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Kris.
Als er mir den Weg mehr oder weniger versperrte, blieb ich stehen und sah ihm in die Augen, da er ja gerade mit mir in einer Hoehe lag. Es fiel mir verdammt schwer ihn anzusehen und als er ausgesprochen hatte, zog ich leicht die Augenbraue in die Hoehe. "Ein Kerl?", fragte ich fluesternd. Oh mein Gott. Hatte ich ihn wohl zu sehr mit meinen Saetzen traumatisiert? Oder war er einfach nur... eifersuechtig? Was sollte ich jetzt machen? Ihn anluegen und sehen, wie er reagierte? Denn irgendwie hatte Eifersucht doch etwas... mit Liebe zu tun oder etwa nicht? Wenn er eifersuechtig werden wuerde, waere ich ihm doch schon irgendwie... wichtig. Oder nicht? Ueberhaupt das er mir hinterher lief. Mein Herzschlag verschnellerte sich und ich seufzte leise. "Ja. Bei einem Kerl.", antwortete ich ihm. Bei einem ganzbestimmten Kerl, dachte mein Kopf weiterhin und ich sah ihn vorsichtig an. Oman, ich hatte denn ganzen Sex ruiniert! Nur weil ich an seine scheiß Weiber gedacht hatte. Nein auch daran, dass ich nur ein Betthaeschen gewesen waere. Aber ich war selber Schuld gewesen. Und ja, ich war wohl wirklich woanders mit dem Gedanken gewesen. Und Silas schien doch nicht hemmungslos mit einer Frau rumzumachen. Wenn diese nicht wirklich mitmachte, zog er einen Schlussstrich. Hammer. Ich wusste nicht mehr wo mir der Kopf stand und ich wusste auch nicht, wohin das alles fuehren wuerde. Erst pruegelt er sich fuer mich, beschuetzte mich, nahm meine Hand und brauchte mich. Schlussendlich sorgt er sich um mich, wir fahren zu ihm und er kuemnert sich um mich. Dann kuessten wir uns, machten rum und dann ganz ploetzlich broeckelte alles und hier standen wir nun. Standen wahrscheinlich vor einem großen Missverstaednis herum und wussten kaum weiter, als jetzt wegen irgendwas zu diskutieren. Wozu das Ganze, wenn er mich gar nicht liebte? Ich konnte mir zwar nicht sicher sein... aber ja. Es war Silas. Was erwartete man da? Aufgebracht fuhr ich mir dirchs Haar. Warum machte ich ihn jetzt ueberhaupt noch wuetender? Obwohl ich ja nicht wissen konnte, ob er so eifersuechtig war. Aber wuerde ihn das alles nicht kuemmern, wuerde er mir ja nicht folgen. Also wo war mein Problem? Warum machte ich alles schwieriger? Komplizierter? Wo war der Sinn, der ganzen Sache? Vielleicht brauchte ich wirklich eine Auszeit. Nein, ich brauchte Klarheit. Dieses Ganze hin und her... ich wusste nicht, ob es sich auch wirklich lohnte. Es sich lohnte, sich Hoffnungen zu machen. Natuerlich nicht... oder?
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Silas.
Ja, ein Kerl. Sie hatte schon richtig verstanden. Silas nickte also nur ein wenig, sah sie weiterhin aufmerksam an. Er wollte eine Antwort. Eine ehrliche Antwort. Er hasste es angelogen zu werden, auch wenn er es nicht merkte, im Nachhinein erfuhr oder sonst was. Aber wer wurde auch schon gerne angelogen? Irgendwie Ironisch. Silas war ein einwandfreier Lügner. Zumindest in vielen Situationen. Manchmal fiel es ihm nicht mal mehr auf, wenn er jemandem eine Lüge auftischte.. bei Dingen, die er oft von sich gab kam das schon total automatisch, er merkte es nicht einmal wirklich.. aber selbst angelogen zu werden war scheiße. Das war wirklich scheiße. Ziemlich scheiße. Und dann kam die Antwort. Ja, bei einem Kerl. Das war jetzt nicht ihr Ernst, oder doch? Sie dachte an einen anderen Kerl, während sie drauf und dran war mit ihm zu schlafen? Also es gab ja viele Dinge, die ihn aufregten.. wie aufgegeilt und dann sitzen gelassen zu werden.. aber aufgegeilt zu werden und dann hängen gelassen zu werden, weil die Frau an einen anderen Mann dachte.. Ja, das war ne miese Nummer. Ne ziemlich miese Nummer. Ging gar nicht. Und im ersten Moment konnte man das Silas wohl auch deutlich am Gesichtsausdruck ansehen. Ja, das pisste ihn an. Noch viel mehr als gerade eben. So richtig. Ein anderer Kerl. Und er hatte immer gedacht, dass er das Arschloch sei. Wow. Jetzt wusste er, wie sich die Weiber so in etwa fühlten, wenn er am nächsten Morgen nicht mehr da war, oder wenn er sie vor die Tür setzte, wenn er sich nicht mehr meldete oder so tat als würde er sie nicht kennen, begegnete er ihnen auf der Straße. Ja, doch.. so in etwa mussten die sich fühlen.. obwohl er natürlich typischerweise der Meinung war, dass das hier sehr viel schlimmer war. Ja, ja. Silas und sein Ego, sein Stolz, seine Ehre, sein was auch immer. Seine Gefühle vielleicht auch noch. Ja, doch.. er sah im ersten Moment, nur wenige Sekunden, so aus als hätte Kris ihm die Ohrfeige seines Lebens verpasste. Genau so sah er aus. Ein anderer Kerl, während er dabei war sie zu küssen. Ein anderer Kerl. Ehrlich? Das wollte irgendwie nicht in seinen Kopf rein, wirklich nicht. "Okay, dann.." begann Silas, machte einen Schritt zur Seite, "..kann der andere Kerl ja ab jetzt auf dich aufpassen.", beendete er seinen Satz, machte eine leichte Handbewegung die Treppen hinunter. Genau, sollte der sich doch für Kris prügeln, in Gefahr bringen, sie beschützen. Wieso hatte sie denn ihn angerufen? War der andere Kerl nicht ans Handy gegangen, als sie angerufen hatte? Niemals hätte er gedacht, dass ihn das so treffen würde, auch wenn er sich wieder unter Kontrolle hatte, zumindest so halbwegs.
