, fühlte sich wahnsinnig.. dumm. Einfach dumm, ja. „Ich..“ begann sie, da teilte er ihr allerdings auch schon mit, dass es weiter gehen würde, er tat einfach so, als wäre gar nichts geschehen, stellte sich wieder hinter sie, griff nach ihrem Handgelenk, nachdem er das Blut einfach an seinem Umhang abgewischt hatte. Er tat einfach so, als wäre gar nichts gewesen, warf ihr keinen finsteren Blick zu oder machte ihr irgendwelche Vorwürfe, er machte einfach weiter. Und er konnte sich gar nicht vorstellen, wie wahnsinnig gut das gerade tat, weswegen sie sich auch ziemlich schnell wieder entspannte, um sich auf seine Anweisungen zu konzentrieren, was aber schon wieder echt schwer war, wenn er so dicht bei ihr, hinter ihr stand und sie spüren konnte, wie ruhig seine Brust sich hob und senkte, während er atmete. Sein Jetzt, so nahe an ihrem Ohr, war allerdings nicht zu überhören, weswegen sie es auch im rechten Moment los ließ und das Messer so in dem Holz stecken blieb. Das war gut gewesen, aber auch nur, weil sie nichts hatte tun müssen außer das Messer im richtigen Moment los zu lassen. Einen Moment, den er ihr ja auch schon vorgegeben hatte. Nein, das war definitiv kein Lob an sie und dessen war sie sich auch bewusst, weswegen gleich ein „Nochmal..“ hinterher kam, sie ihm einen kurzen Blick zuwarf. Einfach ein Gefühl dafür entwickeln - und vielleicht auch noch ein bisschen seine Nähe genießen, je nachdem wie man es sehen wollte. Celeste war wohl weder nur auf das eine, noch nur auf das andere aus.. konnte sie nicht leugnen..


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#42

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 19.11.2014 14:35
von Cindy (gelöscht)
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Ich glaube, wir können in den nächsten Posts dann auch mal nen Zeitsprung von 1-2 Wochen einbauen, wo Celeste dann ihren ersten Diebeszug außerhalb des Glockenturms machen darf ^-^
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Duncan Jamie MacTavish

