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#46

RE: Play

in Dark side of life 06.12.2015 23:25
von Steffi • 32 Beiträge

Liam Jonsson | G4

Wie erwartet hatte das Mädchen nicht unbedingt vorausgeplant das jemand anderes als der andere junge Mann auf ihre Frage antworten würde, weswegen sie sich kurz ein bisschen drehte, so dass sie Liam ansehen konnte. Ein Glück das es ihr scheinbar nicht viel ausmachte vorerst mit ihm Vorlieb zu nehmen. Sein Lächeln hatte die junge Frau auf jeden Fall erwidert, sie machte einen recht sympathischen Eindruck auf Liam. Würde sich herausstellen ob er damit richtig lag.
Bei ihren Worten dann, nickte der 22-Jährige kurz und musterte das Mädchen. „Ja, die Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden....“ bemerkte er nachdenklich, 'doch die Narben bleiben ewig', ergänzte er in seinem Kopf das gängige Sprichwort. Ob er jemals in der Lage sein würde seinen 'Eltern' komplett den Rücken zuzudrehen? Sie aus seinem Leben auszuschließen? Momentan konnte der junge Mann sich das Ganze nicht wirklich vorstellen. Aber das war wohl keine Entscheidung die er von dem einen auf den anderen Tag treffen musste, er konnte sich soviel Zeit lassen wie er wollte und Liam war wirklich froh nicht mehr in seinem Elternhaus zu wohnen. Wer weiß ob er das ausgehalten hätte, mit den Menschen die scheinbar seine leibliche Mutter umgebracht hatten – zumindest indirekt. Gut das eine ziemlich große Distanz zwischen ihm und denen lag.
Schweigend folgte Liam ihren kurzen Blick auf den Kerl, der noch immer mit Jamie in ein Gespräch vertieft war und dachte über ihren Satz nach. Ja, es fühlten sich wohl alle ziemlich ins kalte Wasser geworfen. Aber das Gefühl würde hoffentlich bald vergehen. Genauso wie die Verwirrung, die sie desweiteren ansprach. Mit der Zeit würde man wohl die ganzen Details erfahren, mit denen der Kerl noch nicht hatte rausrücken wollen. Ob man sich danach besser fühlte, wenn man die komplette Wahrheit wusste? So sicher war sich Liam da nicht. Manchmal war es doch das beste einfach unwissend zu bleiben. Ersparte einem jede Menge Ärger...und lies einen blind durch die Welt stapfen, ohne zu wissen wer und was man wirklich war. Ob das wirklich die bessere Alternative war? Wenn Liam sich diese Frage nur beantworten könnte.
„Ich bin nach Hause. Also in meine Wohnung, ich wohn nicht mehr bei meinen Eltern.... oder was auch immer die zwei Leute jetzt für mich sind. Wenn es anders wäre, wäre ich wohl hier geblieben.“ beantwortete er wahrheitsgemäß die Antwort der Brünette. Auch wenn er sich gar nicht vorstellen konnte hier zu schlafen. Nicht das er ein verzogener Junge war, der sich über jeden Staubkrümel beschwerte, aber hier in den kahlen und fensterlosen Räumen zu schlafen.... War nicht unbedingt das auf das Liam scharf drauf war. „Und du? Warst du die Nacht über hier?“ fragte er das Mädchen dann interessiert. Er konnte ihr Alter schlecht einschätzen, jünger als er war sie auf jeden Fall. Aber ob sie noch im Elternaus lebte oder nicht, würde er wohl nur von ihr erfahren.
Für einen kurzen Moment blickte Liam sich in dem Raum um und musterte die anderen Leute, ehe sein Blick wieder zu dem am Sofa lehnenden Mädchen schweifte. „Hast du ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern?“ fragte er sie zögerlich. Er wollte hier keine Wunden aufreißen oder ähnliches, aber er war neugierig ob es hier überhaupt jemanden gab der sich innerlich darüber freute das seine Eltern nicht seine leiblichen waren. Denn Liam fühlte alles andere als diese Freude in sich. Es hätte ihm wohl einiges erleichtert wenn es so wäre.

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#47

RE: Play

in Dark side of life 07.12.2015 15:57
von Alex • 83 Beiträge

Christopher Léon Bâtard | G1

Mehr oder weniger aufmerksam verfolgte ich das Geschehen in dem Raum, insofern man es überhaupt als Raum bezeichnen konnte. Doch Nico und ich hatten ganze Arbeit geleistet und aus dem unterirdischen Tunnelsystem einen Ort gemacht, an dem man wenigstens verweilen konnte. Klar, es war etwas ganz anderes. Niemand von uns würde sich hier pudelwohl fühlen. Wir waren in Luxusvillen aufgewachsen, hatten neben einem Schlafzimmer eigene Bäder und Ankleideräume gehabt. Doch nun hatten wir kaum noch eine andere Wahl. Ich hätte locker ein Gebäude auftreiben können, immerhin arbeitete ich in der Immobilienbranche. Doch Nico war dagegen gewesen, da es zu auffällig gewesen wäre. Da hatte mein guter Freund Recht behalten. Wer würde schon auf die Idee kommen, hier nach uns zu suchen? Niemand. So blieb uns nichts anderes übrig, als das Tunnelsystem als neue Heimat zu akzeptieren. Allerdings lebten viele von uns noch bei den Eltern. Ich hatte hier in Toronto meine eigene Wohnung, welche ich nach wie vor bewohnte. Immerhin hatte ich zwei kleine Kinder, die hier nicht gut aufgehoben waren. Auch Novalia, oder eher Nova, hatte ihre eigenen vier Wände. Bisher hatte ich die Argentinierin als absoluten Engel eingestuft, doch der Streit mit Domenico hatte das Gegenteil bewiesen. Dieses Mädchen war definitiv nicht auf die Schnauze gefallen. Einerseits gefiel mir das, andererseits war es enorm gefährlich. Doch irgendwie war es mir zumindest gelungen, die Diskussion zu beenden. Ich war schon wieder lange auf den Beinen und hatte nicht die Nerven für einen Streit. Ich trat einige Schritte auf Nico zu, ehe ich mich neben ihm an der Kante anlehnte und seufzte. Nachdenklich beobachtete ich die anderen Jugendlichen, die aus den Generationen nach Nico und mir kamen. Wir waren die erste. Vielleicht sah man uns deswegen als Anführer an. Doch ich wollte kein Anführer sein, mir reichte die hohe Stellung in der Firma meines sogenannten Vaters. Ich sah in uns nur die Drahtzieher, mehr nicht. Während die Jüngeren Nico wieder mit Fragen erschlugen, zog ich mein Handy aus der Hosentasche des Anzugs und sah für einen Moment auf das Sperrbild, welches mich mit meinen Kindern zeigte. Nur die Mutter fehlte. Mein Blick wurde kalt, als ich an die Frau dachte, die nicht nur mir das Herz gebrochen hatte, sondern ihr eigenes Fleisch und Blut im Stich gelassen hatte. Sie war herzlos und dennoch liebte ich meine ehemalige Verlobte noch immer. Ich biss mir auf die Unterlippe und schrieb meinem Kindermädchen eine knappe Nachricht, damit sie gegen Mittag die Zwillinge aus dem Kindergarten holte. Stirnrunzelnd schob ich das Smartphone anschließend zurück in die Hosentasche und warf einen Blick auf die Rollexuhr an meinem Handgelenk. Die Arbeit in der Firma konnte warten. Außerdem wollte ich meinem 'Vater' aus dem Weg gehen. Wir waren noch nie besonders miteinander klar gekommen, doch seit ich die Wahrheit kannte, war es noch schlimmer geworden. Glücklicherweise lebte ich nicht mehr in der riesigen Villa, welche neben dem Grundstück von Domenico's Familie stand. Was für ein Zufall. Im Nachhinein ergab alles Sinn. Unsere Mütter waren schon lange befreundet, unsere Väter verstanden sich auch sehr gut. Inzwischen wusste ich, dass sich unsere Familien zusammen darüber informiert hatten, sich Kinder zu erkaufen. Ich konnte mir gut vorstellen, wie sich unsere Eltern abends im Wohnzimmer bei einem Glas Moet darüber unterhalten hatten, wie das zukünftige Kind aussehen würde. Wie unsere Mütter zusammen Babysachen gekauft hatten, ohne auch nur ein Anzeichen einer Schwangerschaft. Wie unsere leiblichen Mütter auf die grausamste Art und Weise gestorben waren und ihre Babys nicht einmal gesehen hatten. Doch was war mit unseren biologischen Vätern? Wer waren sie? Wo wohnten sie? Wie lebten sie heute nach dem Verlust von Frau und Kind? Würden wir sie jemals ausfindig machen? Die Idee mit der Polizei bezweifelte ich sofort und Nico schien auch nicht besonders angetan davon zu sein. Es war zu riskant. Meine dunklen Augen wanderten nervös durch den Raum und blieben wieder an Nova hängen, die sich inzwischen wieder beruhigt hatte. Das glückliche Lächeln in ihrem Gesicht erweckte nicht den Eindruck, dass sie unter der Situation so litt wie wir. War das nun gut oder schlecht? Ich schüttelte leicht den Kopf und warf Nico einen fragenden Blick zu. "Wie machen wir jetzt weiter?", fragte ich ihn mit gedämpfter Stimme. Konnten wir allen hier vertrauen? Nova hatte bereits geredet und auch wenn ihre Eltern auf unserer Seite standen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das bei jedem so war. Zumindest Domenico's und meine Eltern nicht. Die würden wohl eher sofort diese Organisation kontaktieren, damit man uns aus dem Weg räumte. Immerhin stand für die wohlhabenden und bekannten Familien alles auf dem Spiel.