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Kris.
Ich sah ihn an, fand es irgendwie doch amuesierend, wie er reagierte. Anstatt zu fragen an wenn ich dachte. Ja, gut es war wirklich so rueber gekommen, als haette ich einen Anderen gemeint, aber... da war niemand außer Silas. Gut, Alex zaehlte da einfach nicht wirklich. Silas deckte ihn irgendwie ab oder verschluckte ihn, als haette es ihn nie gegeben. Als waere er wirklich der Einzige Kerl, denn es fuer mich geben sollte. Aber... wie konnte er bloß glauben, dass ich an einen Anderen Kerl dabei dachte? Das waere ein komplettes No-go. Einfach schrecklich. Wenn ich es noetig gehabt haette, dann haette ich mir wohl den Kerl an denn ich dachte geschnappt und nicht jemanden Anderen. Ich blickte die Treppen runter, dann wieder zu ihm auf. "Wieso? Er steht doch vor mir.", murmelte ich. Er hatte ja nicht gefragt. Ich blickte kurz auf den Boden, wischte mir die Traenen vorsichtig mit meinem Aermeln aus dem Gesicht. "Ich haette niemals an irgendwenn Anders gedacht, waehrend wir rummachen, Silas. Ich.. ich musste daran denken..." ich schuettelte kurz den Kopf. "Ich weiß auch nicht. Einerseits will ich dich so sehr, aber andererseits will ich nicht, dass es einmalig ist und ich... " ich fuhr mir kurz aufgebracht durchs Haar. "Ich wurde total eifersuechtig auf die ganzen Weiber, die du dafuer hattest. Ich versteh dich einfach nicht. Du beschuetzt mich und sorgst dich um mich, aber andererseits... kannst du auch so... total unmoeglich sein. Ich... ich weiß einfach nicht, wo ich bei dir stehe. Warum laeufst du mir hinterher? Warum wirst du eifersuechtig? Warum... warum hast du mich bei dir schlafen gelassen und versuchst mich zu ertragen? Das passt nicht zu dir." Ich schlang meine eigenen Arme um meinen eigenen Koerper und ich spuerte schon wieder ein paar neue Traenen auf meiner Wange. So, jetzt ist die Haelfte meiner Fragezeichen raus. Mit groeßter Wahrscheinlichkeit wusste Silas nichts damit anzufangen. Er war ja kein Beziehungstyp. Aber noch laenger komnte ich damit nicht leben. Besser ich wusste sofort, dass ich eine Chance hatte oder er verletzte mich direkt. Das wuerde alles vielleicht ein wenig einfacher machen. Sonst zerbrach ich mir vollkommen umsonst den Kopf. Das musste nicht sein. Trotzdem hatte ich große Angst vor seiner Reaktion. Immerhin war er noch recht angepisst. Er konnte mir nicht vormachen, dass ihn das gestoert hatte. Sonst hatte er mich weiterhin gevoegelt, wenn er denn ueberhaupt angefangen haette und mich nicht abgesetzt hatte, nur weil ich Halb bei der Sache gewesen war. So hatte ich ihn irgendwie auch gar nicht eingeschaetzt. Aber am liebsten wuerde ich mich auch selbst dafuer ohrfeigen, dass ich ihn erst so verrueckt machte und dann... ja ziemlich abwesend gewesen war. Das war wirklich nicht fair gewesen. Es war mir nur ein Raetsel, wie er es geschafft hatte, mich von sich zu reissen. Vor allem wenn man so erregt war... Fast sehnte ich mich schon wieder nach seinen Kuessen. Es kam mir sogar vor wie ein Traum...
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Silas.
Lachte sie ihn gerade aus? Okay, nein. Sie lachte nicht. Ihre Mundwinkel zuckten keine Sekunde in die Höhe, aber das Funkeln in ihren Augen war ihm so vor gekommen. Nur ganz kurz, keine Ahnung ob eingebildet oder nicht.. aber es war so. Es war einfach so, ganz definitiv. Oder er bildete es sich eben wirklich ein.. wäre ja auch noch schöner, wenn sie ihn jetzt auch noch auslachte deswegen. Wegen seiner Reaktion, wirklich. Wobei er auf ihre Worte hin leicht das Gesicht verzog. Das war jetzt nicht ihr Ernst? Da verpasste sie ihm eine - wenn auch irgendwie mehr so imaginär - und dann nahm sie es doch wieder zurück? Bzw... sprach es anders aus? Silas grummelte leise irgendetwas unverständliches von wegen 'versteh einer die Frauen' oder so vor sich hin und verschränkte die Arme vor der Brust, während sein Blick wieder auf ihr ruhte und er ihren folgenden Worten lauschte, wobei er schon bei der Hälfte nicht wusste, was er antworten sollte. Das war echt nicht sein Ding, über sowas konnte er nicht reden. Zumindest hatte er es schon Jahrelang nicht mehr probiert und war solchen Gesprächen immer einwandfrei und gekonnt aus dem Weg gegangen. So wie es nun mal am einfachsten war. Ja, er war darin definitiv und mit großer Sicherheit eine wirkliche Niete. Aber einfach schweigend vor ihr zu stehen, nachdem sie geendet hatte und ihn ansah, naja.. das war auch nicht wirklich das wahre, wenn er ehrlich war. Irgendetwas musste er wohl sagen. Sonst stand er noch dümmer da.. Ein wenig verloren kratzte er sich am Kopf, fuhr sich mit den Händen durch die zerzausten, dunklen Haare und zuckte ein wenig mit den Schultern. "Was soll ich denn jetzt darauf sagen?", murmelte er leise.. Nein, das war definitiv nicht das gewesen, was er hatte von sich geben wollen. Ihm musste noch was einfallen. Irgendwas. Er musste Zeit schinden. "Wollen wir nicht erst mal zurück in die Wohnung, der Flur ist irgendwie.. ungemütlich.", naja.. das waren zumindest ein paar Sekunden, die er hatte. Ohne auf eine Antwort zu warten schob er sich wieder an ihr vorbei und stieg die paar Treppen rauf die sie schon runter gegangen war. Nur um vor einer verschlossenen Tür zu stehen, die ihm - nachdem er die Klinke einige Male vergebens runtergedrückt hatte - eine ganze Fluchtriade entlockte, bevor er ehrlich gesagt wirklich dem Impuls widerstehen musste gegen die Haustür zu schlagen. Wirklich? Natürlich hatte er keinen Schlüssel bei sich. Er hatte Kris nur aufhalten wollen um direkt wieder in die Wohnung zu gehen. Er stand hier immerhin nur in Boxershorts. Eine Nachbarin zwei Stockwerke weiter unten hatte einen Ersatzschlüssel. Aber es war mitten in der Nacht und wenn sie Pech hatten war der nicht mal da, weil sie Stewardess war.. Gut, wenn er so weiter machte war eh bald das ganze Haus wach, weswegen er sich selbst runter brachte.. manche hier waren etwas.. empfindlich. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die kühle Tür und sah Kris wieder an. "Ich schätze ich hab uns ausgesperrt.", grummelte er leise vor sich hin, schloss einen Moment die Augen. Dabei wäre er jetzt echt ganz froh über einen Kaffee oder das Bett gewesen. Und der Antwort.. naja, der ging er immer noch gekonnt aus dem Weg und schob sie vor sich her. Silas eben.