Im Grunde genommen war das, was sie als Abwehrhaltung eingenommen hatte, nicht gerade sehr zum Vorteil. Denn das Messer raste gerade frisch und munter wieder hinab, direkt auf ihren Kopf. Aber Duncan konnte es ihr nicht verdenken, es war ein Reflex und Reflexe oder auch Instinkte konnte man in den seltensten Fällen regulieren. Er selber hatte da auch seine Probleme, konnte sie aber immerhin jetzt aufgrund von jahrelangem Training doch mehr kontrollieren als ein Anfänger in diesem Gebiet. Aber normalerweise konnte man nichts gegen den eigenen Körper in diesem Falle unternehmen. Weshalb Duncan nun auch selbst eingriff, zu ihr sprang und das Messer kurz vor ihrem Kopf abfing. Sie nützte ihm nicht wirklich etwas, wenn sie tot war. Und ja, sie konnte ihm durchaus noch zu etwas nutze sein. Seine Intuition sagte ihm, dass sie eine Bereicherung für die Bande sein könnte. Nun, bis jetzt sah es auch sehr vielversprechend aus. Durch ihre früheren Ausflüge hatte sie etwas Erfahrung im Klettern und das Anschleichen klappte auch nicht schlecht, zumindest war sie nicht die Auffälligste unter den Schleichern. Er war sich sicher, dass sie hier später eine gute Stellung bekleiden würde in der Bandenhierarchie, und wenn sie es schaffte, ihn wirklich ernsthaft zu beeindrucken, könnte sie auch bald über Mary stehen. Das würde letzterer zwar nicht gefallen, aber damit musste man leben.
Nun konzentrierten sich Duncans Gedanken jedoch wieder auf das Messer oder eher gesagt auf die Wunde, die dieses hinterlassen hatte. Sofort quoll Blut hervor, weswegen er ein Taschentuch hervorholte und es sich um die Hand wickelte. Sofort sog es sich mit dem Blut voll und wurde von weiß zu rot. Blutrot, wenn man so wollte. Seufzend betrachtete Duncan sein ‚Werk‘. „Ich sehe schon, ich muss mir bald ein neues Taschentuch stehlen“, murmelte er leise. Ja, er stahl sich auch seine Taschentücher. Wenn zu seinem Diebesgut Gold und Schmuck zählte, so konnte ja auch ein Taschentuch dazugehören. Überhaupt wurden auch alle möglichen Sachen gestohlen, die irgendwie wertvoll waren. Und waren es die teuren Äpfel vom Obsthändler, alles, was einen verhältnismäßig hohen Wert hatte, kam mit. Doch auch so wurden einige kleinere Sachen gestohlen, die man eventuell gerade benötigte. Einzig und allein Joana kaufte das Essen auf ehrlichem Wege auf dem Markt. Und das Geld dafür gab ihr Duncan auch bereitwillig. Denn nur starke, gesunde Menschen taugten auch etwas für den Diebstahl.
Celeste schien etwas sagen zu wollen, doch er unterbrach sie gleich nach dem ersten Wort von ihr und tat so, als wäre gerade nichts geschehen. War es ja auch nicht. Nun gut, das Messer hatte nicht das getan was es sollte und er hatte eine brennende Handfläche, aber es gab nun wirklich wahrlich schlimmeres. Einen Weltuntergang zum Beispiel. Oder erwischt werden beim Diebstahl. So etwas war schlimm. Das da gerade eben war nicht der Rede wert gewesen. Weshalb er es auch einfach dabei beließ und sich nun wieder der Übung zuwandte.