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#48

RE: Play

in Dark side of life 07.12.2015 17:01
von Momo • 1.308 Beiträge

Alexis Devan Malone | G7

Sie musste also nicht alleine gehen. Vielleicht war das sogar wirklich gut, denn dann dachte sie vielleicht nicht ganz so intensiv über das nach was geschehen war, verzweifelte vor lauter Unwissenheit und Verwirrung. Alexis war zwar kein Mensch, der sich schnell in etwas hineinsteigerte, aber die Geschichte war immerhin nicht ganz normal und was sie erfahren hatten war mehr als krass, vor allen Dingen dann, wenn wirklich ein wahrer Kern an der Geschichte dran war. So sicher war sie sich in dieser Beziehung nämlich noch immer nicht, aber ihre Eltern darauf ansprechen wie die Brünette das getan hatte? Nein, nein daran hatte sie vor deren Worten nicht einmal gedacht. Nicht, weil sie die Idee dumm fand.. im Gegenteil; Alexis konnte sie in gewisser Weise schon verstehen, aber falls ihre Eltern tatsächlich so etwas getan haben sollten, dann war sie sich nicht sicher, ob sie nicht doch etwas tun würden, dass ihnen allen Probleme bereiten würde. Sicher, sie vertraute ihren Eltern, oder hatte das getan. Aber wenn sie so etwas getan hatten, wer sagte ihr dann, dass sie nicht auch ihre Tochter verraten würden, sobald sie sich selbst in Gefahr sahen? Immerhin hatten sie Menschenleben auf dem Gewissen. Ob sie nun nur indirekt oder direkt ihre Finger im Spiel hatten spielte dabei doch gar keine Rolle. Fünf Frauen waren gestorben und im Grunde waren sie auch noch für alle weiteren danach verantwortlich, denn würde niemand dieses kranke Spiel mitspielen, würde die Organisation nicht etliche unschuldige Frauen entführen, deren Kinder rauben und verkaufen und die Frauen umbringen. Aber was hatte sie gewollt? Richtig, nicht weiter darüber nachdenken.
Alexis stieß sich von der Wand ab an die sie gelehnt hatte und nickte mit einem sanften, aber etwas verhaltenen Lächeln auf den Lippen, bevor sie sich gemeinsam mit dem jungen Mann in Bewegung setzte: "Das klingt gut - ich muss jetzt einfach was anderes sehen, vielleicht funktioniert mein Kopf danach auch wieder besser und sortiert sich etwas.." stellte sie mit ruhiger Stimme fest. Bald schon waren sie am Aufstieg angelangt, dessen Ausgang in der alten Lagerhalle endete, durch die sie hinaus unter freien Himmel treten konnten. Die Sonne schien angenehm warm, obwohl ein leichter Wind ging, der ihr die Locken etwas um das Gesicht wehte. Es war perfektes Frühlingswetter, zumindest empfand Alexis das so. Es duftete sogar wirklich gut, obwohl sie hier am Rande eines Industriegebietes waren, das größtenteils stillgelegt war - und das schon seit Jahren, soweit die junge Frau wusste.

Domenico Reamonn Crane | G1

Es dauerte nicht lange, da gesellte sich Christopher an seine Seite, lauschte einen Moment den Fragen mit denen Domenico gelöchert wurde, bevor er sich etwas zu ihm beugte und fragte, was sie jetzt als nächstes tun würden. Das war eine gute Frage. Nico hatte darüber nachgedacht wie sie die Jugendlichen überzeugen sollten, wie sie sie einweihen würden, er hatte so ziemlich über alles nachgedacht, außer darüber, wie es jetzt direkt danach weiter gehen sollte. Informationen sammeln, einen Plan ausarbeiten der brauchbar war vielleicht? Nein, erst mussten sie herausfinden, ob und wem sie trauen konnten und wem nicht. Alles andere konnte sehr schnell zum Problem werden, zu einem riesigen Problem genau genommen.
Sein Blick glitt von Jamie zu Chris, weil die Blondine auch noch nichts auf seine Worte erwidert hatte. Wobei niemand die genaue Vorgehensweise mitbekommen musste, solange sie sich noch nicht ganz sicher waren. Sicher, wenn jemand zuhörte und etwas verstand war es so und dann war es auch kein Weltuntergang, aber Nico wollte einfach vorsichtig sein, kein Risiko eingehen.
"Ich schätze wir sollten herausfinden, wem wir trauen können und wem nicht..." Mit gedämpfter Stimme hatte er sich nun also dem Dunkelhaarigen im Anzug neben sich zugewandt. Vermutlich war dies wohl wirklich der nächste, wichtige Schritt. Die Frage war nur, wie genau sie das entscheiden und vor allen Dingen herausfinden wollten. Sicher, wer hier war schien schon mal Interesse zu besitzen; manche waren vielleicht auch nur Neugierig, manche tatsächlich verunsichert oder überzeugt von der Schuld ihrer Eltern. Nova war ein Ausnahmefall, den er gerade nicht weiter beachten wollte, weil er sich sonst wieder nur hinein steigerte. Nova war Chris Problem, hatte Nico entschieden. Zumindest größtenteils. Der kam mit sowas weitaus besser klar. Wobei auch fest stand, dass er nicht tatenlos zusehen würde, wenn er etwas für falsch hielt, ganz klar. Außerdem ließ er Chris nicht alles alleine machen. Er wägte eben nur ab wer damit besser klar kommen würde - und das war eben doch definitiv Chris, der in solchen Situationen eben auch mal rational bleiben konnte und nicht gleich emotional wurde.


