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#106

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 15.10.2014 18:50
von Jae. (gelöscht)
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// ich muss echt sagen... das war der spaß meines lebens. HAHA o.o xD ♥

Kris.

Er war mit so was also vertrauter als ich dachte? Noch ein Mal musterte ich ihn genau. Er sah nicht so aus, als würde er direkt damit was zu tun haben. Das musste nicht heißen, dass seine Mitmenschen damit nichts zu tun hatten. Geistesabwesend massierte ich meine Fingerknöchel. Vielleicht hatte er in seiner Vergangenheit ja etwas in der Art durchgemacht. Welcher Jugendliche war mal nicht ein wenig like a Rebell? Aber gut, auch das konnte ich mir bei ihm schlecht vorstellen. Und er hatte Recht, jeder hatte seine Gründe. Aber ich... Ich war Schuld. Ich hatte die Chancen für ein gutes, tolles Leben gehabt. Aber ich hatte sie nicht ergriffen. Wieso? Weil ich dumm bin. Und weil ich einfach nicht in diese Welt passte. Ich wollte kein Leben, wo ich unnötig studierte, viel arbeitete und kaum Freizeit hatte. Kaum genießen konnte. Obwohl Austin seine Freizeit sich einfach genommen hatte. Ich wäre wohl durchgedreht, von all der Zeit, die mir hätte genommen werden. Nichts für mich. Eindeutig nicht. Jedenfalls nicht in meinem Alter. Aber irgendwie fand ich es fast schon faszinierend. Er hätte auch irgendwie perfekt in unsere Crew gepasst. Jedenfalls von seinem Aussehen. Etwas gefährliches hatte er ja doch schon, aber seine Aura verdeckt es. Eine seltsame Mischung. Vielleicht war er auch gar nicht zu jedem so höflich. Aber das bildete ich mir wieder nur ein. Als wäre ich etwas besonderes, nur weil ich hier weinte und er mich ansprach. Dämlich. Sein Lächeln lenkte mich wieder ab und ich musste ebenfalls lächeln. Er hatte so eine bestimmte Wirkung auf mich. Nicht das ich jetzt alles vergass, weshalb ich hier überhaupt saß und mir die Augen aus dem Kopf heulte. Aber er gab mir ein wenig das Gefühl, als wäre ich es doch wert, als wäre ich nicht dumm und als hätte ich dich das doch irgendwie gar nicht verdient. Wobei es ja meine eigene Entscheidung gewesen war. Mir fielen wieder die Kerle vor meiner Wohnungstür ein. Ein schwaches Lächeln zierte meine Lippen. Ja eine richtige Auszeit. Eine Auszeit in einem vollkommen anderem Land vielleicht. Aber hier? Ich weiß ja nicht. Zu viel würde mich hier ablenken. Beziehungsweise erinnerte mich hier zu viel an Silas. "Bist du alleine hier?", fragte ich. Vielleicht konnte ich mich ja mit ihm anfreunden. Und wir konnten zusammen 'eine Auszeit nehmen'. Das wäre eine tolle Idee. Eine wirklich tolle Idee. Ich könnte alles vergessen und mich nur auf ihn konzentrieren. Aber dieses Mal versuchte ich nicht zu naiv zu sein. Mich nicht zu sehr auf Gefühle einzulassen. Vielleicht wollte er ja auch absolut gar nicht. Wer wollte schon mit einem depressiven Weib die Nacht und weitere Tage verbringen? Silas auf jeden Fall nicht. "Vielleicht... könnten wir ja zusammen eine Auszeit nehmen?", fragte ich vorsichtig. Lieber jetzt als nie. Wenn er nicht wollte, gut. Dann machte ich mir nicht noch länger Hoffnungen, dass er Lust auf mich hätte. Wenn er wollte, ja dann würde ich mich freuen. Wirklich freuen. Wir konnten so viel unternehmen. Da würde mir so vieles einfallen. Und ich könnte ihm hier alles zeigen. Mein Lächeln wurde breiter, als ich an all die Dinge dachte und ich sah ihm in die Augen. Bitte sag ja!, bettelte mein Inneres. Verrückt. Stürze ich mich doch wirklich von ein Abenteuer zum nächsten. Aber Austin war mir ja so gut wie in die Arme gefallen. Mehr oder weniger jedenfalls. Und wenn ich die Möglichkeit schon hatte, dann wollte ich sie auch annehmen. Und selbst wenn er nicht wollte, dann könnte ich ja trotzdem irgendwo hin fahren. Ich war ja nicht pleite. Für einen kleinen Urlaub hatte ich denoch Geld. Wenn ich aber wirklich über Wochen weg sein wollte, dann musste ich der Crew wohl Bescheid sagen. Und in meine Wohnung musste ich ja auch nicht unbedingt. Ich könnte ja sogar meinen Wagen verkaufen, dann hatte ich wirklich mehr als genügend Geld, um ein Weilchen durch die Städte zu reisen. Zwar würde ich mein rotes Baby vermissen, aber ich brauchte ja nur einen Wagen. Das wird schon. Hoffentlich machte Austin mit, dann hatte ich wirklich den perfekten Partner, um alles für ein Weilchen zu vergessen. Und einfach nur Spaß haben. Irgendwie ganz schön typisch für mich. Ich rannte immer vor meinen Problemen weg. Aber jetzt hatte ich es dringend nötig. Ich wollte weg von hier, weg von Silas. Ich wollte mir das Bild mit seiner Frau aus dem Kopf schlagen, vergessen, was ich getan hatte, um ihn rumzubekommen und vergessen, wie schön er sich auf Spanisch anhörte. Seine blauen Augen, seinen Körper, sein Stöhnen - einfach verdammt alles. Aber eines war mir sicher. Niemals würde ich das Gefühl vergessen, wie es sich anfühlte, wenn er meine Hand hielt. Dieser Moment, als er mich beschützt hatte, wegen mir aufgehört hatte und meine Hand gehalten hatte. Das war wie der Höhepunkt unserer 'Beziehung', wenn man das so nennen konnte. Für mich war es das jedenfalls. Der Gedanke daran trieb mir wieder die Tränen in die Augen. Biliges, dummes Spielzeug Kris.