Da sie ja anscheinend einige Probleme mit der Technik hatte, zeigte Duncan keine Scheu dabei, ihr das Messerwerfen quasi hautnah beizubringen. Auch wenn er gerne ein wenig distanziert tat, gegen eine schöne Frau so nah an ihm hatte er gewiss nichts einzuwenden. Und sie war ja auch wahrlich eine Schönheit. Allerdings musste er jetzt haarscharf darauf aufpassen, dass seine Gedanken und seine Konzentration bei ihm blieben, denn ihr Körper an seinem fühlte sich mehr als gut an. So ein Gefühl hatte er noch nie bei einer Frau oder bei so einer Situation gefühlt, so ein gutes Gefühl der Wärme und der Richtigkeit. Denn es schien ihm gerade alles so richtig, wie es war. Insgeheim war er auch gerade froh, dass seine äußerliche Ruhe erhalten blieb und sein Atem auch normal war.
Bei seinem „Jetzt!“ flog das Messer durch die Luft und blieb im Holz stecken. Er löste sich, wenn auch ein wenig zögernd, von ihr und gab ihr einen anerkennenden Blick. Der bezog sich nicht nur auf den Wurf gerade eben, sondern auch auf ihr Durchhaltevermögen und auf ihren Ehrgeiz, der ihr sagte, dass sie es immer und immer wieder probieren musste. Denn einige Leute hätten gleich nach dem ersten Fehler aufgegeben. Sie hatte es nicht. Und dieser Ehrgeiz brachte ihrerseits auch gleich ein „Nochmal…“ hervor.
Duncan lächelte und nickte zustimmend. Er krempelte sich seine Ärmel hoch, um wenigstens an den Armen ein wenig abzukühlen. Durch ihre Nähe eben war es nämlich schon ein wenig warm geworden. So stellte er sich wieder hinter sie, nachdem sie das Messer in der Hand hielt, und ergriff mit der Hand ihr Handgelenk. Dass er die Ärmel hochgekrempelt hatte, entpuppte sich nun als Fehler. Denn nun berührten sich ihre Arme Haut an Haut, sodass ein Wärmestrahl durch seinen Körper schoss. Innerlich atmete er tief durch, ehe er seinen und damit auch ihren Arm hob und anwinkelte, dann jedoch statt mit ihrem Arm wieder nach vorne zu schnellen ihn nur leicht anstieß und sie losließ. Das war jetzt eventuell eine Überraschung für sie, doch bevor sie ins Zögern geraten konnte, ertönte schon sein „Jetzt!“ und reflexartig ließ sie das Messer los. Es rotierte durch die Luft und blieb knatternd in einem sauberen Wurf stecken. „Na siehste, klappt doch“, meinte er nun grinsend und zog das Messer wieder aus der Wand. „Für heute reicht es, denke ich. Man soll immer mit einem positiven Erlebnis aufhören.“ Er zwinkerte ihr zu und verstaute die Messer wieder im dafür vorgesehenen Schrank.


