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#76

RE: Play

in Dark side of life 23.12.2015 20:16
von Momo • 1.308 Beiträge

Alexis Devan Malone | G7

Wow-wow-wow. Der Kerl schien echt aggressiv werden zu können, wenn er alleine beidem Gedanken schon so finster drein schaute und redete. Sicher, das konnte alles nur Irrtum sein, ihr gefiel die Situation auch nicht - aber sein Gemütszustand schien von einer Sekunde auf die andere gewechselt zu haben - immerhin war sie aufmerksam gewesen und hatte nicht nicht aufgepasst. Oder etwa doch? Sie wusste es gerade selbst nicht, weil alles ein wenig Kopf stand und erst wieder geordnet werden musste. Aber eigentlich empfand sie sich dennoch als eine aufmerksame Person. Andererseits schien er sich aber recht schnell wieder zu beruhigen, gar von ihren Worten belustigen. Was war daran so lustig? Gut, ihre Ausdrucksweise war nicht ganz... angebracht gewesen, aber ansonsten - jedes einzelne Wort war ernst gemeint gewesen. "Gut? - Ich könnte voll entspannt und in aller Seelenruhe mit dem gewohnt guten Gefühl in meinem weiche Himmelbett schlafen und müsste mir nicht jede Nacht überlegen wie ich am besten liege, weil die Matratze total unbequem ist. Manchmal wünsche ich mir schon, dass ich nicht gekommen wäre und einfach keine Ahnung hätte. Was wäre daran so schlimm? Bevor ich die Wahrheit erfahren habe - von der ich immer noch nicht so ganz überzeugt bin - ging es mir blendend. Und wie geht es mir jetzt? Vermutlich hab ich zehn Lagen dunkle Augenringe unter meinen Augen." Den Gedanken hegte Alexis tatsächlich. Was wäre so verkehrt daran nichts zu wissen, zu Hause zu sitzen und das perfekte Leben weiter zu leben das sie zuvor gelebt hatte? Ihr war es blendend gegangen, alles war gut und heil gewesen. Natürlich dachte sie daran wie es wohl wäre - war es aber nicht. An dieser Situation war nichts positiv. Gar nichts. "Immerhin könnte ich mich gut mit einer Sache arrangieren die ich nicht einmal weiß." Die Russin zuckte mit den zierlichen Schultern, blickte an Kilian vorbei, weil ein junger Mann die Lagerhalle verlassen hatte und in ihre Richtung kam. Wobei sie auch recht schnell ihre Aufmerksamkeit wieder dem Blonden schenkte, der ein wenig tiefer auf den perversen Serienkiller einging.
"Na, aber wenn er kreativ ist und Spaß dran hat - und Köpfchen besitzt - dann lässt er sich bestimmt auch sowas einfallen", erwiderte sie, verzog allerdings leicht das Gesicht "So genau wollt' ich da gar nicht drüber nachdenken." Wollte sie wirklich nicht. Zumal es diese ekelhaften Menschen tatsächlich gab. Ihre Eltern hatten mehr als einmal einen verklagt und in den Knast oder gar auf den Stuhl gebracht - man sollte es ja nicht sagen, aber in Alexis Augen hatten solche Menschen es ganz und gar nicht anders verdient.
Der junge Mann der eben die Lagerhalle verlassen hatte kam jetzt bei ihnen an. Das leise Hallo war fast zu überhören, wenn Kilian nicht darauf reagiert hätte, hätte Alexis sich zwei Mal überlegt ob sie es sich nur eingebildet hatte oder nicht. Sie richtete ihren Blick nun also auf den Hinzugekommenen, schenkte ihm ein gewohnt freundliches Lächeln. "Hallo" grüßte sie ihn, grübelte nur einen Augenblick über seinen Namen nach, weil Kilians Worte ihn ihr wieder ins Gedächtnis riefen.