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Kris.
Natuerlich antwortete er nicht. Was hatte ich auch erwartet? Ich verstand ihn echt nicht. Absolut gar nicht. Als er die Treppen raufging, folgte ich ihn aber trotzdem langsam. Na ganz super. Und das alles nur wegen mir. Meine Schluessel waren noch in der Tasche und die Tasche war in Silas Wohnung. Super Leistung. Waere ich bloß nie weg gegangen oder haette ich mich bloß nie auf seine Kuesse eingelassen. Dann waer all das gar nicht passiert. Wenn man mal uebrlegte, dass der arme Kerl heute nicht geschlafen hatte, drei Kerle umgelegt hatte und dann noch der ganze Stress mit mir und Jean. Irgendwie tat er mir Leid, obwohl er mich gleichzeitig verletzte. Vorsichtig trat ich an ihn ran und sah ihm in die Augen, ehe ich meine Arme ausstreckte und ihn vorsichtig umarmte. Ich brauchte das jetzt. Ich musste ihn jetzt umarmen und mich an ihn kuscheln, mich fuer ein paar Minuten beruhigen und entspannen. Wieder neue Kraft schoepfen. Und wenn er mich jetzt verstoessen wuerde, ja, dann wuerde ich definitiv gehen. Wahrscheinlich. Umarmungen waren ja nichts negatives. Sanft betete ich meinen Kopf an seine Brust und lauschte seinen Herzschlaegen, versuchte mich zu entspannen und zu beruhigen, wobeu mir erst jetzt auffiel, wie unglaublich muede ich eigentlich war. Das war mit Abstand der schlimste Tag in meinem Leben. Verpruegelt von Arschloechern und das Ganze Him und Her mit Silas... vergessen wir die komplizierte Sache mit Alex nicht, denn ich wohl nie wieder treffen koennte. Ich schloss meine Augen und hielt ihn dicht an mich gekuschelt, streichelte ihn saft und behutsam an den Seiten seines Oberkoerpers. Meine Arme konnte ich ja nicht gaenzlich um ihn schlingen, da er ja an der Wand gelehnt war. Das er uns ausgesperrt hatte und wir bis eben noch eine anstrengende Diskussion hinter uns hatten, war mir ziemlich Egal. Ich blendete es einfach aus. Ich koennte so sogar einschlafen. Warum war bloß alles so kompliziert? Warum war bloß Silas so kompliziert? Lag es an mir? Lag es an ihm? Was wollte er wirklich? So viele Fragen. Keine hatte er mir geantwortet. Keine Einzige. Und trotzdem stand ich noch hier bei ihm... Ich wuerde so gerne wissen, was in seinem Kopf vorging und was sein Herz fuehlte... Nur diese eine Frage, ob es sich wirklich lohnte, um Silas zu kaempfen...
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Silas.
Man. Ja, das kotzte ihn jetzt an. Er stand vor seiner eigenen Haustür und kam nicht rein. Und er musste eigentlich noch auf etwas antworten, auf das er nicht einmal wusste wie er sich ausdrücken sollte. Natürlich hatte er Antworten für sie, sogar ehrliche und aufrichtige Antworten.. aber er wusste sich nicht auszudrücken.. keine Ahnung ob er total dämlich klingen würde, ob es okay wäre, so wie er es in Gedanken aussprach, wie es bei ihr ankommen würde. Verdammt. Er machte sich Gedanken über Dinge über die er sich sonst noch nie Gedanken gemacht hatte. Wieso? Als sie ihm wieder näher kam, ihre Arme um ihn legte, zögerte Silas einen kurzen Moment, bevor er auch seine Arme um sie legte und sich langsam an der Tür hinunter auf den Boden rutschen ließ. Er würde ja einen Schlüsseldienst anrufen.. da blieb nur die Frage nach dem Handy. Und Geld für ein Münztelefon hatte er auch nicht. Ganz davon abgesehen, dass er nur ungerne lediglich mit Boxershorts bekleidet zum nächsten öffentlichen Telefon laufen wollte. Irgendwie war das gerade echt scheiße. Noch immer die Arme um Kris gelegt kam er auf dem Boden an, hatte sie so sanft mit sich auf den Boden gezogen. Nach einigen Sekunden des Schweigens seufzte er leise, strich ihr mit der einen Hand über die Haare. "Ich würde dir gerne eine Antwort geben. Aber ehrlich gesagt.. habe ich keine Ahnung wie.", klärte er sie leise auf. Musste niemand mit bekommen, wie Silas hier versuchte irgendetwas gefühlvolles von sich zu geben. Er hatte immerhin einen Ruf zu verlieren - haha. "Ich verstehe mich selbst nicht.. ich weiß nicht wieso ich das tue. Wieso ich Rücksicht nehme, wieso ich dich in Sicherheit und am besten bei mir wissen will. Ich weiß nicht, wieso ich so ausgerastet bin als ich die drei Kerle mit dir in der Stadt gesehen habe und ich weiß auch nicht wieso ich... eifersüchtig bin - auch wenn ich es nicht eifersüchtig nennen würde.", die letzten Worte waren zwar ernst gemeint, aber eher im Spaß gesagt.. wie auch immer.. wie gesagt; er war miserabel in solchen Sachen und ablenken kam da ganz.. gut. Also für ihn, sicherlich nicht in ihren Augen, aber war egal.. er hatte zumindest irgendetwas brauchbares - naja, halbwegs brauchbares - von sich gegeben. Obwohl er noch nicht fertig war. "Und ich weiß nicht wieso jetzt. Ich hab keine Ahnung warum und ich weiß nicht wie.. also.. weißt du.. ich hab keine Erfahrung.. Nein." Gott, jetzt fing das Gestottere an, weil er nicht wusste wie er sich ausdrücken sollte - oder wollte. "Dieses Beziehungszeug, ich.. kann das glaube ich nicht. Ich will dich nicht verletzen und.. irgendwie läuft das doch immer darauf hinaus, oder nicht? Man gesteht sich irgendwas, man verbringt viel zu viel Zeit miteinander, man rückt sich zu sehr auf die Pelle, man streitet sich und sagt Dinge die man nicht sagen will.. man verletzt den Anderen und.. naja, dann ist es vorbei." Genau so hatte er jegliche Beziehungen erlebt. Genau das hatte er wieder und wieder und wieder erfahren. Hauptsächlich von seiner Familie, war doch auch irgendwie Liebe.. normalerweise. Und was Frauen anging.. Naja, die waren mehr zum Spielen da gewesen. Im Grunde hatte er mit denen das gemacht, was seine Familie mit ihm gemacht hatte. Nicht mehr, nicht weniger.