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#49

RE: Play

in Dark side of life 07.12.2015 20:06
von Voice • 15 Beiträge

Carey Duncan Braden || G4

"Vergiss einfach diese schrecklichen Nachrichten... denk einfach daran, wie schön das Wetter sein wird und dass du einen leckeren Kaffee trinken wirst...", sagte sich der Dunkelhaarige immer wieder in Gedanken. Er folgte der jungen Frau in die Lagerhalle. Bei Tageslicht sah diese Lagerhalle noch verwahrloster aus, als bereits in der Dunkelheit, in der er sie betreten hatte. Merkwürdig, dass er erst eine Nacht in den Gewölben Torontos verbracht hatte. Es fühlte sich bereits schon so an, als wäre er Wochen dort eingesperrt gewesen. Die bedrückende Halbdunkelheit hatte seinen Augen und auch seiner Seele nicht sonderlich gut getan. Vielleicht war es soetwas wie eine verfrühte Winterdepression gewesen, die viele Menschen im Winter, und durch zu wenig Sonne begründet, bekamen.
Carey war froh, als sie endlich die Lagerhalle verließen. Als sie in die Sonne traten, spürte er wie seine Haare kurz durch eine Windböe zerstrubbelt wurden. Genüsslich hob er das Gesicht gen Himmel und schloss die Augen. Die Sonnenstrahlen begannen sein Gesicht zu wärmen. Instinktiv streckte er seine Arme in die Höhe und streckte sich ausgiebig. Es fehlte nur noch, dass sein Körper gleich knacken würde. Das tat er jedoch nicht. Er öffnete die Augen wieder und sein Gesicht schien wieder ein wenig mehr Farbe zu bekommen.
Tief sogen seine Lungen die frische Luft in sich auf. Erst jetzt bemerkte er, was für eine moderige und schale Luft in den Tunneln geherrscht hatte und er war erleichtert, dass er nun wieder halbwegs saubere Luft einatmen konnte. Er warf Alexis einen kurzen Blick zu. Ihre hellgelockten Haare tanzten um ihr schmales Gesicht und ihre blauen Augen schienen zu leuchten. Wahrscheinlich war sie ebenso froh wie er, dass sie dieser Enge und Dunkelheit wenigstens für einige Zeit entkommen waren. Denn fest stand, zumindest für ihn, dass er wieder hinuntergehen würde. Er musste mehr erfahren.
Er nickte Alexis aufmunternd zu und zusammen machten sie sich auf den Weg. In der Nähe des stillgelegten Industriegebiets befand sich eine Art Szeneviertel, in dem es auch einige normale Cafés gab. Carey war nicht oft hier gewesen, nur wenn er sich mit einem Studienfreund traf, der in der Nähe wohnte. Mit ihm hatte er sich oft in einem kleinem Café getroffen, in dem es seiner Meinung nach den besten Kaffee der Welt gab. Er seufzte bei dem Gedanken an das dunkle Gold und beschleunigte seine Schritte ein wenig, allerdings darauf bedacht mit Alexis gleich auf zu bleiben.
Er schwieg auf dem kurzen Weg, genoss einfach nur die frische Luft und die Sonnenstrahlen. Kurz kam ihm der Gedanken, wie nahe er doch immer wieder diesen 'Rebellen' gewesen war, und dass er keine Ahnung gehabt hatte.
Sie erreichten das Café nach wenigen Minuten Fußweg. Zuvorkommend hielt der junge Mann der Brünetten die Tür des Cafés auf und trat hinter ihr in den warmen Raum. Er sog genüsslich den Geruch nach frischen Kuchen und gemahlenen Kaffeebohnen ein. Er spürte wie sein Kreislauf langsam in Gang kam und lächelte Alexis an. "Wollen wir uns einen Kaffee mitnehmen und noch ein bisschen Draußen rumlaufen, oder wollen wir uns hinsetzen?", fragte er sie freundlich.

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#50

RE: Play

in Dark side of life 07.12.2015 21:47
von Happy • 162 Beiträge

Maeve Sinclare | G7

Die Zeit heilt alle Wunden? An das hatte die Brünette noch gar nicht gedacht und als der Typ es nun aussprach, musste sie doch ein wenig nachdenklich aus der Wäsche schauen, denn in Gedanken überlegte sie intensiv, wie sie darauf reagieren sollte. Vorher hatte sie sich nie mit der Bedeutung so manch eines Sprichwortes auseinandergesetzt , doch nun war es kein Normalfall mehr, in dem sie ihren Gedanken nachhing udn darüber philosophierte, warum sich diese Phrase wohl in der Bevölkerung eingebürgert hatte. Nun aber musste sie sich fragen, ob diese Wunde jemals ganz verschließen würde, bis nur mehr die Narbe der Erinnerung zurück blieb. Aber war es denn überhaupt eine Verletzng, die sie gerade erlebt hatte? Natürlich waren es keine rosigen Neuigkeiten, die nun an ihrer Psyche knabberten und Mae wusste ebenso wenig, wie sie ihren geglaubten Eltern entgegen treten sollte, sofern diese von ihrem kleinen Urlaub in Europa zurück gekommen waren. Aber auf der anderen Seite hatten diese zwei Menschen sie aufgezogen und ihr ein wundervolles Leben ermöglicht. Bisher hatte die junge Frau noch nie Probleme gehabt, wenn sie sich zwischen den Seiten nicht entscheiden konnte und fand es sogar vorteilhaft, sich objektiv alle Parteien anhören zu können, aber nun frass sie es von ihnen heraus auf, dass sie sich nicht entscheiden konnte, wie sie zu dem so wichtigen Thema stehen sollte. Unentschlossenheit war ebenfalls ein sehr präsentes Gefühl in ihrem Kopf, dass ihre Verunsicherung nur weiter nährte.
"Dann hoffe ich, dass diese Zeit schnell kommt, in der alles verheilt", bemerkte sie leise, nachdenklich und mehr zu sich selbst, was sich daran erkennen ließ, dass sie den Blick auf ihre Finger sinken ließ, die sich ineinander verknotet hatten. Doch Maeve hatte sich rasch wieder gefasst, sah wieder auf und fokusierte von Neuem den jungen Mann, dessen Name ihr entfallen war, wobei nein: Sie hatte noch nie vorher ein Wort mit dem Braunhaarigen gewechselt, also woher sollte sie auch wissen, wie er gerufen wurde? Ja, dieses Mal fand die Brünette doch noch eine gute Ausrede für ihr schlechtes Namensgedächtnis.
Aber dieses tat nun kaum zur Sache, denn Mae versuchte hegliche Überlegungen auf die Seite zu schieben und sich mehr auf ihren Gesprächpartner zu konzentrieren, der durchaus interessante Informationen zu bieten hatte. Immerhin schien er nicht länger bei seinen Eltern zu leben und wenn doch, dann hätte das spätesten jetzt ein Ende gefunden. Ob sie diesen Schritt ebenfalls gegen würde? Gehen konnte? "Nein, nein. Ich bin nach Hause gegangen, denn im Moment bin ich dort eh alleine." Schulterzuckend tat Maeve es ab, obwohl es ihr tatsächlich schwer fiel, ihre Erleichterung über die Einsamkeit in der großen Villa zu verbergen. Was sie jedoch nicht verstecken konnte, war die kurz aufflackernde Bestürtzung in den sanften, braunen Augen, die nach wie vor auf dem jungen Mann hafteten. Hatte er sie gerade wirklich nach dem Verhältnis zu ihren Eltern gefragt? Unsicher, wie sie darauf eingehen sollte, nickte sie langsam, eher mechansisch. "Eigentlich schon. Und ich sehe sie noch immer als die Personen an, die mich aufgezogen haben. Eben mit einem sehr dunklen, düsteren Geheimnis. Ich weiß auch nicht...", versuchte sie sich selbst zu erklären, brach aber ab, weil sie nicht einmal wusste, wie sie den Satz weiterführen, geschweige denn beenden sollte. Im Moment war noch kein Ende in Sicht - zumindest nicht in ihren Augen.