Deborah Celia Devins

Als Jasmine ausbüchste und in Richtung Fluss lief fiel es der jungen Frau noch schwerer an Ort und Stelle stehen zu bleiben. Es machte sie schier wahnsinnig nicht näher an die drei herangehen zu können. Wobei können Auslegungssache war. Sie konnte schon, aber sie verbot es sich, weil sie es für besser hielt. Viel zu spät bemerkte sie dabei den Blick ihres Verlobten - oder Exverlobten, sie wusste es nicht einmal, den Ring hatte sie auf jeden Fall keine Sekunde abgelegt - der sie gefangen nahm und eingehend musterte. Erst etwas unauffälliger, dann ganz direkt. Normalerweise war Deborah niemand, dem so etwas nicht auffiel. Im Gegenteil, in den letzten Jahren war sie beinahe schon paranoid geworden, sah in jedem finsteren Kerl eine Bedrohung und fühlte sich manchmal verfolgt obwohl sie gar nicht verfolgt wurde. Und dann erblickte sie ihre Kinder und ließ alle Vorsicht einfach von sich fallen. Dabei hatte sie sich keinesfalls zeigen wollen. Sie hatte es sich gewünscht, aber nicht gewollt, weil es für die Drei besser war so wie es war. Sie konnte ja nicht ahnen, dass Chris mittlerweile selbst herausgefunden hatte woher er tatsächlich stammte. Und selbst wenn er das hatte, wie würde er reagieren wenn er wusste dass sie für diese Menschen einmal gearbeitet hatte? Außerdem nahm die Gefahr dadurch keineswegs ab.
Erst als Chris mit selbstbewussten, festen Schritten schon fast bei ihr angekommen war wurde ihr ihre Lage bewusst, sie war versucht sich umzudrehen und die Biege zu machen, aber sie konnte nicht. Ihr Körper gehorchte ihr nicht, kein Muskel regte sich als er vor ihr zum stehen kam. So dicht, dass sie ihn mit Leichtigkeit hätte berühren können.
Sie blickte noch einen Augenblick durch ihn hindurch, bis sie seine kühle, abweisende Stimme vernahm, die ihr innerlich einen Tritt verpasste, der sich gewaschen hatte. Er war wütend, mehr als wütend. Sie brauchte nicht einmal darüber nachdenken um das zu wissen. Sie kannte ihn schließlich, die letzten Jahre hin oder her. Sie wusste genau wie er war. Oder etwa nicht? Hatte er sich vielleicht so sehr verändert? Das konnte nicht sein, immerhin hatte er gerade noch ganz liebevoll mit ihren Kindern gespielt. Auch wenn es ihr schwer fiel, Debby hielt seinem Blick stand, erwiderte ihn so gut sie konnte und durchforstete dabei ihren Kopf nach Worten die sie ihm antworten konnte. Aber sie fand nichts. Nichts, dass ihn hätte auch nur ansatzweise zufriedenstellen können. Sie öffnete ihren Mund, schloss ihn aber wieder, startete einen zweiten Versuch und brachte nur ein brüchiges "Ich..." heraus, bevor sie wieder verstummte. Ihr Herz raste so schnell, dass sie befürchtete es würde gleich kollabieren. "Ich wollte sie sehen", wisperte Deborah leise, blickte an Chris vorbei zu Jasmine und Joshua. Nicht nur die Kinder, auch Chris - aber konnte sie ihm das einfach so sagen? Nein konnte sie nicht. Sie brachte nämlich kaum ein weiteres Wort heraus. Ihm nicht mehr direkt in die kühlen Augen zu sehen beruhigte sie etwas, ließ sie etwas runter kommen, ihre Stimme wieder finden. "Es scheint ihnen gut zu gehen.." Schwachsinn, aber etwas anderes würde gerade nicht über ihre Lippen kommen, sie konnte ja kaum einen normalen Gedanken fassen, hatte das dringende Bedürfnis den Abstand zwischen ihnen Beiden zu überbrücken.