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Kris.
Ich war so unglaublich gluecklich darueber, dass er die Umarmung erwiderte. So unglaublich erleichtert. Ich lies mich mitziehen, blieb wohlbehuetet in seinen Armen, bis wir den Boden erreichten und ich mich gemuetlich auf sein Schoss setzte, wie ein kleines Baby an seine Schulter und Brust lehnte und mich einfach bei ihm einkuschelte. Das tat so unbeschreiblich gut und ich entspannte mich wirlich, schloss meine Augen leicht genießerisch, als er mir durchs Haar strich. Silas. Nur Silas wollte ich. Da fing er auch schon an zu sprechen, was ich ehrlich gesagt nicht erwartet haette. Vor allem was er sagte... Ab und zu schloss ich die Augen, lauschte einfach nur seiner Stimme, die wie Balsam auf meiner Seele wirkte. Und so sicher in seinen Armen zu liegen. Ja, ich war irgendwie wieder gluecklich. Ich fand es erstaunlich, dass er alles was ich gesagt hatte nicht verleugnete. Und manchmal tat man wirklich Sachen, von denen man nicht wusste, warum man sie tat. Ich konnte ihn irgendwie verstehen. Ich oeffnete meine Augen wieder, als er kurz hakte und hoerte ihm noch immer aufmerksam zu. Er glaubte, er wuerde dieses ganze Beziehungstyp nicht durchziehen koennen und beim Beispiel hatte er sogar Recht. Es war ziemlich oft so. Aber es gab auch Faelle, wo es Anders war. Ich war wirklich gluecklich, dass er endlich offener ueber alles mit mir redete. Das hatte mir wirklich gefehlt, auch wenn ich nicht wirklich schlauer draus geworden war. "Wolltest du aber dein Leben lang allein bleiben?", fragte ich vorsichtig, mit sanfter, leiser Stimme. Vorsichtig nahm ich seine Hand und verschraenkte meine Finger mit seinen. Das fragte ich mich wirklich. Er konnte mir doch nicht verraten, dass er sein Leben lang hatte allein sein wollen. Das waere doch daemlich. Nur wegen dem Beispiel? Es gab auch genuegend Paerchen bei denen es anders verlief. Und die Tatsache das er mich nicht verletzen wollte... war es dafuer denn nicht schon laengst zu spaet? Wuerde er mich jetzt noch abweisen, waere das schon schmerzhaft genug. Obwohl ich mich jeden Moment drauf einstellte. Ich wusste wie flatterhaft Silas sein konnte. Und so wirklich ne Ahnung wie gern er mich mochte hatte ich auch nicht.
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Silas.
Er wollte rein. Grml. Er wollte in seine Wohnung. Er wollte in diese beschissene, verfickte Wohnung rein. Und zwar jetzt sofort! Und er wollte schlafen. Wirklich schlafen. Er war jetzt seit beinahe 48 Stunden wach, er hatte sich mit gleich drei Kerlen angelegt, er hatte sich mit dem Boxsack geprügelt, hatte sich mit Jeans Ex angelegt, dessen Leiche er versorgt hatte - mit Kris. Und er hatte sich mit Jean unterhalten. Ehrlich, selbst das war anstrengend gewesen, weil er sich ständig hatte aufregen müssen. So unreif. Ja, er war noch immer sauer auf sie und er würde eine ganze Weile sauer auf sie sein. Er würde sie ignorieren.. Und wenn es kindisch war, naja.. dann war es das eben. Das war ihm in dem Moment ziemlich egal. Sie konnte machen was sie wollte, solange sie ihn damit in Ruhe ließ. Er sah das mit der Loyalität seinen Freunden gegenüber ziemlich krass.. und sie war ihm mehr als einmal in den Rücken gefallen und dann war eben gut. Das am letzten Abend war zu viel gewesen, da hatte sie es zu sehr ausgereizt. Vorbei. Sie konnte sehen was sie tat, allerdings ohne Silas. Sie brauchte gar nicht mehr auf die Idee kommen ihn um Hilfe zu bitten. Wirklich nicht. Und dann riss Kris ihn eh wieder aus seinen Gedanken. "Ich bin nicht alleine..", teilte er ihr mit, zuckte leicht mit den Schultern, legte den Kopf gegen die Tür hinter ihnen und schloss die Augen für einen kurzen Moment. "Genau genommen hab ich die Dragons. Irgendwie.. reicht das, oder? Ich versau sowas immer, weißt du. Ich hab seit ich denken kann keine anständige Beziehung geführt, denkst du das ändert sich einfach? Ich weiß nicht ob ich das kann, ob ich das jemals irgendwann kann.", er seufzte leise. War doch so. Wobei er sich bis jetzt auch keine Mühe gegeben hatte. Jeder wusste, das Silas gerne eine mit nach Hause nahm oder auch mit zu ihr nach Hause ging. Von ihm aus auch gerne zwei, war gar kein Problem.. aber er war beinahe schon programmiert darauf sie danach zu verletzen. Wortlos zu gehen, sie zu ignorieren, zu tun als würde er sie nicht kennen. Klar war das mit Kris nicht so, das ging nicht, sie gehörte zu den Dragons.. aber.. naja, egal. Es wollte sie einfach nicht verletzen und darauf lief das doch hinaus, oder nicht?