zuletzt bearbeitet 07.12.2015 21:47 | nach oben springen

#51

RE: Play

in Dark side of life 08.12.2015 19:33
von Momo • 1.308 Beiträge

Alexis Devan Malone | G7

Das kleine Café zu dem Carey sie führte wirkte einladend und freundlich auf sie. Sie hatte es noch nie wahr genommen oder gar betreten, weshalb konnte sie allerdings nicht sagen. Vielleicht lag es daran, dass sie Kaffee größtenteils von der teuren Maschine trank, die zu Hause in der Küche ihrer Eltern stand und nur selten in Cafés saß um tatsächlich auch etwas zu trinken oder zu essen. Wenn überhaupt war sie sowieso nur für fruchtige Obstkuchen zu haben, alles das in übertriebenem Maße süß war war nicht unbedingt ihr Fall. Das lag nicht daran, dass sie penibel auf die Kalorien achtete, die sie zu sich nahm, sondern daran, dass sie es einfach nicht unbedingt brauchte - vielleicht auch, weil sie nie sonderlich viel Süßes von ihren Eltern bekommen hatte und es daher gar nicht so direkt gewohnt war. Aber im Grunde genommen spielte es ja auch keine Rolle.
Dankbar lächelte sie den Dunkelhaarigen an, als er ihr die Tür aufhielt, trat an ihm vorbei in das Café und dachte über seine Frage einen Augenblick nach. Allerdings nicht sonderlich lange, da sie eigentlich lieber noch ein wenig draußen an der Frischen Luft wäre: "To go klingt gut, ich glaube meine Muskeln danken es mir, wenn ich nicht schon wieder sitze, wie ich es die ganze Nacht getan habe.." lächelte sie also zur Antwort auf seine Frage, bestellte sich schließlich einen Cappuccino, wartete bis auch Carey sich etwas bestellt und anschließend bezahlt hatte und legte ihre Finger um den warmen Pappbecher, bevor sie das Café wieder verließen und ziellos begannen von dem Industriegelände fort zu laufen. Nicht bewusst, zumindest nicht von Alexis Seite aus, aber in gewisser Weise ging davon eine Bedrohung aus. Zumindest fühlte es sich für die Brünette so an.
"Du kommst nicht von hier, oder?" wandte sie sich nach einigen, ruhigen Minuten wieder an den jungen Mann, sah ihn kurz fragend an, bevor sie sich wieder auf den Weg vor sich konzentrierte um nicht noch zu stolpern. Als der Kaffee eine angenehme Temperatur zum trinken hatte, nahm sie einen Schluck davon, schloss einen Moment die Augen. Ihr war gar nicht aufgefallen, wie trocken ihre Kehle sich angefühlt hatte und wie durstig sie gewesen war. Aber sie hatte ja seit gestern Abend auch nichts mehr getrunken - auch nicht gegessen, aber nach Essen war ihr ehrlich gesagt auch nicht zu Mute.


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#52

RE: Play

in Dark side of life 09.12.2015 17:22
von Voice • 15 Beiträge

Carey Duncan Braden || G4

Der junge Mann stand hinter Alexis in der Schlange und begutachtete nachdenklich das Angebot, obwohl er eigentlich schon längst wusste, was er nehmen würde. Dass, was er immer nahm. Als sie an die Reihe kamen bestellt sich die Brünette einen Cappuccino und er sich einen Milchkaffee. Sehnsüchtig nahm er nur wenige Minuten später seinen heißen Pappbecher in die ausgestreckten Hände und sog genüsslich den Duft ein.
Sie verließen recht schnell das kleine Café, wofür Carey dankbar war. Er hatte das Gefühl, dass er so viel wie möglich von dieser frischen Luft einatmen musste, damit er sie für den Aufenthalt im Untergrund sparen und davon zehren konnte. Sie entfernten sich immer weiter von dem stillgelegten Industrieviertel. Dem Dunkelhaarigen war es fast so, als würden sie unbewusst davon weglaufen. Sie kehrten diesem Geheimnis ihren Rücken zu und verschlossen ihre Augen davor, was momentan eigentlich so wichtig war. Doch wenn Carey ehrlich zu sich war, war ihm das eigentlich auch nur recht. Zumindest für diesen Moment nicht an die schrecklichen Dinge zu denken. Er war froh mit der unbekannten jungen Frau neben sich, durch die Straßen von Toronto zu schlendern.
Der junge Mann mit den blauen Augen wurde je aus seinen Gedanken gerissen, als seine Begleiterin plötzlich ihre Stimme erhob. Kurz trafen sich ihre Augen, bevor Alexis wieder wegschaute. Er lächelte leicht. „Ist das so offensichtlich?“, fragte er sie mit gespielten Interesse.
„Du hast schon recht, ich bin zum Studieren hier her gekommen. Ursprünglich komme ich aus Irland und mit drei sind meine Eltern, meine Grandma und ich nach Norwegen gezogen. Wie sieht es mit dir aus? Du kommst doch auch nicht aus Kanada oder? Und wenn ja, was hat dich nach Kanada geführt?“
Zu seiner rechten tauchten plötzlich ein paar Grünflächen auf. Einer der vielen großen Parks in Toronto tauchte auf. Der Eingang war von großen Laubbäumen gesäumt, die in ihren vollen Frühlingsblüten standen. Carey nahm einen großen Schluck von seinem Milchkaffee und sah Alexis kurz an.
„Wollen wir hier lang gehen?“, fragte er sie.