Domenico Reamonn Crane | G1

Überzeugt schien Maeve noch immer nicht, aber das sollte ohnehin erst einmal warten, denn der Vorhang des Raumes wurde bei Seite geschoben und ein bekanntes Gesicht betrat den Raum. Er hatte tagelang nichts von ihr gesehen oder gehört (was vielleicht auch besser gewesen war, denn Nico war nachtragend) und damit gerechnet, dass sie gar nicht mehr auftauchen würde - was ihn nebenbei bemerkt eigentlich nicht gestört hatte. Sie hatte ihm einfach nicht in den Kram gepasst, was nicht bedeutete, dass sofort alles verloren war. Normalerweise ließ Nico durchaus mit sich reden, aber er war eben auch... nun ja, empfindlich. Deswegen war es auch gut, dass Chris an seiner Seite war. Der war in solchen Dingen nämlich durchaus sachlicher, was er auch sein musste. Immerhin war er Geschäftsmann. Nun ja, wie dem auch sei. Eigentlich wollte er sich direkt wieder Maeve zuwenden. Nicht, weil er unhöflich war, sondern weil er sich gerade mit ihr beschäftigt hatte und auch nicht wusste, was er nun hätte sagen oder tun sollen. Er ging nicht davon aus, dass sie mit ihm sprechen wollte - wollte er im Grunde genommen ja auch nicht.
Letztlich klang ihre warme, weiche Stimme aber doch an sein Ohr und sprach auch noch direkt ihn an. Nico wandte sich ihr also wieder zu, lauschte ihren Worten und zog wenig später die breiten Schultern einen Augenblick in die Höhe, bevor er das Schulterzucken durch ein Nicken ersetzte. Sicher, er würde sie weder strahlend anlächeln, noch sie in sein Herz schließen, aber er konnte sich zumindest anhören was sie zu sagen hatte. Ob es ihm nun in den Kram passte oder nicht.
"Was gibts?" fragte er also letztlich noch nach, blickte Novalia fragend an, blieb fürs erste aber stehen wo er war. Falls sie an den Tisch wollte, hier raus wollte oder sonst was würde sie es schon zeigen. Falls nicht war ja alles gut. Normalerweise gab es ja schließlich auch nichts zu sagen was Mae hätte nicht mitbekommen dürfen, oder? Naja.. konnte er ja nicht wissen, er konnte immerhin nicht in Novas Kopf sehen - war vielleicht auch besser so. Er wollte allgemein nicht wissen was in den Köpfen der Frauen vorging, davon würde er vermutlich nur KOpfschmerzen bekommen.


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#77

RE: Play

in Dark side of life 23.12.2015 20:23
von Meeresblick • 16 Beiträge

Elijah Alessio Prescott | G8



Zuerst wurde ich von keinem der Beiden bemerkt, weshalb ich begann sie zu mustern. Der Mann - Kilian, wenn ich es richtig in Erinnerung hatte - war hochgewachsen und sehr blass. Er hatte weißblondes, auffälliges Haar und allgemein sah er ziemlich auffällig aus. Alexis hingegen hatte zwar nichts wirkliches auffälliges, was das Äußerliche anging, wenn man ihre eisblauen Augen nicht beachtete, aber sie war meiner Meinung nach trotzdem eine wahre Schönheit. Ihre Haare fielen in hübschen Wellen über ihre Schultern, während ihre Augen dazu strahlten. Ich hatte zwar keinen besonderen Typ bei Frauen, wobei ich Frauen mit Wellen oder Locken dann doch eher bevorzugte. Bei glatten Haaren sahen diese meistens nämlich fettig aus oder waren sehr dünn, was auch mal zu Haarausfall führte. Wie gesagt, ich mochte wellige Haare eben mehr. Auch ich hatte schließlich leichte Wellen in meinen Haaren, sowie ein paar Wirbel, weshalb diese nicht immer perfekt saßen, aber naja, bei wem war dies auch schon so? Es gab schließlich immer ein paar Haarsträhnen, die eigenwillig waren, selbst bei meinen kurzen Haaren, wobei ich sowieso nicht besonders auf mein Äußeres achtete. Klar, als wohlerzogener Adoptivsohn - ich wollte das Wort Sohn nicht mal mehr denken in Anbetracht meiner falschen Eltern - hatte ich natürlich gelernt, mich sehr herauszuputzen, aber ich war sowieso noch nie eines dieser Vorzeige- oder Muttersöhnchen gewesen, nicht mal ein Streber war ich gewesen. Mich hatte das alles nie wirklich interessiert. Und jetzt im Nachhinein war ich sogar früh drüber, dass ich so gewesen war, denn es hätte mir ja doch nichts gebracht, da dies nicht mein Leben gewesen war. Es war nur ein geborgenes Leben, aber es war nicht meines. Hier mit meinen jungen 18 Jahren begann mein Leben erst richtig, selbst wenn ich es noch nicht erfassen konnte.
Der blonde Mann schien mich nun bemerkt zu haben und begrüßte mich auch, weshalb ich ihm locker zunickte. Mein Gemütszustand hatte sich nun in wenigen Sekunden wieder beruhigt, was daran lag, dass ich nun Gesellschaft um mich herum hatte. Wie gesagt, ich brauchte das einfach. Wenn ich einsam war, neigte ich sowieso zu unüberlegten Handlungen, da ich wusste, dass es niemanden gab, der mich dann noch stoppen konnte, doch nun war es ja anders. "Correct.", antwortete ich ihm in meinem besten Englisch, wobei es keinen bestimmten Hintergrund hatte, dass ich dies nun anderssprachig gesagt hatte. Manche Dinge konnte man sich bei mir nicht erklären, man musste sie einfach hinnehmen und akzeptieren. "Und ihr seid Alexis und Kilian, nicht wahr?" Vorsichtshalber wollte auch ich nochmal nachfragen, bevor ich den Beiden den falschen Namen zugeordnet hatte. Sonst würde ich es mir ja auch falsch merken und das war nicht ganz Sinn der Sache, weshalb ich sie angesprochen hatte. Ich wollte die Beiden damit näher kennenlernen und mir selber ein wenig die Zeit vertreiben, ihnen schien es nicht anders zu ergehen, sie wussten wohl auch nicht so recht, was sie mit sich anfangen sollten und irgendwie fühlte ich mich von ihnen jetzt schon ein wenig mehr verstanden als von diesem Domenico, der meinte, er könnte nun einfach so von jetzt auf gleich unser Leben auf den Kopf stellen und leider hatte er dies geschafft.
Auch die vermeintliche Alexis hatte sich nun zu Wort gemeldet und begrüßte mich ebenfalls, was ich mit einem leichten Lächeln um meine Mundwinkel quittierte. Anscheinend war ich doch nicht so unerwünscht, wie ich zu Anfang gedacht hatte, weshalb ich beschloss in dieser doch angenehmen Gesellschaft zu bleiben, wobei ich keine Ahnung hatte, worüber sie grade gesprochen hatten und irgendwie kam ich mir dann doch ein wenig fehl am Platz vor. Es war vielleicht nicht die beste Art Bekanntschaften zu schließen, indem man in ein Gespräch unerwartet hereinplatzte, wobei ich keine Ahnung gehabt hatte, dass sie sich hier draußen befanden, wenn man das draußen nennen konnte. Aber es befand sich wenigstens außerhalb der Tunnel, was es für mich schon viel freundlicher gestaltete.