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#107

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 15.10.2014 19:41
von Momo • 1.308 Beiträge

Austin.

Sie schien noch immer ziemlich niedergeschlagen.. aber das konnte ich ja nicht ändern. Wie denn auch? Ich kannte sie überhaupt nicht, lernte sie vielleicht auch gar nicht weiter kennen. Woher sollte ich denn dann wissen was sie aufmunterte, ich musste eben ausprobieren. Testen, sie ablenken. Was auch immer. Und wenn es fehl schlug, naja.. dann konnte ich wenigstens von mir behaupten, dass ich es versucht hatte und nicht einfach weiter gelaufen war. Dann war zwar mein Ego mächtig in den Keller gerutscht weil Erfolge sehr viel mehr puschten wie Niederlagen, aber mein Gewissen - was deutlich wichtiger war - wäre beruhigt. Ich könnte nichts dafür. Wobei ich jetzt auch nichts dafür konnte, ich war nicht der Herzensbrecher, wegen dem sie hier allen Anscheines nach saß. Glücklicherweise. Ich war ohnehin nicht der Typ der Frauen abschleppte, abfüllte, vögelte, vor die Tür setzte und sich nie wieder meldete. Das war einfach nicht mein Ding. Ich trank zwar mal ganz gerne einen mit Freunden, ging gerne feiern - wer tat das schon nicht? - und ich flirtete durchaus auch gerne mal, aber im Normalfall blieb es dabei auch. Ich wollte die Frau erst kennen lernen, bevor ich sie abschleppte, irgendwo gehörten für mich bei sowas Gefühle dazu. Würde man das meinem Bruder erzählen würde er mich auslachen. Mehr als das, vermutlich würde er hochrot anlaufen, weil er sich schämte. Aber so war ich nun mal.. mehr der Romantiker wie der Aufreißer.. darauf standen die Frauen, wenn sie es erst mal herausgefunden hatten.. und wenn sie einem Aufreißer begegnet waren erst recht.. Es sei denn natürlich die Frauen waren nicht anders - war ja nicht so als wären nur die Männer schlimm, es gab durchaus auch schlechte Frauen. Aber zurück zu Kris, die mir eine Frage gestellt hatte, weswegen ich mich nun wieder voll und ganz auf die Blondine neben mir konzentrierte, die ich noch immer aufmerksam anblickte. "Ja, alleine.", nickte ich zustimmend, wüsste nicht was ich noch zusätzlich zu erwähnen hatte was diese Frage betraf, wobei sie ja auch schon recht zügig danach die nächste Frage stellte, weswegen es auch gar nicht weiter störte. Auf ihre folgende Frage hin, wurde das Lächeln zu einem schwachen Grinsen, ein wenig breiter also. "Vielleicht? - Von mir aus gerne. Ich kenne mich hier nicht aus und dir würde eine Ablenkung wohl auch nicht schlecht tun, hm?", das leichte Grinsen wurde wieder eher zu einem Lächeln das aufmunternd wirken sollte. Ich kramte meine Hände aus den Jackentaschen und strich mir durch die Haare, bevor ich den Blick gen Horizont richtete. Es war lang nicht so schön wie in Spanien, was aber auch daran lag, dass diese Stadt hier weitaus imposanter war und die hellen Lichter der vielen Häuser, Straßen, Läden und Wägen so hell waren, dass einige Sterne gar nicht zu sehen waren. Das war in Spanien schon ganz anders.. Ich liebte Spanien, es gab für mich kein schöneres Land.. aber dennoch war es wirklich schön auch mal raus zu kommen und sich anders anzusehen. Ich war auch gerne hier, ebenso wie ich gerne anderswo war. Ich war spontan, ich reiste gerne, lernte neues kennen.. im Grunde war das das perfekte Leben. So wie ich es mir vorstellte. Einfach herumkommen, dabei noch den Lebensunterhalt verdienen, das Leben genießen, neues kennen lernen. Egal ob Leute, Städte oder Kulturen.


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#108

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 15.10.2014 20:28
von Jae. (gelöscht)
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Kris.