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#43

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 20.11.2014 10:15
von Momo • 1.308 Beiträge

Gute Idee! Mach du das doch in deinem nächsten Post gerade, wenn du Lust hast. :3
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Celeste Kathrina Armstrong.

Bald ein neues Taschentuch stehlen? Hmm, machte ihr schlechtes Gewissen nicht unbedingt besser. Dabei empfand Celeste wirklich in den seltensten Situationen ein schlechtes Gewissen. Sie war zwar nicht gänzlich gewissenlos, aber es brauchte auch einen triftigen Grund um ihr ein schlechtes Gewissen einzureden, gerade allerdings war es ziemlich offensichtlich, dass sie eines hatte. Andererseits allerdings hatte sie Duncan auch ganz klar vorgewarnt. Wiederum andererseits allerdings wäre sie jetzt wohl tot, wenn er nicht eingegriffen hätte, wofür sie ihm also sehr, sehr dankbar war. Ebenso dafür, dass er die anderen aus dem Raum schickte, weil Celeste nun mal die gesamte Situation ziemlich unangenehm war, ebenso die Blicke, vor allem die seiner Freundin, Gespielin. Was auch immer diese Mary eben war, irgendwie musste sie das auch noch heraus finden und das fragte sie sicherlich nicht Duncan. Viel eher Mary, das würde ihr viel einfacher fallen als den jungen Mann darauf anzusprechen. Wieso konnte Celeste nicht unbedingt sagen, aber es war so und sie nahm sich fest vor dies nachher sofort zu tun, damit sie gar nicht erst wieder darum herum kam. Aber nun sollte sie sich wohl erst einmal wieder konzentrieren, denn Duncan hatte sich wieder dicht hinter die junge Frau gestellt, die Mühe darin hatte sich nicht auch noch wohlig seufzend und sehr zufrieden an die muskulöse, Sicherheit spendende Brust des jungen Mannes zu schmiegen, dessen Wärme und ruhiger Atem sie durchaus sehr beruhigte, allerdings auch ebenso wahnsinnig ablenkte. Sein durchdringliches „Jetzt“, ermöglichte es ihr aber dennoch das Messer im rechten Moment los zu lassen, sodass es in der Wand stecken blieb. War zwar doch mehr sein Verdienst als ihrer, aber ihre Motivation stieg schon wieder an, was mit Sicherheit auch damit zusammen hing, dass ihr seine Nähe unwahrscheinlich gut gefiel.
Es schien ihr, anschließend, beinahe so, als würde er sich minimal zögernd von ihr lösen, wobei sie sich ziemlich sicher war, dass sie sich dies nur einbildete. Einfach, weil sie es sich vielleicht insgeheim wünschte, auch wenn Celeste es sich niemals offen und ehrlich eingestanden hätte. Sie griff nach dem Messer und forderte ein Nochmal – sicherlich nicht ohne Hintergedanken, aber so war Celeste nun einmal. Zumal er ja scheinbar auch ganz und gar nicht abgeneigt von der körperlichen Nähe zu sein schien. Doch keine Freundin, Verlobte, Gespielin, diese Mary? Oder erlaubte er sich gerne einfach das, worauf er Lust hatte und sie hatte dies zu akzeptieren? Ein Ding, das Celeste selbst niemals dulden würde. Dazu war sie nicht unterwürfig genug erzogen worden, auch wenn die meisten Frauen dies zu dieser Zeit durchaus duldeten, weil ihnen schlicht und ergreifend nichts anderes übrig blieb. Natürlich wäre da auch noch die Möglichkeit, dass ihn das alles wahnsinnig kalt ließ und Celeste die einzige war, die sich hier irgendetwas einbildete. Funken, die sprühten, wenn sie sich berührten – oder all sowas eben.
Viel schlimmer war es noch, als ihre Haut sich direkt berührte, ohne den Stoff seines Hemdes dazwischen. Celeste biss sich auf die Unterlippe, senkte den Blick einen Moment seinen, wie auch ihren Arm, deren Hitze deutlich zu spüren war. Sie schluckte schwer, war froh, dass er hinter ihr stand und ihr Gesicht nicht sehen konnte. Kurze Zeit später winkelte er auch schon wieder ihre beiden Arme an, Celeste war nicht darauf vorbereitet die Übung alleine zu beenden, war deswegen etwas perplex, als er ihren Arm nur etwas anstieß, das erneute „Jetzt“ allerdings, ließ sie das Messer dennoch los lassen, woraufhin es durchaus ansehnlich in der Wand stecken blieb und Celeste ein leichtes Lächeln entlockte, als Duncan sich auch schon daran machte sich von ihr zu lösen und besagtes Messer wieder aus der Wand zu ziehen. Sie selbst blieb noch einige Augenblicke stehen wo sie war, musste sich erst damit abfinden, dass das für Heute wohl das letzte Mal mit seiner direkten Nähe gewesen war und nickte ein wenig auf seine Worte hin. Ja, sollte man. Auch wenn sie gerade durchaus noch den ein oder anderen weiteren Wurf begrüßt hätte. Selbstverständlich mit Hilfe, aber das war wohl selbsterklärend, nach dem ‚traumatisierenden‘ Erlebnis mit dem Messer, das auf ihren Kopf hinunter gesaust war. Haha.
„Die nächsten wären mit deiner Hilfe sicherlich genauso gut gelaufen.“, teilte sie ihm mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen fest, ehe sie sich wieder an seine Hand erinnerte. Vielleicht machte die auch Probleme. Zögerlich verschwand das kecke Lächeln auf den geschwungenen, roten Lippen wieder und sie trat zu Duncan heran an den Schrank, um nach dessen Hand zu greifen und das in Blut getränkte Taschentuch vorsichtig von der Wunde zu lösen. Ein sauberer, gerader Schnitt. Nicht wahnsinnig tief, aber sicherlich durchaus schmerzhaft. „Das tut mir Leid..“, war sogar aufrichtig gemeint – sollte er sich notieren, weil sowas nicht sonderlich oft von Celeste kam, aber wie gesagt.. sie hatte irgendwo wirklich ein schlechtes Gewissen deswegen. Nicht einmal sie konnte leugnen, dass sie selbst dafür verantwortlich war. „..und dankeschön.“