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Kris.
Ich schüttelte nur leicht den Kopf, sagte aber nichts darauf. Er hatte nicht verstanden, was ich gemeint hatte. In dieser Hinsicht war er ja wirklich nicht alleine. Ja, er hatte uns. Aber er würde niemals sein Leben mit einer Frau teilen, niemals eine Familie haben, niemals wirklich lieben. Es war enttäuschend zu hören, was er darüber dachte. Normalerweise kämpfte man doch um die Liebe oder nicht? Ihm war es wohl nie richtig Wert gewesen. Er war nie wirklich verliebt gewesen, deshalb sagte er es so. Denn selbst wenn man sich immer streiten würde und sich gegenseitig verletzt, selbst dann würde die Liebe einen weiterhin zusammen halten. Außer man lebt sich einfach auseinander. Aber warum sollte man deswegen aufhören zu lieben? Es unterdrücken und die Liebe einfach laufen lassen? Nein, vielleicht konnte ich es einfach nicht verstehen. Weil ich es anders kannte, anders kennen gelernt hatte oder einfach anders sah. Außerdem liebte Silas mich gar nicht. Also konnte man das nicht vergleichen. Mir wurde klar, was er mir da gerade sagte und ich schloss enttäuscht die Augen, lehnte mich trotzdem an ihn. Ich sollte ihn einfach machen lassen. Und wenn ich mich weiterhin auf ihn einließ, dann würde er es schon schaffen mich zu verletzen und ich würde irgendwann draus lernen. Besonders wenn er mich wirklich ignorieren würde, weiterhin mit Anderen Frauen schlafen würde, ... Keine Ahnung, ob es wirklich so geschehen würde. Aber solange ich ihn hatte, würde ich nicht meine Gefühle versperren. Ich würde mich nicht zurück halten, selbst wenn ich wusste, wie es später ein Mal ausgehen würde. Im Grunde genommen spielte ich mit dem Feuer und verbrannte mir sinnlos die Hände. Vielleicht war ich in dieser Hinsicht ziemlich dumm, aber mich gegen Gefühle wehren... nein, das wollte ich nicht. Ich würde es akzeptieren müssen. Anders ging es ja nicht. Erst nach ein paar Minuten des Schweigens, räusperte ich mich. "Schon okay. Mach dir keine Gedanken mehr um mich.", wisperte ich halb erstickt, dennoch mit recht kräftiger Stimme. Es tat unbeschreiblich weh, aber weinen konnte ich jetzt nicht mehr. Und es wäre auch nicht wirklich angebracht. Er wollte mich nicht verletzen, also würde ich ihm den Gefallen machen, so zu tun, als wäre nichts los. Dann löste ich mich leicht von ihm, um ihn ansehen zu können. "Haben deine Nachbarn keinen Ersatzschlüssel oder so? Wir können ja nicht hier draußen übernachten..." In sein Auto konnten wir auch nicht. Ich fühlte mich ziemlich scheiße und schuldig. Immerhin war ich weggerannt... Dumm gelaufen. Sehr dumm gelaufen. Ich sollte das mit irgendwas wieder gutmachen... Aber wie? Ich wusste nicht ein Mal, was Silas genau mochte. Ich hatte kaum eine Ahnung von ihm. Er hatte zwar gerade recht offen mit mir geredet, aber trotzdem würde ich nie genug von ihm bekommen, nie genug von ihm lernen können. Ich schluckte schwer. Die Gefühle waren erdrückend. Ich hatte zwar von vornerein irgendwie gewusst, dass es nichts werden würde... Aber es dann noch so gesagt zu bekommen, war dann doch irgendwie... schmerzvoller.
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Silas.
Keine Gedanken mehr über sie. Ehrlich, er würde diesem Rat, diesen Worten, dieser Aufforderung wirklich wahnsinnig gerne nachgehen. Da bestand nur das Problem, dass das viel einfacher gesagt und gedacht war als wirklich umgesetzt. Nein, das ging echt nicht. Selbst bei seinem Gespräch mit Jean waren seine Gedanken ja ständig zu Kris geschweift. Einfach war vieles, aber das ganz bestimmt nicht. Er antwortete auf diese Worte allerdings nicht mehr, schloss nur die Augen. Er war müde, er wollte in sein Bett. "Doch, Daisy hat meinen Ersatzschlüssel. Aber es ist mitten in der Nacht und ich weiß nicht mal ob sie zu Hause ist - sie ist Stewardess. Irgendwie schwachsinnig ihr einen Ersatzschlüssel zu geben.", stellte er fest, seufzte leise, bevor er die Augen wieder öffnete. "Aber wenn du ne Haarklammer hast...", fragend hob er die Augenbrauen, richtete sich wieder etwas mehr auf. Hatte er zwar noch nie probiert und ehrlich gesagt klang das sicher einfacher als es war, aber hey.. er hatte Schlösser schon geknackt, nur eben nicht sein eigenes.. und wenn es hinüber war.. naja, dann war es hinüber und der Vermieter sollte wegen Einbruchs eben ein Neues rein tun lassen.. geklaut worden war eben nichts, weil Silas sie überrascht hatte.. oder was auch immer. Ihm würde dann schon was einfallen, wenn es danach im Eimer war.. Falls sie überhaupt eine Haarklammer dabei hatte und er das hin bekommen würde. Aber was solche Dinge anging konnte der junge Mann sogar geduldig sein. Ziemlich geduldig. Was das anging konnte er echt langen Atem haben.. aber in allen anderen Dingen dagegen war er eher ungeduldig als sonst irgendetwas. Naja, egal. Entweder sie hatte eine oder eben keine.. dann würde er vielleicht doch mal zu der Blondine zwei Stockwerke weiter unten gehen und sehen ob sich da was machen ließ, ob sie da war.. egal ob er sie aus dem Bett klingelte. Und wenn sie nicht da war.. Tja, dann hatten sie wohl wirklich, wirklich Pech. "Oder dein Handy? Dann können wir auch den Schlüsseldienst rufen.", am Geld mangelte es immerhin nicht. Sein Handy war wie gesagt nur in der Wohnung und Kohle für ein Münztelefon auf der Straße hatte er auch nicht - außerdem waren da eben noch die Boxershorts. War nicht allzu prickelnd da einfach so raus zu gehen, gab besseres.. war ganz klar. Aber egal, wenns sein musste würde er auch das tun. Fehlte wie gesagt einfach nur die Kohle dazu. Wobei, wenn er so raus gehen würde und jemandem über den Weg laufen würde, würden die ihm wohl genügend Geld zuschieben. Er musste aussehen wie ein Penner.