Alleine, schnurrte mein Inneres. Abgeschottet von all den Scheiß Problemen, die sonst auf meinen Schultern lasteten. Perfekt, schnurrte mein Inneres erneut. Geradezu richtig für mich. Ja, wirklich. Seine nächsten Worte liesen mich ebenfalls grinsen. Äußerst positiv, jedenfalls hatte ich mit etwas anderem gerechnet. Naja, ich hatte mich darauf vorbereitet, dass er verneinen würde. Aber wieso sollte er auch? Gut, er wusste, dass ich kriminell war. Zweiteres sah ich aus wie ein Stück Scheiße. Und drittens würde man mir in dieser Lage wohl kaum glauben, dass man auch Spaß mit mir haben könnte. Freudig stand ich auf und hob die Hände ein wenig. "Super!", rief ich und grinste noch immer, sah zu ihm. "Lust ein wenig trinken zu gehen?", fragte ich und sah mich kurz um. "Ich wüsste auch schon wo." Ungeduldig wartete ich darauf, dass er antwortete und das hoffentlich mit 'Ja'. Würde er nicht trinken, wäre das irgendwie extremst schade und zusätzlich würde es gar nicht zu ihm passen. Ich meine, gut er war jemand wirklich anständiges, aber hallo? Ein bisschen trinken musste mit drin sein. War einfach so. Wenigstens ein Sekt oder ein wenig Wein oder irgendwie so was. Vorerst musste ich aber noch Mal zu meinem Wagen, um mein Gesicht zu säubern. Oder ich fragte einfach Austin. Ich hatte nämlich keine Lust in die Nähe von Silas Wohnung zu gehen. Mein Portmone hatte ich ein Glück mitgenommen. Wäre auch schwachsinnig es im Auto zu lassen. Dann hatte sich das ja geklärt. War nur die Frage, ob Austin mir auch wirklich helfen würde und wie er mit mir umging. Nicht, dass er mich noch mehr verletzte. Immerhin war meine Nase immernoch geprellt. Hatte ich nicht vergessen. Sollte ich auch besser nicht. Vom Make up würde man es vielleicht nicht ganz erkennen, also musste ich ihm das auch noch sagen. Irgendwie freute ich mich darauf, mit ihm Zeit zu verbringen. Er war so anders. Ich meine so komplett Anders. Und vielleicht könnte er mir irgendwas auf Spanisch beibringen, was ich das nächste Mal gegen Silas anwenden könnte. Nein. Es wird kein nächstes Mal geben. Es durfte einfach kein nächstes Mal geben. Und ich hoffte, dass er nicht da sein würde, wenn ich vorbei kam, um Bescheid zu sagen, dass ich eine Pause machen würde. Vielleicht sogar ganz aufhören? Nein, dass war jetzt zu weit ausgeholt. Obwohl? Wir werden ja sehen, was mir die Zukunft bringen würde. Hoffentlich etwas tolles. Gemeinsam mit Austin. Wir hatten ja Zeit. Jedenfalls hatte ich Zeit. War nur die Frage, wie viel Zeit er hatte, wegen seinem Studium. Am liebsten hätte ich dieser Daisy eine gescheuert. Echt jetzt. Ich war so wütend auf diese Schlampe. Sie kannte mich zwar nicht und sie war eigentlich auch nur eine von Silas vielen Betthäschen, aber gott. Ich wollte sie schlagen, beleidigen, demütigen und was weiß ich nicht noch alles. Wie die Weiber früher in meiner Schule. Ogott ja, vielleicht sollte ich mit Austin ein paar Stunden im Fitnes Studio oder so verbringen, oder Unterricht beim Kampfsport oder Selbstverteidigung nehmen und dann würde ich Silas Weib umlegen und er wäre so schockiert. Das musste ich mir bildlich vorstellen und darüber grinsen. Das wäre so perfekt. Aber wie ich mich kannte, würde nichts drauß werden. Ich sollte mich darauf einstellen, nicht mehr an Silas zu denken. Oder irgendwas, was mit ihm zusammen hing. Dabei fragte ich mich, ob er mich vermissen würde. Was für eine Frage. Natürlich nicht. Er hatte mich schon vergessen, nachdem ich meinen Orgasmus gehabt hatte. Jap, dass passte sogar wirklich ganz gut. Seine Art danach - ohja. Das war es also. Man, ich wünschte ich könnte es ihm richtig unter die Nase reiben, dass ich jetzt einen viel besseren Spanier hatte. Gut, so durfte ich nicht denken. Ich durfte Austin nicht für solche Zwecke benutzen. Würde ich auch nicht. Ich war nicht Silas. In keinster Weise. Vielleicht was das streiten und der besitzergreifenden Ader anging, aber sonst. Gott, nein. Ich war viel zu sensibel für den Kerl. Austin war tausend Mal besser als Silas. Jap, genau. Genau das musste ich mir einreden. Nein, alle anderen Kerle waren besser als Silas. So war es. Genauso und nicht anders. Silas ist ein Arschloch, mir Egal ob er mich vermissen würde oder mich suchen würde, weil ich mich nicht meldete. Eines Tages wird er alles bereuen. Obwohl es wirklich schwer sein würde, Silas bereuen zu lassen, dass er mit einer Frau Sex hatte. Aber vielleicht konnte ich ja eine Frau organisieren, die im das Leben zur Hölle macht. Während ich noch immer auf Austin wartete, schmied ich schon im Gedanken Rachepläne. Keiner spielt mit mir. Ich bin diejenige die spielt!

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#109

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 15.10.2014 21:23
von Momo • 1.308 Beiträge

Austin.

Super. Sie schien hellauf begeistert von meiner Antwort zu sein, was mich nun doch wieder grinsen ließ. Dieses Mal allerdings reichlich amüsiert. War durchaus ganz witzig mit anzusehen, wie sie reagierte, regelrecht Luftsprünge machte, nachdem ich ihr gesagt hatte, das wir gerne gemeinsam eine Auszeit nehmen konnten. Gefiel mir, die kleine. Euphorisch. Sie schien ihre Emotionen zu zeigen und zwar allesamt. Ich mochte Menschen die sich nicht zu schade dazu waren und sie regelrecht in sich hineinfraßen.. das war ungesund und außerdem konnte ich mit diesen nichts anfangen. Mir waren die, die offen und ehrlich zeigten was sie fühlten sehr viel lieber. Damit konnte man etwas anfangen und darauf konnte man reagieren. Mir ging es zumindest so. Es sollte ja auch Menschen geben die mit so etwas überfordert waren. Ich war mit der anderen Seite überfordert und ich wusste dann absolut und überhaupt gar nicht wie ich damit umgehen sollte, wie ich handeln sollte und was ich sagen sollte. Einfach nicht wie ich reagieren sollte, das konnte total anstrengend sein. So wie das Verhalten der jungen Frau hier eben auch anstrengend für andere sein konnte. Wobei es klar auch für mich anstrengend war, auf Dauer gesehen.. aber eben sehr viel angenehmer wie der Gegensatz dazu, das Gegenstück. "Trinken?", ich zog die Augenbrauen etwas in die Höhe, erhob mich aber beinahe zeitgleich und streckte mich einen kurzen Moment um meine verspannten Muskeln - so ein langer Flug war echt anstrengend - etwas zu lockern, bevor ich ein wenig nickte. "Klar, wieso nicht.", hängte ich also kurze Zeit später an meine rhetorische Frage an. Nein, ich erwartete darauf keine Antwort, nicht einmal ein Nicken.. es war mehr eine Feststellung gewesen die wie eine Frage geklungen hatte. Aus Versehen. Einfach weil ich etwas perplex gewesen war. Sie schien ziemlich launisch zu sein und ihre Gemütsstimmung schien von einer Sekunde auf die Andere umschlagen zu können. Ich wusste noch nicht ob ich das als angenehm oder wahnsinnig anstrengend bezeichnen konnte. Fest stand auf jeden Fall, dass es nach Abwechslung versprach und ich sie gerade tatsächlich dazu gebracht hatte ihre schlechte Laune und Trauer und was auch immer noch abzulegen und zu lachen, sich zu freuen wie ein kleines Kind.. zumindest wirkte sie gerade so. Allerdings legte sich das auch recht schnell wieder, weil sie anschließend ein wenig in Gedanken versunken zu sein schien, was mich allerdings nicht weiter störte. Ich kramte noch schnell das Handy aus der Hosentasche um zu sehen wie viel Uhr wir hatten und es dann wieder verschwinden zu lassen. Geld hatte ich auch mehr wie genug dabei und ich würde mir nachher wohl einfach ein Taxi rufen, um zum Hotel zurück zu kommen. Konnte nicht schaden und je nachdem wo die Bar war würde ich mich ohnehin hoffnungslos verlaufen. Ich hatte zwar einen recht guten Orientierungssinn, aber wenn ich mich auf Kris konzentrieren würde und dazu noch ein wenig trank.. naja, dann fand ich wohl nicht mehr zum Hotel, zumal ich mich hier eben auch so gut wie gar nicht - oder eben wirklich gar nicht - auskannte. Und wohin auch immer sie mich führte - es würde schon gut sein. Ich hatte da eigentlich wenig Bedenken. Mit den richtigen Leuten war jede Absteige gut.. zumal ich nicht war wie der Großteil meiner Familie.. ich brauchte keinen teuren Club mit Kleiderordnung in dem eine Flasche Champagner gleich mal 100 Dollar kostet. Ebenso wenig wie ich ein teures Restaurant mit Schnecken zur Vorspeise brauchte.. aß ich genau genommen gar nicht.. Aber ja, ich war durchaus auch mit weniger zufrieden zu stellen. "Wohin geht´s?", riss ich sie mehr oder weniger aus ihren Gedanken - zumindest ging ich davon aus und neigte den Kopf gewohnheitsgemäß ein klein wenig Fragend zur Seite. Ja, eine dumme Angewohnheit, die irgendwie ziemlich viele aus meiner Familie besaßen. Einschließlich Silas, an den ich gerade aber keinerlei Gedanken verschwendete. Wie gesagt; diese Stadt war so riesig.. ich ging nicht davon aus ihm zu begegnen.. das müsste schon ein sehr, sehr großer Zufall sein. Und ob ich noch nach ihm suchen würde oder nicht, würde ich spontan entscheiden.. momentan hatte ich es nicht vor, so einfach war das. Alles weitere würde sich einfach im Laufe der Zeit zeigen. Entweder, oder. Mehr konnte ja nicht passieren.