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#44

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 20.11.2014 20:54
von Cindy (gelöscht)
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Duncan Jamie MacTavish

Er wusste wirklich nicht, warum Celestes Nähe ihn so in seinem Gleichgewicht störte, auch wenn er es sich äußerlich nicht anmerken ließ. Normalerweise hatte er nämlich keine großen Probleme oder Veränderungen, wenn eine Frau ihm so nahe kam, doch bei ihr war er nun gerade sehr darauf bedacht, sich nicht zu blamieren hier vor ihr. Gerade vor ihr wollte er nun einen auf starken, selbstsicheren Mann machen, er hatte irgendwie das Gefühl, sie beeindrucken zu müssen. Und das, obwohl er eigentlich nicht so der Kerl war, der sich um eine Frau Mühe machte. Das hatte er noch nie getan, da es allerdings auch noch nie eine Frau gegeben hatte, die diese Mühe wert gewesen wäre. Nun musste er sich jedoch sehr zusammenreißen, um keinen Fehler in Celestes Nähe zu machen. Was auch wirklich nicht vom Vorteil wäre, sie sollte ja nichts Falsches lernen. Und es klappte tatsächlich, immerhin steckte das Messer in der Wand. Da sich ihr schlanker, sehniger Körper so gut an seinem anfühlte, vergaß er auch beinahe, sich von ihr zu lösen. Um die Situation jedoch nicht unangenehm werden zu lassen, riss er sich zusammen und gab sie dann frei. Sofort spürte er, wie ihm die Wärme von ihrem Körper fehlte.
Die Idee, die Ärmel hochzukrempeln um der Hitze des eigenen Körpers zu entfliehen, musste Duncan schließlich als sinnlos abstempeln. Es halt nichts, nun spürte er das Prickeln nur noch deutlicher. Er wusste nicht, ob sie es auch spürte, ob sie überhaupt irgendetwas verspürte, aber wenn dem so wäre, hätte er kein Problem damit. So würde er wenigstens nicht alleine dastehen. Es folgte nun der nächste Wurf, bei welchem er ihr nur Anfangs half. Als er blitzschnell ihren Arm losließ sodass dieser alleine nach vorne schwang, merkte er, wie ihr Körper verwirrt reagierte, aber dennoch landete das Messer sauber auf der Zielscheibe. Er holte das Messer wieder hervor und drehte sich zu ihr herum. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, irgendwie mochte er diesen Gesichtszug an ihr. Auf ihre Worte hin lächelte er nun auch und erwiderte: „Du wirst es auch schon alleine hinbekommen. Aber ich stehe gerne mit Rat und Tat beiseite.“
Als er die Messer verstaut hatte im Schrank, spürte er, wie sie hinter ihn trat. Auch wenn es hier gerade nur Training war, seine geschärften Sinne funktionierten immer und überall. Das mussten sie einfach. Er senkte kurz den Kopf, ehe er sich umdrehte und sie leicht fragend anblickte. Dieser fragende Blick wich einer leichten Überraschung, als sie seine Hand griff und vorsichtig das Taschentuch löste. Es hatte aufgehört zu bluten, brennen tat die Wunde dennoch weiterhin. „Mach dir keine Gedanken, es gibt schlimmeres“, erwiderte er mit rauer Stimme und lächelte dann leicht. „Immer wieder gerne.“ Er nahm ihr sanft das Taschentuch aus der Hand und strich ihr dann leicht eine widerspenstige Strähne aus der Stirn. „Ich sehe schon, aus dir wird eine kleine Diebin.“ Während er das sagte, blickte er auf sie hinunter, etwas anderes blieb ihm ja nicht übrig. Er war um einiges größer als sie. Nach einem kurzen Zögern trat er lächelnd einen Schritt zurück. „Und nun los, ich brauche was zu trinken. Und du vermutlich auch.“

►►► Zwei Wochen später ◄◄◄

Mit einer gewissen Vorfreude legte Duncan sich seinen dunklen Umhang um. Heute würde es das erste Mal seit dem Vorfall mit Celeste wieder auf Diebestour gehen. Und zwar das erste Mal mit der jungen Frau, die nun zwei Wochen schon hier in der Bande lebte, denn die zusätzlichen Wachen waren abgezogen worden. Sie hatten bisher viel trainiert, nun musste die Erfahrung kommen. Duncan legte sich noch seinen Gürtel und den Beutel um, ehe er von seiner Matratze in den Wohnraum trat, wo Celeste bereits fertig stand. „Fertig?“, fragte er mit einem leichten Lächeln. Sie war bestimmt aufgeregt, aber das war verständlich. Sie hatte nun auch endlich ihre eigene Kleidung, maßgeschneidert auf sie abgestimmt. Schwarze Bluse, dunkle Hose, leise Schuhe und der dunkle Umhang samt Kapuze. Er war ähnlich gekleidet, statt Bluse hatte er jedoch Hemd und Leder-Wams. Er reichte ihr noch Lederhandschuhe, ehe er sich selbst welche überstreifte und mit ihr gemeinsam dann sich von allen verabschiedete und durch die Geheimtür in den Altarraum ging. Sie würden heute beide alleine die Diebestour machen, damit sie beim ersten Mal keinen zu großen Druck hatte, nur, weil andere dabei standen. „Aufgeregt?“, fragte er und grinste leicht, während sie durch den Geheimgang huschten und schließlich über das Fenster draußen in der Stadt waren. Er setzte sich seine Kapuze auf und bedeutete ihr, dasselbe zu machen. „Wir werden heute in einem der Bürgerviertel stehlen. Die Leute dort haben zwar nicht so viel Gold usw. wie die Reichen, aber es ist auch nicht wirklich abgesichert, man kommt einfach ran. Also genau das richtige für den Anfang. Über die Dächer gelangen wir dorthin. Also los!“ Damit zog er sich an einer Dachkante hoch, half ihr hinter sich rauf und schon begann der Lauf über die Dächer der schlafenden Stadt.