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Kris.
Ja, das war wirklich nicht so intelligent gewesen, ihr den Ersatzschluessel zu geben. Aber ich wusste ja nicht, ob die vielleicht etwas miteinander gehabt hatten. Vorstellen konnte ich es mir auf jeden Fall. Haarklammer. Ja die trug ich sogar wirklich oefter mal, vor allem wenn ich mir einen wirklich schlechten und haesslichen Dutt machte. Ich setzte mich leicht auf und fummelte in meinen Hintertaschen, bis ich tatsaechlich auf eine schwarze Haarklammer traf, die schon etwas verbogen war. Ich zog diesen raus und hielt ihn vor Silas, mit einem leichten Laecheln, bis er mir die Klammer abnahm. in Glueck hatten wir nicht zu dieser... Daisy runter gehen muessen. Heute haette ich erst Recht nicht ertragen, ihn mit irgendwelchen Frauen zu sehen. Nein, danke. Ich rutschte von seinem Schoss und fragte mich wirklich, ob er das auch wirklich schaffen wuerde. Fuer mich persoenlich waere es einfacher gewesen irgendwelche Maenner anzusprechen und mein Schauspiel zu vollbringen, damit ich dessen Handy benutzen konnte. "Mein Handy wurde geschrottet und mittlerweile sicher als Fundstueck bei der Polizei eingesammelt.", informierte ich Silas und blickte auf seine nackte Haut. War ihm nicht unglaublich kalt? Immerhin war es hier recht kuehl. Ihn jetzt zu umarmen und aufzuwaermen waere voll daemlich. Immerhin wuerde er sich auf das Schloss konzentrieren muessen. "Ich kann auch runter gehen. Irgendwelche Kerle werden mir schon ihr Handy geben.", sagte ich mit sanfter Stimme. Irgendwie mochte ich es ihn zu provozieren. Ihm klar zu machen, dass ich auch Anderen Kerlen gehoeren koennte. Ich lies meinen Blick durchs Treppenhaus schweifen und schlang meine eigenen Arme um meinen zierlichen Koerper. Das wuerde wohl so seine Zeit beanspruchen, bis Silas damit fertig wurde. Oder ich geh seine Olle nerven, dachte ich und wippte ein wenig auf den Fußsohlen vor und zurueck. Ich war muede. Unglaublich muede. Und Silas musste mit Sicherheit noch mueder sein. Wenn wir endlich eine Loesung gefunden hatten, wollte ich in seinen Armen einschlafen. Und hoffentlich besseres traeumen, als Letzte Nacht. Ich wollte kuscheln. Mir kam Alex in den Sinn und auch Jean, um die ich mich eigentlich hatte kuemmern wollen. Was wuerde Silas mit mir machen, wenn er von mir und Alex herausfand? Wuerde.... er mich schlagen?
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Silas.
Achja. Schrott. Daran hatte er ja schon gar nicht mehr gedacht. Das hatten die Kerle ja kaputt gemacht, nachdem sie ihn angerufen hatte. Da fing sein Herz ja schon wieder an zu rasen, weswegen er die Gedanken regelrecht vertrieb, mit einem Arschtritt versteht sich. Silas nahm die Haarklammer entgegen und stand selbst wieder auf, um sich dann auch direkt der Türe zu widmen.. wobei er auf ihren Vorschlag mit den Kerlen die ihr ihr Handy liehen inne hielt um den Kopf kurz in ihre Richtung zu drehen, die Augenbrauen einen Moment in die Höhe zu ziehen. "Weil jetzt auch noch Typen unterwegs sind, die dir für lau ihr Handy leihen würden.", entgegnete er nach kurzem überlegen, wandte sich der Tür und der Haarnadel wieder zu. Hoffentlich bekam er das auf, sonst würde er doch bei Daisy klingeln und wenn die nicht auf machte würde er.. keine Ahnung. Er würde etwas oder jemanden finden, der ihm half. Sie für ihren Teil würde schön bei ihm bleiben und keine fremden Kerle anbaggern um mal eben telefonieren zu dürfen. Klar konnte er ihr das nicht verbieten und irgendwo würde er das auch nicht tun - nicht, wenn sie wirklich wollen würde, aber er würde erst mal dagegen protestieren. Wenn auch auf seine eigene Art und Weise. Und auf wollte die Tür wirklich nicht.. die Haarklammer brach sogar ab und er bekam den Teil der im Schloss steckte fast nicht mehr raus, was dann echt beschissen gewesen wäre. Klappte aber doch noch, mit reichlich Gefluche versteht sich. "Ich werd' sehen ob Daisy da ist.", teilte er Kris mit, drückte ihr die kaputte Haarnadel in die Hand, bevor er sich an ihr vorbei schob und die Treppen runter lief. Ob Kris ihm folgte oder oben wartete war ihm in dem Moment eigentlich ziemlich egal. Er wollte nur den Ersatzschlüssel, den er nun mal bei der Schwarzhaarigen deponiert hatte. Er wollte endlich in die Wohnung und er wollte schlafen. Ja, genau das wollte er. Und rein gar nichts anderes. Einfach nur den Schlüsse. Zwei Stockwerke weiter unten blieb er vor der weißen Wohnungstür stehen, neben der ein kleines Schuhregal mit Sportschuhen fürs Joggen, ein paar Stifel und ein paar Ballerinas standen. Dabei hatte die Dunkelhaarige noch deeeutlich mehr. Ja, gut.. Daisy war durchaus eine.. Vertraute, wenn man so wollte. Aber auch nur eine gute Freundin. Wie nannte man das so schön? Freundschaft Plus? Ja, doch.. so konnte man das nennen. Irgendwie zumindest. Wobei er gerade nur auf den Schlüssel aus war. Und zwar wirklich nur auf den Schlüssel. Er drückte die Klingel und verschränkte ungeduldig die Arme vor der nackten Brust, während er auf irgendein Lebenszeichen wartete. Und tatsächlich schien sich drinnen was zu regen und kurz darauf ein "Einen Moment.." zu ihm durch die Tür zu klingen, wobei es reichlich verschlafen wirkte, was ihm ein leicht amüsiertes Grinsen auf die Lippen zauberte.