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#110

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 05.11.2014 10:30
von Jae. (gelöscht)
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Kris.

Er stimmte zu und ich lächelte breit. Yes! Meine Auszeit kann dann jetzt mal beginnen. Breit grinsend blickte ich ihn an, vergass all meine Rachepläne ganz schnell wieder. Die hatten Zeit. Jetzt würde ich mich mit Austin beschäftigen. Und selbstverständlich mit meiner Auszeit. Ich konnte es nicht erwarten weg zu fahren, Spaß zu haben und zu vergessen. Das hörte sich so perfekt in meinen Ohren an, dass mein Herz aufgeregt hüpfte und mehr von diesem Stoff wollte. Einfach weg von all der Scheiße. Ob ich wirklich alles hinter mir lies und sogar vielleicht so was wie einen Neuanfang starten wollte, würde ich mir dann noch überlegen. Je nachdem wie gut mir die Auszeit tat. Und sie würde ihre Versprechen halten, ich war mir sicher. Nicht umsonst nannte es sich Auszeit. Und das Austin mitmachte, jedenfalls für heute Abend, machte mich umso glücklicher und ungeduldiger. Mal schauen wie er so drauf ist. "Ist eine Überraschung." Ich wackelte gespielt mit den Augenbrauen und kicherte leise. Wie das wohl aussehen musste. Zumal ich wahrscheinlich immer noch total viel Wimperntusche in der Fresse kleben hatte. "Ah, kannst du mir ... helfen?", fragte ich vorsichtig und hielt ihm die restlichen Taschentücher hin, deutete dabei auf mein Gesicht. "Hab keinen Spiegel. Und ich will nicht noch länger so rumrennen." Mein Lächeln war etwas schief und zögerlich, während ich darauf wartete, dass er mir diesen Gefallen tat. So schwierig war das ja nicht. Nur ein bisschen Schminke aus meinem empfindlichen Gesicht entfernen. Oman, das erinnerte mich zu sehr daran, wie Silas mir das Blut aus dem Gesicht oder besser der Nase gewischt hatte. Für einen Moment hätte ich am liebsten wirklich die Augen geschlossen und laut geschrien, einfach aus Verzweiflung. Ganz Egal woran ich dachte, es endete mit Silas. Wie konnte man das bloß ändern? Hoffentlich würde das nicht ewig so bleiben! Am Ende würde ich ja noch total durchdrehen. Wie auch immer, jetzt hatte ich die Zeit etwas daran zu ändern. Außerdem war das nur eine flüchtige Erinnerung gewesen, nichts worüber ich länger nachdenken müsste. Es würde mich wie erwähnt eh nur verrückt machen. Ich brauchte dringend Alkohol. Ganz dringend. "Ach und... ich hab mir die Nase vor kurzem geprellt, wäre lieb, wenn du nicht allzu sehr aufdrückst." Junge, junge was fuer ein Tag. Meine Nase wuerde mich wohl noch so lange an Silas erinnern, bis sie endlich verheilt war. Und das wuerde ewig dauern. Wenn ich so wirklich darueber nachdachte, hatte ich wenig Hoffnung, dass ich Silas vergessen koennte. Irgendwas wuerde sich immer in meine Gedanken schleichen, was in Verbindung mit dem Spanier stand. Nervig. Wirklich nervig. Ich sollte mich am besten schnellstmoeglich in jemand anderen verlieben, auch wenn so was gar nicht moeglich war. Vor allem weil wahrscheinlich niemand besser als Silas war. Jedenfalls wuerden meine Gefuehle fuer keinen Anderen so stark sein. Mir kam wieder ein Mal seine Tussie in den Sinn und meine Kehle fuehlte sich wie zugeschnuert an. Dieser Schmerz war einfach unertraeglich. Ich sollte wirklich versuchen ihn zu vergessen. Mein Blick war fest auf Austin gerichtet. Ob er mir vielleicht helfen koennte? Ob er sich auf eine laengere Auszeit mit mir zusammen einlassen wuerde? Ich hoffte es. Mir kam das Gefuehl hoch, als waere Austin meine einzige Hoffnung. Gerade in diesem Moment war es einfach so. Mein Blick war bittend, beinahe flehend. Schaff diesen Scheißkerl aus meinem Gedaechtnis, flehten meine Gedanken weinerlich.