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#53

RE: Play

in Dark side of life 10.12.2015 20:17
von Momo • 1.308 Beiträge

Alexis Devan Malone | G7

Offensichtlich? Nicht unbedingt, sie war nur aufmerksam und hatte viele Sprachen gelernt, vielleicht hörte sie daher den leichten Akzent den er bei seiner Aussprache mit sich trug. Vielleicht hatte sie ihn sich auch nur eingebildet und nun einfach nur Glück gehabt. Sie zuckte also etwas mit den Schultern, lächelte leicht: "Nein, ich dachte nur einen leichten Akzent heraus gehört zu haben", erklärte Alexis ihm also wahrheitsgemäß, bevor er ihr auch schon erklärte was er hier tat und woher er kam. Irländisch - oder eben Norwegisch. Und er war also nur zum studieren hier. Was er wohl studierte? Sie musterte ihn einen Augenblick, kam aber nicht darauf und konnte sich auch nicht recht etwas vorstellen - dazu kannte sie ihn einfach viel zu wenig.
"Was studierst du denn, wenn ich fragen darf?" Studium. Alexis hatte gerade sehr erfolgreich die Schule abgeschlossen und war noch am überlegen gewesen was sie genau tun wollte. Allerdings war die Nachricht gestern Abend ein kleiner Cut gewesen, der sie alle normalen Dinge des Lebens etwas in den Hintergrund hatte schieben lassen.
"Meine Eltern stammen aus Russland, allerdings kann ich mich - bis auf unsere Urlaube - nicht mehr an meine Zeit dort erinnern. Bald nach meiner Geburt zogen wir wegen eines Jobangebotes meines Vaters hier her." Die russische Kultur war allerdings beibehalten worden; streng christlich war Alexis erzogen worden. Wobei sie selbst nicht recht wusste ob sie tatsächlich an einen Gott glauben wollte. Sie ging tatsächlich sogar gerne zur Kirche, zumindest wenn sie nichts anderes, wichtiges zu tun hatte. Sie mochte die Zusammenkunft der Menschen dort und die Friedlichkeit. Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, dass sie von Beginn ihres Lebens an jeden Sonntag in die Kirche gegangen war, weil ihre Eltern das nun einmal auch taten.
Als Carey in Richtung eines Parks deutete nickte Alexis auf seine Frage langsam, bog mit ihm auf den Kiesweg ab, was schon bald knirschende Geräusche unter ihren Füßen verursachte. "Hier könnte ich glatt vergessen, wohin wir nachher wieder zurück gehen sollten.."


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#54

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in Dark side of life 13.12.2015 11:09
von Momo • 1.308 Beiträge

Deborah Celia Devins

Unter Strom stehen war gar keine Bezeichnung für den Zustand der jungen Frau. Deborah war nervös, sie wusste, dass sie mit ihrem Verhalten ein wahnsinnig großes Risiko einging, damit, dass sie zurück nach Toronto gegangen war und vor allem damit, dass sie gerade tatsächlich auf dem Weg in Richtung des Hauses war, in dem ihre Kinder und ihr Verlobter - oder Ex Verlobter? - lebten. Aber sie hielt es kaum noch aus. Sie dachte nur noch an sie, ja sie träumte sogar von ihnen. Kurzum: Sie war nicht mehr bei der Sache, was ihr schnell zum Verhängnis werden könnte. Und auch wenn sie ihre Kinder damit in Gefahr brachte hatte sie sich dazu entschieden zurück nach Toronto zu kommen und sich davon zu überzeugen, dass es ihnen gut ging. Chris war ein hübscher Nebeneffekt - das redete sich die Brünette zumindest ein.
Ihr Herz raste schon jetzt, dabei hatte sie mit Sicherheit noch mindestens 5 Minuten bis zum Haus ihrer kleinen Familie. Wobei sich Deborah fest vorgenommen hatte, dass sie sich nur überzeugen würde, dass es ihnen gut ging, niemand ihnen ein Haar gekrümmt hatte und sie dann wieder verschwinden würde. Niemand würde sie bemerken, deren Leben würde wie gewohnt weiter gehen und sie war hoffentlich beruhigt. So zumindest die Theorie, bekanntlich war die Praxis oft nicht so einfach wie es in der Theorie nun einmal klang, aber diesen Gedanken verdrängte Deborah erfolgreich. Sie sehnte sich so sehr nach diesen Menschen, dass sie sogar den Gedanken daran verdrängte, dass sie nicht nur sich sondern auch die anderen in große Gefahr bringen könnte. Aber es war so, als würde sie von einer unsichtbaren Macht angezogen werden, sie konnte einfach nichts mehr dagegen tun. Sie wusste, dass es nicht das richtige war und doch war es für sie das Richtige. Es war schlicht eine verzwickte Lage.
Schneller als die Brünette sich versah bog sie in die Straße ein in der die Wohnung lag, die Chris mit ihren Kindern besiedelte. Nahe dieser Wohnung lag ein Park mit Spielplatz, einem kleinen Teich - es wirkte alles so friedlich und idyllisch. Einfach perfekt. Was sie nun allerdings tun wollte wusste sie nicht. Warten, sich auf die Lauer legen, bis Chris mit den Kindern heraus kam? Vermutlich könnte sie Stunden warten und es würde nichts passieren bei ihrem Glück. Doch Pustekuchen. Als die junge Frau den Blick schweifen ließ entdeckte sie die kleine Familie auf dem Spielplatz im Park, wusste, dass sie sich besser an einer anderen Stelle positionieren musste, damit sie nicht Gefahr lief von Chris entdeckt zu werden, aber sie war wie versteinert. Sie konnte keinen Muskel rühren, während ihre Sicht mit den Tränen die ihr in die Augen stiegen verschwamm. Ein Klos bildete sich im Hals der jungen Frau, die heftig blinzelte, um wieder klar sehen zu können. Erst als ein Passant mit Aktenkoffer sie anrempelte erwachte Deborah wieder aus ihrer Starre, schreckte zur Seite und fixierte dem Mann, der nicht einmal eine Entschuldigung von sich gegeben hatte, finster auf den Rücken während er sich entfernte. Ihre Freude darüber ihre Kinder und Chris zu sehen überwog allerdings die Paranoia die sich über die letzten Jahre gebildet hatten und ließ sie schnell wieder zur Ruhe kommen, um sich ohne weiter nachzudenken wieder der kleinen Familie zuzuwenden, zu der sie so gerne hinüber gegangen wäre, die sie so gerne in die Arme geschlossen hätte.