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Kris.
Wenn er wuesste, wozu ich Menschen gewoenlich mit meiner großen Klappe ueberreden koennte. Wuerde ich in einer Sekte arbeiten, wuerde ich stinkreich werden. Ungeduldig wartete ich ab, unterdrueckte ein lautes Seufzen, als die Klammer kapputt ging. Ja, super, was sollte ich jetzt damit? Daisy. Mir schnuerrte es jetzt schon die Kehle zu, wenn ich auch nur daran dachte, warum sie wohl seinen Ersatzschluessel hatte. Ja mach nur. Sieh mach deiner scheiß Daisy. Ich fuer meinen Teil blieb stehen und wartete bis er außer Sichtweite war, bevor ich mich an die kalte Wand lehnte, worauf mein Ruecken unglaublich schmerzte. Und schon wieder bereite ich alles. Verdammt alles. Zieh Leine, Kris. Er wird dich eh nicht suchen. Mit groeßter Wahrscheinlichkeit nicht. Und wenn, mir auch scheiß Egal. Wozu brauchte ich einen Kerl, der mir das Herz brach? Aufgebracht legte ich mein Gesicht in meine Handflaechen und rutschte an der Wand hinab, bis ich den Boden beruehrte. Ich wollte nach Hause. Weit, weit weg von ihm. Ganz Egal ob er mich beschuetzen wollte oder nicht. Er sollte mich einfach in Ruhe lassen. Er wuerde mich eh fuer die naechstbeste allein lassen. Wuerde sie ficken und was weiß ich noch alles. Und ich waere dann wieder Egal. Unwichtig. Uninteressant. Zu schlecht fuer ihn. Mir tat alles weh. Aeußerlich sowie Innerlich und doch fuehlte sich alles so merkwuerdig taub an. Ich fing wieder stumm an zu weinen. Wie viele Traenen hatte ich fuer das Arschloch vergossen? Ich traute mich nicht Mal mit ihm runter zugehen und eines der Weiber, dass er mal gefickt hat, ins Gesicht zu blicken. Mich fuellte der unglaubliche Hass und die unertraegliche, beißende Eifersucht. Ich kam mit allem einfach nicht mehr klar. Leise wischte ich die Traenen immer wieder weg, woraufhin mein Gesicht schmerzte wie sonst was. Mein Kopf pochte verrueckt, mein Ruecken fuehlte dich an wie verrenkt und meine Nase lies kaum Sauerstoff durch. Ich war am Ende meiner Kraefte, lehnte meinen Kopf an die Wand und schloss die Augen, waehrend die Traenen trotzdem ihren Weg nach draußen fanden. Ich brauchte Alex. Er wuerde sich richtig um mich sorgen, mich lieben und mich troesten. Er wuerde einfach alles tun fuer mich. Und ich stand hier bei Silas. Mehr oder weniger. Warum tat ich das bloß? Warun hatte ich ueberhaupt zugelassen, dass ich mich in diesen komischen Kerl verliebte? Meine Lider wurden immer schwerer und ich fuhr mir kurz und zittrig durchs Haar, bishin zu meiner heißen Stirn. Wie lange hatte ich schon Fieber? Ich kochte ja richtig. Wahrscheinlich hatte ich das alles gar nicht wahrgenommen, weil ich rh schon so gut wie an meiner Schmerzensgrenze war. Mein Atem wurde regelmaeßiger, ich konnte meine Augen nicht mehr oeffnen. Wollte einfach nur noch erloest werden. Aber ich wollte weg hier. Ganz schnell. Muehsam oeffnete ich meine Augen wieder und blinzelte, versuchte aufzustehen, waehrend alles schwankte. Ich hol meine Tasche. Und dann wuerde ich gehen. Keine Widerrede mehr. Silas war nicht gut fuer mich. Ich konnte an nichts anderes mehr denken, als daran, wie er Andere Weiber voegelte und sie.. besser waren als ich. Ich erreichte die Tuer und kauerte mich zusammen, zog meinen Koerper dicht an mich und wurde von der Muedigkeit ueberrollt, dass ich nur noch vage alles mitbekam. Wenn denn ueberhaupt noch irgendwas passierte. Erst jetzt fiel mir auf, wie heiß mir war. Ich konnte mich auch nicht mehr bewegen und hatte aufgegeben mit meiner Nase zu atmen, weshalb ich leise durch den Mund atmete. Vielleicht konnte ich das einfach gehen auf Morgen verschieben....
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Silas.