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#111

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 07.12.2014 10:09
von Momo • 1.308 Beiträge

Austin.

Sie schien sich... auf jeden Fall zu freuen. Kam zwar nicht unbedingt selten vor, dass sich eine Frau über meine Anwesenheit freute - immerhin war ich doch nicht der hässlichste Kerl auf der Welt und wusste mich dabei sogar noch zu benehmen, was heute größtenteils echt eine Ausnahme war -, aber normalerweise war ich eben doch eher der Kumpeltyp. Wie Frauen eben so waren.. die standen nun mal auf Arschlöcher und ließen sich immer und immer wieder auf diese ein, während Typen wie ich schlicht weg immer als Trostpflaster her hielten und wieder abserviert wurden, nachdem das Arschloch sie wieder um den Finger gewickelt und eingelullt hatte. Das war immer genau das gleiche, aber hey.. sollte mir egal sein. Ich war niemand, der sich sonderlich schnell an Menschen band und wurde deswegen nur selten in solchen Situationen verletzt.. zumal ich einen großen Bruder hatte, der das Ganze noch etwas gefördert hatte, der mich abgehärtet hatte.. der war nämlich eines dieser Arschlöcher und der würde auch immer eines bleiben. Silas war einfach Silas und Silas würde sich niemals ändern, dessen war ich mir bewusst und ziemlich sicher. Aber zurück ins Hier und Jetzt. Sie wollte mir also nicht sagen wo es hin ging, war nicht weiter tragisch.. ich bezweifelte, dass sie mich in irgendein dunkles Loch entführte und dann abknallte. Ne, so sah sie bestimmt nicht aus. Wobei man sich bekanntlich auch in Menschen täuschen konnte. Hatte ich schon oft genug erfahren, aber hey.. trotzdem war ich noch immer ein Optimist und so schnell würde sich das wohl auch nicht ändern. Wäre ja auch noch schöner, wenn das typische 'Austin-Grinsen' auf meinem Gesicht fehlten würde. Die charmant nach oben gekräuselten Mundwinkel und der einerseits doch freche und gleichermaßen freundliche und sympathische Ausdruck in meinen Augen. Allerdings blieb sie nochmal stehen, um mich zu bitten ihr bei der total verlaufenen Schminke zu helfen. Irgendwie bezweifelte ich, dass wir die nur mit den Taschentüchern weg bekamen.. aber gut, einen Versuch war es wohl wert, weswegen ich mit einem leichten Nicken die Taschentücher entgegen nahm und eines aus der Verpackung heraus zupfte und meine Hand bedacht unter ihr Kinn legte, um ihr Gesicht zu mir zu drehen und etwas in die Höhe zu drücken, sodass sie zu mir aufsehen musste - ob sie wollte oder nicht. Aber eigentlich konnte sie sich auch einwandfrei wieder aus dem sanften Griff befreien, war gar kein Problem bei.. war immerhin nur meine Hand die unter ihrem Kinn lag und nicht meine Hand, die um ihren Hals oder so lag.. wobei sie mich noch vorwarnte, dass ihre Nase schmerzte, wenn man zu sehr dran kam.. sah ich selbst, dass sie blau war, wobei ich auch auf diese Worte nur ein wenig nickte und ein "Ich frag mich echt welcher Vollidiot das zu verantworten hat.." vor mich hin murmelte, bevor ich mich daran machte vorsichtig - so brachte es ja noch weniger - die schwarzen Striemen unter ihren Augen mit dem Taschentuch wegzuwischen oder auch zu tupfen.. klappte wirklich eher schlecht als recht, weswegen ich nach einigen Minuten auch mit einem leisen Seufzen den Kopf schüttelte. "Ich vermute, du solltest dir ne Toilette mit fließendem Wasser suchen. Ich deutete leicht hinter uns "Soweit ich mich erinnern kann ist mein Hotelzimmer ganz in der Nähe...", genau. Und nein, das war absolut keine Anmache, bestimmt nicht. So klang sie auch nicht, nicht von der Betonung her, die Wortwahl war wohl durchaus so aufzufassen, weswegen sich auch ein leichtes Grinsen auf meine Lippen schlich. "Ich versprech dir auch, dass ich dort weder Klebeband, noch eine dreckige Matratze oder sonst was rumliegen habe..." Lag da echt nicht rum, war sauber und durchaus sehr wohnlich. War auch teuer genug gewesen.. aber nun gut, egal. Ich war bestimmt kein Vergewaltiger und wenn sie ein bisschen Grips besaß, hatte sie das bestimmt auch schon bemerkt und wenn nicht.. dann eben nicht.. dann war das aber auch echt nicht mein Problem und Vorsicht schadete im Endeffekt ja doch nie - solange man nicht paranoid wurde zumindest.


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#112

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 17.12.2014 20:18
von Jae. (gelöscht)
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Kris.