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#55

RE: Play

in Dark side of life 13.12.2015 12:25
von Happy • 162 Beiträge

Maeve Sinclare | G7

Einige wenige Tage waren verstrichen und in Maes Alltag hatte sich bereits in der kurzen Zeit komplett gewandelt. Auch ihre Eltern waren bereits nach Hause zurückgekehrt und waren überrascht gewesen, ihre Tochter derart in sich gekehrt und beinahe penibel darauf achtend, sie niemals lange genug anzusehen anzutreffen, aber schlussendlich dachten sich die beiden Erwachsenen wenig dabei und ließen der jungen Frau eben ihren Freiraum. Genau. Sie gingen davon aus, dass die junge Brünette nur ein bisschen Abstand brauchte und sich deshalb zunehmend in ihrem Zimmer verkrochen hatte, bis sie es irgendwann nicht mehr ausgehalten hatte. Domenicos Worte waren zwar nicht sonderlich ausführlicher geworden, aber in ihrem Kopf hatte sich langsam die Erkenntnis eingenistet, dass es eventuell doch keine Lüge war, die ihnen aufgetischt wurde. Maeve beschlich schon vor ein oder zwei Tagen, dass sie es gewusst hatte - gewusst hatte, dass es sich hierbei um keinen schlechten Scherz handelte, sie aber nur noch nicht bereit war, diesen Fehler ihrerseits einzugestehen und die damit verbundene Realität zu akzeptieren - und dieses unangenehme Gefühl nur nie zulassen wollte. Aber der Kontakt zu den anderen Betroffenen, vor allem zu denen, die Antworten wussten, auf die die Brünette scharf war, ließen ihre Abwehr langsam bröckeln, bis sie sich dazu aufrappeln konnte, ebenfalls in das unterirdische Tunnelsystem zu ziehen, den Luxus ihres Elternhauses hinter sich zu lassen. Die Entscheidung war nicht leicht gewesen und erst recht nicht, wie sie das zwei vollkommen vor den Kopf gestoßenen Elternteilen erklären sollte, dass sie sich eine eigene Wohnung suchen wollte, um auf eigenen Beinen stehen zu können. Mit neunzehn Jahren war das wohl noch nicht für ihr Leben geplant gewesen, weshalb es schlussendlich in einem Streit geendet war, als Mae frustriert die Tür hinter sich zugeschlagen und mit dem Plan im Kopf gegangen war, sich einfach bei jenen Menschen einzuquartieren, die nun ihr letzter Halt waren.
Und hier saß sie nun. Starrte auf den gepunkteten Becher vor sich, in dem ein stark milchlastiger Kaffee mit zwe Löffeln zucker schwamm. Sonderlich lustvoll trank sie das Zeug nicht, aber es hielt die junge Frau munter und darum ging es ihr. Maeves Schlaf war katastrophal hier unten, weil sie sich einfach nicht an diese Umstände gewöhnen konnte. Noch schob sie es auf die Umstände, dass sie dazu gezwungen worden war, nicht näher darüber nachdenken zu können und tatsächlich spontan reagieren musste, was so gar nicht zu den Stärken der Brünetten zählte. Gewissensbisse plagten sie die stillen Nächte über, aber dennoch kam es ihr nicht falsch vor, dass sie nun hier war. Hier bei den anderen.
Was genau sich die junge Frau erwartete, wusste sie selbst nicht, aber klar war, dass sie nicht weiterhin im Dunklen tappen wollte und den Typen auch noch weiterhin auf die Nerven gehen würde, wenn es denn sein musste, aber vorerst hatte sie sich zurück gehalten, weil es wichtiger war, sich ein wenig besser kennen zu lernen, um herauszufiltern, ob man mit den anderen zurecht kam oder nicht. Mae ließ sich darauf ein, weil sie im Hintergedanken fest der Überzeugung war, dass sie nach wie vor jederzeit aussteigen konnte - ob das tatsächlich der Fall war... keine Ahnung. Sie konnte es nur hoffen. Zu 100% war Mae nämlich nach wie vor nicht überzeugt. Gedankenverloren schob sie die Tasse von einer Hand in die andere, was ein schabendes Geräusch auf der Tischplatte hinterließ, während ihre braunen Augen dabei die leichten Wellen der Flüssigkeit fixierten, die immer wieder gegen den Rand schwappten. Sinnlos, was sie da tat, aber die Bewegungen hatten etwas Beruhigendes an sich, dem sie sich nur zu gerne hingab. Ruhe. Hier unten war es ruhig und still... wahnsinnig still. Aber nicht die Sorte angenehmes Schweigen, sondern eher dieses bedrückende. Hatte sie wirklich das Richtige getan?
Die Frage schmerzte Maeve im Kopf. Jedes Mal bekam sie prompt Kopfschmerzen, sobald sie näher versuchte, darauf einzugehen, weshalb sie inzwischen echt die Lust daran verloren hatte und lieber darauf wartete, dass... Ja... auf was denn eigentlich? Sie wusste doch selbst nicht, was sie sich genau als weiteren Verlauf der Situation wünschte. Ihrer Meinung nach konnte es nur so, wie es derzeit war, nicht weitergehen. Mittlerweile hatte sie auch eher eine eigene Meinung von der ganzen Geschichte bilden können, die sie vorerst aber noch unter Verschluss hielt, denn noch war dieser Standpunkt nicht gefestigt und zu leicht vom Tisch zu fegen. Geistesabwesend fuhr sie mit einer Fingerspitze über die deutliche Maserung der Tischplatte, als ein leises Rascheln seitlich von ihr wahrnehmbar war. Überrascht hielt die junge Brünette inne und wandte sich zu dem Eingang hinüber.

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#56

RE: Play

in Dark side of life 13.12.2015 13:26
von Momo • 1.308 Beiträge

Domenico Reamonn Crane | G1

Er hasste einkaufen einfach. Aber seit in den Tunneln mehr als nur er lebten, musste er seine Einkaufsgewohnheiten ändern, was er bis dato noch nicht unbedingt auf die Reihe bekommen hatte. Ständig fehlte irgendwas, dabei gabs eigentlich nur Kaffee und das übliche Zeug wie Toast, Wurst und solches Zeug. Normalerweise aß jeder für sich in der Stadt, zu Hause oder wo auch immer. Da unten konnte man auch nichts großartiges anstellen, Rauch oder ähnliches konnte ja gar nicht abziehen. Verkünsteln konnte man sich also auf gar keinen Fall, aber ging es nach Nico musste man das auch nicht. Er war noch nie unbedingt ein Feinschmecker gewesen, aber sonderlich wählerisch durfte man auf Einsätzen bei der Army nicht sein. Hatte ihn aber wie gesagt nicht gestört und demnach schreckte ihn das hier schon gar nicht mehr ab, er war bereits in schlimmeren Situationen gewesen die er ebenso überstanden hatte. Sah man zumindest einmal vom großen Drum herum ab. Auch jetzt hatte er wieder Kaffee in der Tüte, ebenso Milch und Zucker. Er trank zwar nur schwarz, aber wie sich heraus gestellt hatte, tranken die meisten anderen ihren Kaffee gemischt. Entweder mit Milch und mit Zucker oder nur mit Milch oder nur mit Zucker. Wie dem auch sei, ein wenig entgegenkommend konnte man sein, kostete ja nicht die Welt und mangeln tat es so oder so niemandem von ihnen an Kohle. Und mittlerweile hatte Nico sich auch ein wenig entspannt was die gesamte Lage anging. Der Großteil schien sich langsam damit arrangiert oder zumindest halbwegs abgefunden zu haben, weswegen sie wieder klarere Gedanken fassen konnten und sich mehr und mehr herauskristallisierte wer es Wert war ihm oder ihr sein Vertrauen zu schenken. Der Dunkelhaarige tat sich zwar noch immer relativ schwer damit irgendwelche Informationen preis zu geben, aber letzten Endes war er schon sehr, sehr viel kooperativer geworden.
Er nahm den gewohnten Eingang in das Tunnelsystem, in dem er sich selbst mittlerweile einwandfrei auskannte. Teilweise hätte man ihm sicher die Augen verbinden können und er hätte ohne Probleme in die entsprechenden "Räume" gefunden. Allgemein fühlte er sich hier unten, so musste er zugeben, mittlerweile sogar recht heimisch und schon fast wohl. Das dämmrige Licht, die Stille, irgendwie hatte das mittlerweile eine beruhigende Wirkung auf ihn, obwohl es anfänglich eher ein Problem dargestellt hatte. Aber man gewöhnte sich daran. Er hatte sich zumindest daran gewöhnt, anderen würde es mit Sicherheit nicht anders sein, wobei ja sowieso niemand gezwungen war hier unten zu bleiben. Chris lebte ja auch nicht hier, was auch gar nicht ging wegen seinen Kindern. Das hier unten war so einiges, aber kein Ort, an dem Kinder aufwachsen sollten.
Den Vorhang zum Gemeinschaftsraum - oder was auch immer das nun für ein Raum war - schob er mit der Schulter bestmöglich zur Seite, stellte kurz darauf die Tüten auf der Ablage der Küche ab und wandte sich der jungen Frau zu, die am Tisch saß und wohl grade noch stillschweigend mit Kaffee trinken beschäftigt gewesen war: "Bist du schon lange wach?" hakte er schließlich nach um nicht... naja, nichts zu sagen. Und ein schroffes 'Guten Morgen' hielt er irgendwie nicht für angemessen. Er wandte sich wieder von ihr ab und räumte die Einkäufe in die Regale oder den Kühlschrank - je nachdem wo das Zeug eben hingehörte, bevor er sich selbst aus der Kaffeekanne etwas in eine Tasse einschenkte. Die Tasse, die er immer hatte. Weiß, schlicht und einfach. Aber die einzige hier und demnach auch unverkennbar.