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#45

RE: Thief. | Cindy. & Mo.

in Save. 21.11.2014 12:19
von Momo • 1.308 Beiträge

Celeste Kathrina Armstrong.

Natürlich würde sie das irgendwann alleine hin bekommen, gerade in diesem Moment allerdings fragte Celeste sich wirklich ob sie dies denn wollte. Wollte sie es alleine hin bekommen, ohne seiner starken Brust an ihrem Rücken und ohne der Funken die zu sprühen schienen, berührten sie sich nur ein kleines bisschen? Nein, eigentlich nicht. Aber lohnte es sich, sich dumm zu stellen und so zu tun als würde man das nicht hin bekommen, als würde sie das nicht hin bekommen? Duncan war einiges, aber dumm war er nicht. Früher oder später würde er dahinter kommen und diese Blöße wollte sich die junge Frau dann doch ersparen. Ein Grund mehr zaghaft zu nicken und dem ganzen noch ein „Wäre auch gelacht, wenn nicht.“ Hinten anzuhängen, das schon wie den letzten Abend selbstsicher und durchaus auch ein wenig selbstverliebt klang. Celeste eben wie sie war. Wie sie erzogen worden war, wie sie es kennen gelernt hatte, wie sie nun mal gemacht worden war, wenn man so wollte. Ihre Familie hatte sich immer sehr, sehr viel aus ihrem Stand und ihrem Ansehen gemacht, obwohl ihr Vater unter den normalen Bürgern durchaus kein gefürchteter Mann war, eher geschätzt. Auch ihre Mutter war eine selbstbewusste und eigenständige Frau, so wie man es heutzutage eigentlich kaum kannte, dennoch allerdings war sie, ein wenig wie Celeste, durchaus an ihrem Mann orientiert, auf der Suche nach jemandem der sie leiten konnte. Einfach, weil eine Frau alleine Heutzutage doch nichts weiter zu sagen hatte. Ein wenig schade, denn die junge Brünette war der festen Überzeugung, dass sie es zu etwas bringen könnte, das war allerdings ihren Brüdern vorbestimmt und ihre Großmutter war schon alle mal anderer Meinung, weswegen sie ihrem Vater auch die Flusen mit der Heirat in den Kopf gesetzt hatte. Mit ein Grund, wieso Celeste sich dazu entschieden hatte hier zu bleiben, wobei sie andererseits ja auch nicht unbedingt eine andere Wahl gehabt hatte. Hier bleiben oder letzten Endes „entsorgt werden“. Da war dies hier doch eine deutlich angenehmere Situation. Zumindest teilweise.
Sie sollte sich keine Gedanken machen? Das war so wahnsinnig einfach gesagt, aber getan war das absolut nicht einfach. Celeste erwiderte das kurze, leichte Lächeln von Duncan, bevor er ihr das Taschentuch aus der Hand nahm und ihr eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn strich. Eine winzige, kleine Geste, die ihr Verwunderung aufs Gesicht zauberte, sie die Augenbrauen einen Moment überrascht – aber keinesfalls negativ – in die Höhe ziehen ließ. Kurz darauf fiel ihr auf, dass sie die verletzte Hand noch immer fest hielt, weswegen sie sie doch eilig los ließ und versuchte wieder zu sich selbst zurück zu finden und ihn nicht von unten herauf anzustarren wie ein erstarrtes, dummes Reh das sich nicht mehr zu regen wusste.
Kurz darauf fand sie zumindest ihre Stimme wieder und auch ihre große Klappe schien wieder zurück gekehrt, auch wenn das Gehirn noch nicht ganz hinterher kam. „Ich hoffe doch eine große und keine Kleine.“, erwiderte sie nun also, woraufhin sich ein verschmitztes Lächeln auf ihren Lippen bildete, ehe sie auf seine letzten Worte hin nickte. Ja, jetzt wo er es sagte nahm sie das Durstgefühl durchaus auch wahr. Es war wohl von der gesamten Situation schlicht weg verdrängt und erdrückt worden. Aber wer nahm ihr das schon übel? Duncan gehörte durchaus zu der Sorte Mann, der so einiges an Liebschaften abbekam – ganz ohne Geld, das brauchte er bei diesem Aussehen nun wirklich nicht um Frau um den Finger zu wickeln, wenn er Frau haben wollte. Und vermutlich wusste er das auch, ebenso gut wie Mary, die sie Beide vorhin durchaus getötet hätte, wäre die Entscheidung in ihrer Hand gelegen und würde sie Duncan nicht so sehr mögen. Das war immerhin offensichtlich und brachte sie auch wieder auf ihre Idee zurück sie über die Beziehung zu dem Meisterdieb auszufragen. Nein, was das anging besaß Celeste nicht wirklich Hemmungen. Und besser sie fragte Mary, wie dass sie Duncan fragte, was ihr doch weitaus unangenehmer wäre.