Er half mir dabei meine Schminke aus dem Gesicht zu wischen, allerdings sagte sein Ausdruck eindeutig, dass es nicht so wollte, wie wir Beide es uns vorstellten. Seine Hand unter meinem Kinn war kein Problem, es entspannte mich sogar ein wenig. Allerdings erinnerte mich selbst diese Situation wieder zurück an Silas, dieser mir doch das Blut aus dem Gesicht getupft hatte und in der selben vorsichtigen Haltung gewischt hatte, wie Austin jetzt gerade. Wenn ich leicht schielte oder unscharf sah, könnte man wirklich meinen, dass Silas sich gerade an meinem Gesicht zu schaffen machte. Aber Austins Geruch war anders, so einfach lies sich mein Gehirn denn doch nicht austricksen. Auch wenn es sich hierbei um keinen Trick handelte. Artig wartete ich und rechnete bereits damit, dass mehr als die Hälfte einfach nicht wegwollte. Als Austin denn Vollidioten, der die ganze Sauerei in meinem Gesicht zu verantworten hatte, erwähnte, seufzte ich leise und frustriert. Oh, wie sehr ich wünschte die Zeit zurück drehen zu können oder einfach nur ein anderer Mensch sein zu können. Ich meine mit welchem Argument könnte ich schon gegen Silas kontern? Ich war selber Schuld gewesen. Als er dann aufhörte, sah ich fragend und neugierig in seine Augen. Wie erwartet hat es nicht geklappt, aber er bot mir an, in sein Hotelzimmer zu kommen und dort mein Gesicht zu waschen. Natürlich wollte mir mein Gehirn zu Erst brandmarken, dass er mich gerade anmachte und mich nur ins Bett kriegen wollte, aber meine Vernunft schien sich dagegen zu wehren. Austin sah nicht zwingend wie jemand aus, der einfach eine Frau ins Bett schleppte. Nagut, er wirkte jedenfalls nicht so. Auch wenn man sich täuschen konnte. Ach, was dachte ich da. Es würde mir nicht mal großartig was ausmachen. So könnte ich mir Silas ja vielleicht am Besten aus dem Kopf schlagen. Würde zwar irgendwie bedeuten, dass ich nicht viel besser als das Arschloch aus Spanien war, aber so schlecht klang es in den ersten paar Sekunden für mich doch nicht. Back to the topic, mit einem leichten Nicken stimmte ich also zu, bevor ich leicht lächeln musste. Zuletzt musste ich sogar grinsen. "Erwartet mich also doch eher ein Wasserbett mit einem Dreigängemenü der Extra Klasse, vielleicht noch eine Massage exklusive?", kicherte ich und boxte ihm leicht gegen die Schulter. "Solange du fließendes Wasser hast.", kurz streckte ich die Zunge aus, bevor ich in die Richtung sah, wo sein Hotel wohl stehen musste. In der Nähe von Silas Haus. Mir schauderte es, aber ich versuchte alles so gut wie möglich zu unterdrücken. Ich dachte zu viel an ihn. Das war schlecht, sehr schlecht. Und ganz Egal wie viel Mühe ich mir machte, ich würde weiterhin an ihn denken...

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#113

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 17.12.2014 20:45
von Momo • 1.308 Beiträge

Austin.

Nein, klappte echt eher schlecht als recht. Die Schminke wollte nicht weg und je Öfter ich über die verschmierten stellen wischte, desto schlimmer wurde es. Zumindest kam es mir so vor. Deswegen bot ich ihr letztlich auch an mit zu meinem Hotel zu kommen, wo sie sich etwas frisch machen konnte, insofern sie denn wollte. Stadttoiletten waren meistens doch nicht das wahre, da war ein vornehmes – durchaus teures – Hotel doch etwas schöneres. Wobei es weder ein Wasserbett, noch ein Dreigängemenü, noch eine Massage obendrein gab. Zumindest wüsste ich davon nichts. Hatte ich aber auch keinen Wert drauf gelegt. Ich wollte einfach nur Platz und ein halbwegs bewohnbares Zimmer. Wobei ich ganz ehrlich war: Ich war hohe Standards gewohnt und ich wollte auch ungern auf sie verzichten, dabei war aber ebenso zu beachten, dass ich nichts gegen die Mittelständler hatte oder gar gegen die in der Unterschicht. Ich hatte einige Freunde die aus besagten Schichten stammten und mit denen ich mich meist sogar besser verstand als mit den reichen Schnöseln meiner Eltern. Sicherlich hatte da auch Silas seine Mitschuld dran, ganz zum Missfallen meiner Eltern, aber im Endeffekt war es ja auch ganz egal. Ich lebte gerne auf großem Fuß, ja... aber ich hatte auch nichts gegen anderes.. zumal ich mein Geld durchaus selbst verdiente, weswegen ich schon mal nicht behaupten konnte meine Eltern auszunehmen, wie mein werter Herr Bruder das trieb, indem er sie Monat für Monat – manchmal ein wenig früher, manchmal ein wenig später – immer wieder kontaktierte. Schweigegeld.. oder irgendwie sowas, weiß nicht genau als was ich es bezeichnen würde.. er bekam auf jeden Fall Kohle dafür, dass er nicht mehr zu Hause auftauchte oder sich meldete.. und das beste war noch: Bei mir hatte er sich auch nie mehr gemeldet.. ich hatte ihn seit er verschwunden, abgeschoben worden, war nicht mehr gesehen und nichts mehr von ihm gehört und ja.. Ja, ich war deswegen echt gekränkt, weil ich durchaus immer hinter Silas gestanden hatte, vollkommen egal was für eine Scheiße er gebaut hatte. Aber das war nun mal so, ändern konnte ich es nicht.. Mein Bruder war eben mein Bruder und der würde sich nie ändern, der war schon immer der größte Dickkopf von allen gewesen, hatte schon immer seine ganz.. eigensinnigen, sturen Eigenarten besessen und würde sie auch immer besitzen. War eben so. Und dennoch würde ich mich durchaus freuen ihn mal wieder zu sehen. Aber gut, ging eben nicht.. Ende, fertig aus.. war einfach so. Musste und konnte ich mit leben. So war das nicht. Ich genoss einfach mein Leben, ob er nun da war oder nicht – wegen ihm ließ ich mich bestimmt nicht hängen, wäre auch noch schöner. „Hmm – lass dich überraschen.“, teilte ich ihr nun erst mal mit, zwinkerte ihr zu, ehe ich mich in Bewegung setzte, das Taschentuch in den nächsten Mülleimer warf und mit ihr auch schon bald bei dem noblen Hotel ankam, welches ich mit ihr betrat, den Aufzug ansteuerte, der letztlich im obersten Flur hielt, sodass wir nur noch das Zimmer Nummer 361 ansteuern mussten, welches ich mit der Karte öffnen konnte, die ich aus dem Geldbeutel kramte, um Kris schließlich auch die Türe aufzuhalten und anschließend wieder nach ihr zu schließen. „Das Bad ist die Tür da links.“ Ich deutete auf besagte Tür, zog den Reisverschluss meiner Jacke auf, die ich dann über den nächstbesten Stuhl hängte. „Trinken?“, bevor ich den kleinen Kühlschrank aufzog, um zu sehen welchen Inhalt er bot.