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#57

RE: Play

in Dark side of life 13.12.2015 15:10
von Happy • 162 Beiträge

Maeve Sinclare | G7

Wie spät war es denn eigentlich? Die Brünette konnte es nicht genau sagen, da ihr Zeitgefühl noch nie sonderlich exakt war und sie hier unten aufgegeben hatte, eines zu bekommen. Sie lebte einfach in den Tag hinein und richtete sich nach ihrem Hunger - und Schlafgefühl. Das waren mehr oder weniger verlässliche Parameter, denen sie vertrauen konnte. Lustlos nippte Mae immer wieder an ihrem nur noch lauwarmen Kaffee, fragte sich dabei, wieso sie sich tatsächlich jedes Mal davon hinreißen ließ, dass Gesöff in die Tasse zu leeren, wenn sie es doch eigentlich gar nicht leiden konnte. Vielleicht lag es ja an der Gruppe von Kaffeetrinkern hier unten, dass sie schlussendlich ebenfalls zu dem koffeinhaltigen Getränk griff. Für solche Dinge war Mae schon immer sehr emüfänglich gewesen: Wenn ihr Freundeskreis damals geröuscht hätte, wäre sie wohl ebenfalls mit der Kippe zwischen den Fingern dabei gestanden, nur um nicht aus dem Bild zu fallen. Sie tanzte nicht gerne aus der Reihe, was wohl unter anderem ein kleiner Grund dafür war, sich schlussendlich dazu zu entscheiden, ebenfalls in den Katakomben Zuflucht zu suchen. Hier war sie bei Gleichgesinnten, obwohl Mae das vielleicht noch nicht aussprechen sollte, denn ganz sicher war sie sich persönlich bei der ein oder anderen Person auch noch nicht, ob diese nun wirklich weiterhin bei der Sache blieb oder doch im letzten Augenblick absprang. Ehrlich gesagt konnte sie selbst nicht klipp und klar sagen, was sie nun weiterhin vorhatte. Es ärgerte sie nach wie vor, aber ändern ließ es sich nun mal so schnell nicht, weshalb sie das tat, was sie am besten konnte... sich auf möglichst viele Optionen vorbereiten, sodass irgendwann die beißende Furcht vor unerwarteten Entscheidungen verflog, gemindert wurde.
Mit einer imaginären Handbewegung in ihrem Kopf wischte Maeve die lästigen Überlegungen und Gedanken beiseite, so als würden diese ihr die Sicht nehmen. Domenico war anscheinend von seinem Einkauf zurück gekehrt und begann die mitgebrachten Lebensmittel entweder in den leise brummenden Kühlschrank oder in die Regale einzusortieren. Beinahe stand Mae schon auf und wollte ihre Hilfe anbieten, aber irgendetwas an seiner Arbeitsweise bedeutete ihr, sitzen zu bleiben. Der junge Mann schien in ihren Augen alles unter Kontrolle zu haben, wobei es schwierig war, beim Ausräumen des Einkaufs ein Problem zu bekommen, also warum sollte sie sich aufdrängen? Lieber mühte sich die junge Frau weiterhin damit ab, die Tasse mit kleinen Schlucken zu leeren, aber irgendwie wollte der Kaffee nicht weniger werden. Seufzend sank Mae nach hinten gegen die beunruhigend knarrende Lehne des Sessels und wiegte den Kopf hin und her, als sie versuchte die Zeit einzuschätzen, wie lang sie bereits an dem Tisch stand und ins Leere starrte. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht. Vielleicht ein oder zwei Stunden... Wie spät ist es denn überhaupt?", erklärte und fragte sie anschließend, nachdem der Dunkelhaarigen ebenfalls mit einer Tasse Kaffee Platz genommen hatte und nun schräg neben ihr saß. So ganz wusste die Brünette nicht, was sie mit dem jungen Mann reden sollte, aber schweigend nebeneinander sitzen war mindestens ebenso seltsam, also bemühte sie sich mehr schlecht als recht um ein fortlaufendes Gespräch. Über die Uhrzeit... genau. Innerlich konnte Maeve nur den Kopf über sich selbst schütteln, aber um plötzlich einen Themenwechsel vorzunehmen, fehlte ihr die passende Überleitung und das neue Thema.

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#58

RE: Play

in Dark side of life 13.12.2015 20:18
von Momo • 1.308 Beiträge

Domenico Reamonn Crane | G1

Ein oder zwei Stunden? Auf die Frage nach der Uhrzeit hin drehte Nico seinen Arm so, dass er auf die Uhr an seinem Handgelenk sehen konnte um Ziffern abzulesen, auf die die Zeiger deuteten. "Halb Zehn etwa" gab der junge Mann zur Antwort, schnappte sich seine Tasse und setzte sich zu der jungen Frau an den Tisch. Sie schien mittlerweile ganz gut mit der Hiobsbotschaft umgehen zu können. Und was noch viel angenehmer war, zumindest für Nico: Sie durchlöcherte ihn nicht mehr mit teils doch recht aggressiven Fragen. Konnte er einfach nicht haben sowas, wenn er etwas zu erzählen hatte, dann erzählte er das schon, falls es wichtig war. Sicher, er konnte auch verstehen, dass sie Antworten wollte, genauso wie alle anderen auch, aber das bedeutete ja trotzdem nicht gleich, dass er deswegen gerne von Fragen gelöchert wurde. Aber letzten Endes war das doch jedem irgendwo unangenehm und vor allem bei solch kritischen Themen.
Domenico begann unbewusst damit die Tasse zwischen seinen Händen hin und her zu drehen, nicht weil er nervös war oder sich unwohl fühlte, sondern weil er einfach irgendwas zu tun brauchte, wie immer. Völlig still zu sitzen fiel ihm meist schwer und solche Kleinigkeiten fielen ihm meist schon gar nicht mehr auf. Wenn man ihn allerdings darauf hinwies und er sich Mühe gab, dann konnte er diese kleinen Kleinigkeiten (oder auch Macken) durchaus unterdrücken, zumindest solange er in die Richtung dachte.
Was er jetzt allerdings sagen sollte? Gute Frage, das wüsste Domenico selbst gerne. "Warst du schon wieder zu Hause?" hakte er schließlich nach, die erste Frage die ihm eingefallen war. Er hatte nichts mitbekommen, war mit anderen Dingen beschäftigt gewesen. Er wusste nur, dass sie hier geschlafen hatte, naja.. zumindest glaubte er das, zu Einhundert Prozent war er sich ehrlich gesagt auch nicht sicher. Aber hey, er konnte ja auch nicht alles mitbekommen und die Tunnel hier waren groß, da lief man sich nicht unbedingt stündlich über den Weg, in der Nacht sowieso nicht. "Sorry, das geht mich vermutlich gar nichts an", zog er seine Frage mehr oder weniger wieder zurück, sodass sie mehr die Wahl dazu hatte ob sie ihm diese beantworten wollte oder nicht. Sicher, die Frage war recht persönlich und gut kennen war etwas anderes. Vielleicht hatte sie ja aber auch das Bedürfnis mit jemandem zu reden, wusste er ja nicht. Wie gesagt: Sie kannten sich ja nicht. Er wusste zwar vermutlich mehr über sie als sie über ihn, aber das änderte nichts an der Sache.