Die letzten zwei Wochen hatte sie sich zumindest ein wenig an die harte Matratze gewöhnt, daran nicht mehr das Sagen zu haben und auch daran, dass nicht alle nach ihrer Nase tanzten. Ebenso wie sie sich tatsächlich mit Mary unterhalten hatte, die ihr ganz deutlich gemacht hatte, wie wichtig ihr Duncan war und dass Celeste sich durchaus davor hüten sollte ihm den Kopf zu verdrehen. Und sie schien das wirklich wahnsinnig ernst gemeint zu haben, wobei Celeste auch nicht vor gehabt hatte ihm die nächsten Tage – wie Mary so schön gesagt hatte – den Kopf zu verdrehen. Und überhaupt, wenn es so war wie die Diebin es ihr geschildet hatte, müsste sie sich doch keinerlei Gedanken machen. Aber egal, Celeste hatte ohnehin viel zu viel zu lernen und aufzufassen gehabt, als dass sie sich hätte wirklich ernsthaft auf Duncan und seine ständige Präsenz in ihren Gedanken und ihrer unmittelbaren Nähe konzentrieren können.
Die letzte Nacht – oder den letzten Tag – hatte sie absolut gar nicht geschlafen, kein Auge zu bekommen, weil der Meisterdieb ihr offenbart hatte, dass sie wohl heute ihren ersten Raubzug mit ihm durchführen würde. Ungeduldig und total aufgekratzt stand sie in dem Raum, in dem sie immer gemeinsam aßen, als Duncan herein kam und zuckte regelrecht zusammen, als der junge Mann sie ansprach, woraufhin Celeste leicht nickte. „Schon lange.“, teilte sie ihm mit, ehe sie ihm folgte. Zuerst in den Altarraum, anschließend durch den dunklen Gang. Sie war schon lange nicht mehr ‚draußen‘ gewesen und irgendwie gekränkt, dass ihr Vater nun die Suche aufgegeben hatte. Es waren immerhin erst zwei Wochen vergangen und schon stellte er die großen Suchtrupps ein und suchte mehr oder minder nur noch intern, ein wenig.. wenn überhaupt. Das war wirklich kränkend, sehr sogar. Andererseits das was sie jetzt auch brauchte um endlich einmal austesten zu können ob die letzten zwei Wochen sich denn gelohnt hatten oder gar umsonst gewesen waren.
Sie realisierte vor lauter Gedanken Duncans Frage erst relativ spät, wandte ihm überrascht den Blick zu „Hm, was? – Nein, ich meine.. es geht schon.“, antwortete sie etwas stotternd, ehe sie leicht den Kopf schüttelte und ihm ein kurzes Lächeln zukommen ließ. Anschließend konzentrierte sie sich wieder mehr auf die Worte des Diebes, folgte ihm auf das nächste Dach und prägte sich ein, was er gesagt hatte, bevor er ihr auf das anliegende, höhere Dach half und sie ihm auch schon über diese hinweg in das Viertel folgte, in der wohl mehr oder minder der Mittelstand hauste, wenn man so wollte. Mithalten war kein Problem, ebenso wenig wie das Gleichgewicht zu halten oder sich von Dach zu Dach zu hangeln, zu springen, zu was auch immer. Das ging alles, aber das hatte sie auch schon teilweise wirklich vor ihrem Training gekonnt, sonst wäre sie jetzt wohl noch lange nicht so weit. Das machte ihr aber auch keine Sorgen, eher der Hauptteil der Diebestour bereitete ihr Magenschmerzen.. aber gut. Würde schon schief gehen, oder wie sagte man so schön?


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