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#114

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 17.12.2014 21:02
von Jae. (gelöscht)
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Kris.

Gut, dass mich Austin jetzt in eine dreckige Ecke dieser Stadt gebracht hätte, hätte ich eh nicht erwartet. Aber dass das Hotel so verdammt gut und teuer war, hätte ich auch nicht mit gerechnet. Verdammt, wie viel verdiente er eigentlich? Ich wäre im Leben nie in dieses Hotel geraten, aber jetzt war die Stunde geschlagen und ich hatte keine andere Wahl mehr. So war es mir zu Anfang auch etwas unangenehm und es erinnerte mich erneut für eine kurze Sekunde an Silas. Er hatte immerhin auch eine teure Wohnung. Zwar konnte man diese nicht mit diesem Hotel vergleichen, aber Geld war Geld. Schmunzelnd folgte ich Austin und blickte mich mit großen Augen um. So eine Umgebung war für mich ungewohnt. Nicht das meine Eltern damals pleite gewesen waren, oder ich nie in einem Hotel gewesen war, aber dieses hier war wirklich hm, Extraklasse. In meinen Augen jedenfalls. Scharf musterte ich Austin. Er schien tatsächlich aus einer komplett anderen Welt als ich selber zu kommen. Es machte ihn irgendwie interessanter. Ja, mich zog Geld dann doch schon irgendwie ein wenig stark an. War bei Silas ja auch nicht anders gewesen. Welche Frau wünschte sich keinen reichen Mann? Aber irgendwie passte es nicht zu Austin. Oder vielleicht lag es auch nur daran, dass ich ihn kaum kannte. Er machte einen netten und vernünftigen Eindruck, aber er könnte auch ganz gut anders wirken. Bestimmt. Vielleicht lag es aber auch nur an mir selber. Viele Fragen schwebten in meinen Gedanken und ich wollte ihn unbedingt näher kennen lernen. War ich zu anfällig für Kerle aus Spanien? Fast kam es mir so vor. Als wir dann endlich sein Zimmer erreichten, hielt die Begeisterung nicht an. Selbst sein Zimmer war schick gestaltet und sprach Bände. Bände mit goldverziert. Wie gerat ich bloß immer in die Finger solcher Typen? Am liebsten hätte ich den Kopf geschüttelt, aber ich wollte keinen Verdacht auf merkwürdige Gedanken machen. Für einen Moment glaubte ich sogar wirklich, dass man hier alles buchen konnte, was das Herz begehrte. Vielleicht hatte Austin es nur nicht ausprobiert, weil er nicht so hohe Ansprüche stellte oder alles eben schon gewohnt war. Ich trat direkt in das Bad, welches ebenfalls groß und einladend wirkte und ging hinüber zum Waschbecken, wo ich gleich warmes Wasser laufen ließ. Ich wagte kaum in den Spiegel zu sehen, aber was sein musste, musste wohl sein. So blickte ich also in mein Ebenbild und unterdrückte ein frustriertes Seufzen. Gottgütiger... ich seh aus wie Scheiße. "Was hast du denn alles da?", fragte ich Austin und fing an mein Gesicht vorsichtig sauber zu machen. Wozu hatte ich mich bloß so hübsch gemacht, wenn ich im Endeffekt jedes Mal so aussah? Schrecklich. Ich konnte kaum glauben, dass Austin mich in diesem Zustand angesprochen hatte. Was auch immer seine Absicht war...

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#115

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 17.12.2014 21:26
von Momo • 1.308 Beiträge

Austin.

Sie schien... angetan, wenn ich das mal so bezeichnen durfte. Ja, das schien sie tatsächlich. Ihr schien das Hotel zu gefallen, ebenso wie das Hotelzimmer, das ich gemietet hatte. Auf unbestimmte Zeit, erst mal. Ich wusste nicht genau wie lange ich hier bleiben wollte, das würde ich mehr oder weniger spontan entscheiden. Ich stand immerhin nicht unter Zeitdruck, würde also soweit werden. Nachdem ich meine Jacke abgelegt hatte und zu dem kleinen Kühlschrank gelaufen war, den manch einer wohl als ‚Minibar‘ bezeichnen würde, fragte ich sie was sie trinken wolle, bzw. ob sie etwas trinken wolle, woraufhin auch direkt die Frage kam was ich denn da hatte. Ich beugte mich noch etwas hinab, um besser ins Innere des kleinen Geräts sehen zu können, bevor ich ihr aufzählte was sich darin befand: „Bier, ‘n Champagner, Wasser.“ Keine allzu große Auswahl, wobei wir im Endeffekt auch was bestellen konnten. So war das ja nicht. Kohle war da. „Aber falls du auf was anderes Lust hast..“, den Satz ließ ich mehr oder weniger offen, sie würde ihn schon selbst beenden können. Hier gab es einiges, bzw. hier gab es.. alles. So im Endeffekt.. ich meine so ein teures Hotel musste ja auch was bieten können, die hatten eben das Feinste vom Feinsten.. Alkoholisch und Alkoholfrei.. was das Herz eben begehrte.. blabla. War ja auch egal. Ich ließ mich auf das Sofa fallen, das auf der rechten Seite der Suite lag, streckte die Beine aus und legte den Kopf einen Moment in den Nacken, während ich die Augen schloss und einmal tief durchatmete.. nur um kurz darauf durch meine Haare zu streichen und anschließend ein Gähnen zu unterdrücken, meinen Blick dann kurz zu der Fensterfront zu richten, die eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt bot.. das war an den oberen Stockwerken immer schön.. nur wenn der Aufzug klemmte, dann wars weniger gut so weit oben zu wohnen. Aber hey, klemmte nicht, wir waren ohne Vorkommnisse oben angekommen, gab nichts zu beklagen soweit. Ich kramte mein Handy aus der Hosentasche, auf dessen Display ich die Uhrzeit ablas, bevor ich es auf den Tisch vor mir legte und mich doch wieder vom Sofa erhob, um mir eine der drei Bierflaschen aus dem Kühlschrank zu kramen, den Deckel mit dem dafür bereit gelegten Flaschenöffner zu entfernen und die Flasche anschließend an die Lippen zu setzen, bevor ich langsam in Richtung Badezimmer schlenderte, in dessen Türrahmen ich mich dann auch lehnte, um Kris einen Moment nachdenklich mit meinem Blick zu durchbohren, bevor ich wieder in der Realität auftauchte, erneut einen Schluck aus der Bierflasche nahm.