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#59

RE: Play

in Dark side of life 13.12.2015 20:35
von Voice • 15 Beiträge

Carey Duncan Braden || G4

Der junge Mann sah sie nachdenklich an. Sie war... er konnte es nicht genau beschreiben, aber er fühlte sich mit ihr einfach unglaublich verbunden. Logisch, schließlich hatten sie beide grade etwas wahnsinnig furchtbares erfahren, aber es war nicht nur das. Nein, er hatte das Gefühl, dass sie ihn verstand und er sie. Auf eine merkwürdige und verquere Art zwar, denn sie kannten sich erst ein paar Stunden, aber er hatte das Gefühl, dass er sie jetzt schon besser einschätzen konnte, als viele seiner Freunde hier in Toronto, die er schon jahrelang kannte.
"Ach... Ich hatte gehofft, dass ich mir den langsam abgewöhnt hätte...", sagte er und grinste sie. "Allerdings ist das ein bisschen schwer, wenn du nach Norwegen ziehst und ab dann nur noch mit deiner Grandma Englisch sprichst... Vielleicht gibt sich das ja noch... Hoffentlich."
Als sie ihn nach seinem Studienfach fragte, merkte er wie ihm vor Verlegenheit seine Wange leicht rosa anliefen. Rasch schaute er weg und konzentrierte sich eher auf den Kies, der unter seinen Schritten knirschte. "Ich studiere Medizin...", sagte er nach einer kurzen Pause zögernd. Im gleichen Moment fragte er sich, warum ihm das unangenehm war. Er wand sich ihr wieder zu und tat so als wäre nichts gewesen.
"Es ist nur so...", versuchte er sich zu rechtfertigen und fuhr sich verlegen durch das dunkle Haar, "Meine Eltern... also... du weißt schon sind auch beide recht bekannte Ärzte und oft denken dann die anderen, dass ich nur Medizin studiere, weil ich nichts besseres weiß. Aber ich wollte schon immer Medizin studieren, aber nicht um dann ein bekannter Arzt zu werden. Sondern ich möchte auf dem Land wohnen und ein einfacher Dorfarzt werden und in meinem Urlaub zu den Ärzten ohne Grenzen gehen... Also... So hab ich das jedenfalls vor..." Er schloss den Mund und sah sie aus dem Augenwinkel nachdenklich an. Hatte er zu viel gesagt?
"Tut mir leid, dass ich dir so viel erzähle...", sagte er nun noch verlegener als vorher. Diese Form Gespräch viel ihm nicht so leicht, wie er es sich erhofft hatte.
Als sie ihm von ihrer Herkunft erzählte, erstaunte es ihn doch. Sie wirkte nicht wie eine typische Russin. Gleichzeitig überlegte er, wie denn eine typische Russin wirkte oder aussah...
"Klischées", dachte er in Gedanken. Außerdem war sie anscheinend nicht so oft in Russland gewesen, zumindest hatte sie das gesagt. Wahrscheinlich war es auch einfach nicht so günstig, einmal um die Welt zu fliegen, nur um nach Russland zu kommen.
Nun kurz schweigend ging er neben ihr her und beobachtete die Menschen, die an ihnen vorbei liefen.
"Man könnte fast so tun, als würde man zu denen gehören...", sagte er langsam, während er einem Pärchen mit den Augen folgte, die so ohne Sorgen und eng umschlungen ihnen entgegen kamen. "Keine Sorgen und einfach nur an die nächsten Stunden denken."

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#60

RE: Play

in Dark side of life 13.12.2015 21:49
von Momo • 1.308 Beiträge

Wir haben einen Zeitsprung gemacht, nachdem niemand mehr etwas geschrieben hat.
Ich beende die Situation jetzt einfach, hoffe das ist in Ordnung für dich. (: Du kannst Carey aber auch sehr gerne wieder zu ihr schicken. (:

Alexis Devan Malone | G7

Sie hatte am Tag nach der Offenbarung ihrer wahren Herkunft noch bis zur Dämmerung mit Carey draußen im Park verbracht. Die Umgebung war so beruhigend und normal gewesen, sie hatte tatsächlich für einige Zeit einfach vergessen, dass sie gerade eigentlich in einer totalen Kriese steckte. Anschließend hatte sie sich mit klopfendem Herzen noch dazu entschlossen nach Hause zu gehen - zu den Menschen, die ihre Leibliche Mutter auf dem Gewissen hatten. War sie dann überhaupt Russin? Vielleicht hatte sie ja völlig andere Wurzeln. Verunsicherung hatte sich in Alexis breit gemacht, je weiter sie sich ihrem Elternhaus genähert hatte - davor hatte sie sich noch von Carey verabschiedet, dessen Pläne für die Zukunft sie wirklich sehr beeindruckend gefunden hatte. Medizin, Ärzte ohne Grenzen. Er hatte sich einiges vorgenommen, aber irgendwie hatte Alexis im Gefühl, dass er das schaffe konnte. Im Gegensatz zu ihr schien er schon genau geplant zu haben was er wollte, sie... sie wusste nicht einmal was sie tun wollte. Aber das hatte momentan auch nicht die oberste Priorität.
Alexis war nicht einmal durch das Tor zum Grundstück getreten, da war ihre aufgebrachte, aufgeregte Mutter schon aus der Haustür gestürmt und die Treppen herunter gelaufen gekommen, um die Brünette in ihre Arme zu ziehen. Alexis hatte es steif geschehen lassen, bevor sie sie abweisend etwas von sich geschoben und sich an ihr vorbei ins Haus geschoben hatte. So abweisend war es weiter gegangen, Fragen waren gekommen, die die junge Frau nicht beantwortet hatte. Schließlich hatte sie sich spät in der Nacht mit einem Zettel auf dem Küchentisch dafür entschuldigt, dass sie so klammheimlich wieder verschwand aber einfach Abstand brauchte und bei einer Freundin unterkam. Mehr sollten ihre Eltern nicht erfahren. Natürlich nicht, immerhin hatten sie Alexis auch über ihr gesamtes Leben belogen. Mittlerweile hatte sie fast keine Zweifel mehr daran, obwohl sie nicht einmal sagen konnte woran das genau lag.
Nun waren einige Tage vergangen, in denen Alexis immer nur nach Hause gegangen war, wenn sie gewusst hatte, dass ihre Eltern arbeiten waren. Das war allerdings nicht schwer, da sie viel arbeiteten und vor allem unter der Woche selten tagsüber zu Hause anzutreffen waren. Jetzt saß sie in den morgendlichen Sonnenstrahlen vor der Lagerhalle, in der der Eingang zum Tunnelsystem lag und hatte die Augen geschlossen, sich an die staubige Fassade des alten Gebäudes gelehnt und die Beine ausgestreckt. Sie schlief noch immer ziemlich miserabel und genoss gerade einfach nur die Ruhe, die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht und das Nichts-tun und über nichts nachdenken zu müssen, das klappte gerade nämlich recht gut worüber sie tatsächlich sehr froh war.


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