Eine halbe Minute später ging die Tür einen Spalt breit auf und ihm blinzelten zwei müde, große, grüne Augen entgegen. Auffordernd hob er die Augenbrauen ein wenig, konnte durch den Spalt den Stoff des seidenen Morgenmantels schimmern sehen. Daisy selbst wurde gleich sehr viel wacher, als sie Silas erblickte, riss die Tür regelrecht auf, wobei Silas für den Moment stehen blieb wo er war und sich durch die zerzausten Haare fuhr, während die Schwarzhaarige ihn ausgiebig musterte. Klar, kam nicht jeden Tag vor, dass Silas in Boxershorts vor ihrer Wohnung stand, mitten in der Nacht und klingelte. "Was machst du denn hier?", tönte wenige Augenblicke auch schon ihre relativ hohe Stimme, woraufhin Silas mit den Schultern zuckte. "Meinen Schlüssel holen. Ich hab mich ausgesperrt...", teilte er ihr mit, woraufhin ein amüsiertes Lächeln auf die Lippen der jungen Frau trat, die zur Seite trat und ihn hinein bat. "Eigentlich kannst du auch hier bleiben, nur bis morgen. Ich muss in zwei Tagen schon wieder weg..", forderte sie leise, berührte ihn beim eintreten sanft an der Seite, woraufhin Silas leicht den Kopf schüttelte. "Ist.. eher schlecht.", entgegnete er ruhig aber ernst, lief zu der Kommode in welcher er den Schlüssel wusste. Ja, irgendwie kannte er sich hier aus. Größtenteils zumindest. Sie waren immerhin Nachbarn.. und machten hin und wieder was zusammen.. Keine Ahnung. Silas angelte sich den Schlüssel aus der obersten Schublade und drehte sich schon wieder zur Tür. "Ich komm, morgen vielleicht mal vorbei - zum tschüss sagen oder so.", teilte er ihr mit einem entschuldigenden Lächeln fest. Zum Tschüss sagen und insofern Kris nicht mehr hier war. Sie war schlicht weg wichtiger. Klar wäre er ansonsten liebend gerne noch hier unten geblieben, wieso auch nicht? Daisy war wunderschön, sie hatte was drauf. Ehrlich. Aber da oben wartete jemand auf Silas, der ihm weitaus wichtiger war. In dem Falle eben. Nicht, dass sie wieder auf die Idee kam davon zu laufen. Schien sie ja ziemlich gerne zu machen, wie er mittlerweile geschnallt hatte. Wenig später zog er die Tür wieder hinter sich zu und ließ eine beleidigte Daisy zurück, während er die Treppen mehr oder minder hoch sprintete und eine ziemlich... komische Kris vor fand. Seine Stirn legte sich einen Moment besorgt in Falten, während sein Blick auf der am Boden kauernden lag, bevor er über sie hinweg die Tür aufschloss und aufstieß, ehe er sich zu Kris hinunter beugte, um sie sanft auf die Beine zu ziehen, was eher schlecht als recht klappte, weswegen er sie auf den Arm nahm. Silas war von Natur aus eine ziemliche Heizung, weswegen er auch selten fror.. deswegen kam ihm Kris nur halb so heiß vor wie sie war.. obwohl sie irgendwie glühte... Erst mal legte er sie auf seinem Bett ab, schloss mit dem Fuß die Wohnungstür und befreite sie von ihren Schuhen, als er sie auf der Matratze abgelegt hatte, bevor er seine Hand vorsichtig auf ihre Stirn legte, leicht das Gesicht verzog. "Du hast Fieber... soll ich dich zum Arzt bringen?" Er hasste Ärzte, er hasste sie wirklich. Aber er würde sich niemals verzeihen, wenn ihr irgendetwas geschehen würde. Keine Ahnung wie hoch ihre Temperatur war, er wusste nur, dass es gefährlich werden konnte, wenn sie zu hoch war. Aber wie gesagt; keine Ahnung ob sie zu hoch war. Er hatte hier auch kein Thermometer für unter die Zunge oder so.. er hatte gar keins da. Ebenso wenig wie irgendwelche Tabletten gegen Fieber, gab es das überhaupt? Wegen sowas ging er nicht zum Arzt, sowas bekam er kaum bis gar nicht.. er hatte mehr mit.. sowas wie an seiner Schulter, seiner Lippe oder ihrem Gesicht zu kämpfen. Waren das Nebenwirkungen einer Gehirnerschütterung? "Ich glaube ich fahr dich zum Arzt.", ja.. doch. Doch, wenn da irgendwie eine Gehirnerschütterung mit im Spiel war wollte er kein Risiko eingehen. Er nickte mehr zu sich selbst und sammelte sich schon wieder Klamotten zusammen, die er anzog. Eine schlichte, hellblaue Jeans, ein schwarzes Shirt, ein Schwarzer Pullover.. während sein Blick immer wieder besorgt in Richtung Kris wanderte.
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Kris.
Ich bekam meine Augen kaum auf, war aber unglaublich erleichtert, als er mich in sein weiches Bett legte und das Schwanken aufhoerte. Muede oeffnete ich meine Augen und sah ihn an, dabei schien mein Gehirn erst paar Sekunden spaeter zu verstehen, was er von mir wollte. Aber so richtig antworten konnte ich auch nicht. Zum Arzt zu fahren, oder im besten Falle eben ins Krankenhaus, weil um diese Uhrzeit mit Sicherheit keine Praxis mehr aufhatte, war wirklich die beste Idee. Wobei ich wohl kaum solange wach bleiben wuerde. Aber die Aerzte im Krankenhaus waren besonders nett. Die meisten kannten mich schon gut, vor allem weil ich nicht selten da gewesen war. Gerade als Kind, als meine Eltern mich hilflos bei jeder Kleinigkeit ins Krankenhaus gebracht hatten, weil bei mir die Symptome einfach jedes Mal doppelt so stark wie bei jedem Anderen Kind gewesen war und die meisten Krankenhaeuser ratlos waren. Zumal in diesem Krankenhaus auch einer meiner Tanten gearbeitet hatte. Ein ziemlich großer Umweg mit ziemlichen besorgten Eltern. Ja, ich war wirklich ein Sorgenkind. Zu empfindlich fuer wahrscheinlich alles. Es stoerte mich nur, dass ich Silas schon wieder von allem abhielt. Er sah so besorgt aus... Ich war so erschoepft und muede, dass das Einzige, das ich fuehlte mein erhoehter Herzschlag und die Hitze, besonders auch die Taubheit war. Ich versuchte mich wach zu halten, immerhin wollte ich nicht im Krankenhaus uebernachten. Das koennte naemlich teuer werden. Wobei mir einfiel, dass meine Eltern die Kosten immer uebernahmen und ich dort einen Hausarzt hatte, der sich bisher immer gut um mich gekuemmert hat. Fuersorglich und sanft, knappe 15 Jahre aelter als ich. Dementsprechend sieht er auch noch recht gut aus. Ich beobachtete Silas und unterdrueckte ein verzweifeltes Seufzen. Vielleicht war es wirklich nicht so schlecht, wenn wir dort hin fuhren. An besten eben auch, wenn mein Arzt gerade arbeitete. Der hatte immer eine Menge Verstaednis, ja man konnte sogar sagen, dass wir eine kleine freundschaftliche Basis aufgebaut hatten. Immerhin behandelte er mich schon bestimmt ueber 10 Jahre. Noch ganz zu Anfang seiner Arbeit und ich das kleine Mobbingkind, mit meinen 6-7 Jahre. Ich erinnerte mich nicht mehr. Ich war dort auch laenger nicht mehr gewesen. Beim Massencrash wurden die Verletzten und... Toten auch in ein anderes Krankenhaus gefahren. Immerhin gab es hier in San Francisco eine Menge Krankenhaeuser. Dabei wollte ich erst gar nicht hier heraus. Es war so kuschlig... Aber wer weiß, was mein Koerper davon hielt.
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