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#116

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 17.12.2014 21:45
von Jae. (gelöscht)
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Kris.

Meine Nase schien bläulicher als sonst, was vielleicht am Licht liegen könnte und meine Wimperntusche war auf meinem ganzen Gesicht verteilt, kaum zu übersehen. Ein reinstes Disaster. Mit einem beleidigtem Schmollen versuchte ich weiterhin mein Glück und verzog manchmal schmerzverzerrt das Gesicht. Konnte man eigentlich mehr Pech als ich haben? Diese Frage würde mich sicherlich noch Wochen verfolgen. Für einen Moment lies ich die Schultern hängen, als mein Haar ungewollt nass wurde und ich beinahe am Ende meiner Kräfte war. Was hieß beinahe, psychisch schien ich ja nicht ganz stabil zu sein, so war ich auch physisch ziemlich ausgelaugt. Ich hatte bereits vergessen, was Austin gesagt hatte und da er nicht weiter nach fragte, blieb meine Antwort auch erst Mal aus. Viel schlimmer war das Problem in meinem Gesicht. Unzufrieden versuchte ich es erneut und rieb mir die Wimperntusche komplett aus den Augen, während das schwarzgefärbte Wasser im Abfluss verschwand. Ich nahm mir blind eines der weichen, sauberen Handtücher und versuchte mein Gesicht zu säubern, bis ich merkte das Austin am Türrahmen stand und mich musterte. Erst verstand ich nicht, wieso er mich wohl so musterte und blickte auf das versaute Handtuch. Mit verzogenen Gesicht sah ich ihn an. "Sorry.", nuschelte ich eingeschüchtert. Scheiße! Das Handtuch war total hin und nicht mehr zu gebrauchen. Und mein Gesicht war immernoch halb schwarz. Dann fiel mir auch noch ein, dass ich ihm noch gar nicht auf die -was möchtest du trinken- Frage geantwortet hatte. Beschämt sah ich zurück in den Spiegel und wurde beim Anblick meiner leeren Augen beinahe trauriger, als ich immerhin schon war. "Wasser fürs Erste, wäre ganz lieb.", murmelte ich und blickte dann wieder zu ihm, um ihn sanft und bedacht anzulächeln. Ich schätzte seine Anwesenheit und seine Freundlichkeit, auch wenn ich ihn kaum kannte und er keinen Grund dazu hatte.

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#117

RE: Race in Paradise. | Mo. & Jae.

in Save. 17.12.2014 22:02
von Momo • 1.308 Beiträge

Austin.

Ich konnte echt nicht mit Menschen umgehen, die ständig was davon faselten, dass es ihnen total dreckig ging und ihr Leben scheiße war. Genauso wenig wie ich mit Menschen umgehen konnte, deren Mundwinkel ständig bis zum Boden hingen oder deren Launen ständig wechselten und ich dafür keinen erkennbaren Grund sah. Keine Frage, ich konnte einwandfrei Schauspielern und war auch bereit dazu Denjenigen oder Diejenige mir gegenüber wieder aufzumuntern.. vielleicht ein, zwei Mal – aber dann war auch bei mir Schluss. Ausnutzen war nicht, auch nicht ständig rumheulen – wenn es eben keinen Grund gab. Mit Grund war das logischerweise was anderes, bzw. wenn man mir den Grund dann wenigstens offenbarte und nicht ein riesiges Geheimnis daraus machte.. sowas hasste ich echt wie die Pest und ich war durchaus direkt und ehrlich, wenn ich es sein wollte.. da war ich meinem Bruder gar nicht so unähnlich, nur, dass ich das ganze durchaus schöner zu verpacken wusste wie Silas. Das war aber auch nicht schwer, der verpackte nämlich gar nichts.. absolut Null. Entweder er sagte einem die Wahrheit knallhart und wie sie war ins Gesicht, oder aber er log einem knallhart ins Gesicht, ohne dabei auch nur andeutungsweise mit der Wimper zu zucken. Da war mir persönlich die Wahrheit doch viel lieber.. aber zurück zu Kris, die das weiße Handtuch versaut hatte – was mir nebenbei erwähnt echt nicht weiter juckte, war hier immerhin ein Hotel, war nicht mein Handtuch und selbst wenn.. konnte man Waschen oder ersetzen, so war das ja nicht.. am Geld sollte es immerhin nicht liegen. Ich zuckte also mit den Schultern, winkte ein wenig ab. „Ist ja nicht meins.“, teilte ich ihr auch noch mit Worten mit, ehe sie ein Wasser ‚verlangte‘, woraufhin ich ein wenig nickte, mich vom Türrahmen abstieß und zurück ins eigentliche Zimmer lief um in ein Glas mit dem Wasser zu füllen und anschließend sogar wieder ins Badezimmer zu tragen, wo ich es neben dem Waschbecken auf der Marmorplatte abstellte. „Du solltest dir den Typen echt aus dem Kopf schlagen.. mit einem Lächeln auf den Lippen gefällst du mir viel besser und er würde sicher ganz blöd schauen, wenn er sehen würde, dass es dir auch ohne ihn gut geht.“, versuchte ich es also mit einer Aufmunterung, lehnte mich dieses Mal leicht gegen besagte Ablage, auf der ich auch das Glas abgestellt hatte..


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