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#78

RE: Play

in Dark side of life 23.12.2015 20:56
von Schora • 12 Beiträge

Kilian Macintyre | G5


Ihm fiel auf, dass sie ein wahres Kontertalent hatte. Nun gut, vielleicht war das kein kontern, aber wenn es um Argumente ging, schien sie Ahnung zu haben. Sie zog sich auf einmal so viele Argumente aus den Fingern, die seine eigenen total nichtig machten. Aber sie hatte irgendwie auch recht. Ein Himmelbett wäre sicherlich viel angenehmer als so ein Klappgestell, das gerade mal 90 cm breit war und kaum Platz zum Umdrehen gewährte. Und dieses ewige Quietschen.. Auf ihre rhetorische Frage, wie es ihr jetzt ginge, konnte er ihr auch keine Antwort geben. Vermutlich ging es ihr nicht gerade perfekt, so wie es den anderen erging. ''Wenn du zehn Lagen Augenringe hättest, hätte ich vermutlich schon längst Sicherheitsabstand gehalten. Wer weiß, dann könnte man dich sicherlich für ein Zombie halten. Wenn es schon sprechende Computer, Kinderverkäufe und so einen Geheimtunnel gibt, muss man alles in Betracht ziehen.'', konterte Kilian dann. Vielleicht klangen seine ironischen Worte verletztend oder irre, aber so war er eben. Bei seinem ernsten Gesicht und der neutralen Stimme könnte man vielleicht auch denken, dass er das Ganze irgendwie ernst und verletztend meinte. Dem war aber nicht so. Eigentlich wollte er ihr nur versichern, dass sie eben keine fetten Augenringe besaß. Um ehrlich zu sein fielen ihm gar keine auf. Selbst beim näheren Betrachten sah sie lediglich etwas erschöpft aus. Kilian machte sich über die Serienkillersache gar keine Gedanken mehr. Er wollte nicht noch unnötig darüber diskutieren, wie ein Killer jetzt am besten gehandelt hätte und was dessen Vorzüge sein können. Außerdem hatte ihnen nun noch Elijah Gesellschaft geleistet, was das Thema nun überflüssig machte. ''Ja, Kilian.'', bestätigte er dann die Vermutung des jungen Mannes und nickte kaum merklich. Dass er sich auch nochmal wegen Alexis Namen versichern wollte, ließ darauf schließen, dass sie sich auch noch nicht kannten. Na gut, gleich zwei neue Bekanntschaften. War schon ganz schön viel für seine Verhältnisse. Wenn man bedachte, dass er sonst allein sein Unwesen trieb, war er jetzt mit reichlich Gesellschaft versorgt. ''Hat jemand von euch einen Plan, was hier heute noch laufen soll?'', fragte er dann an beide gewandt und wechselte den Blick langsam zwischen der und dem Brünetten. ''Hatte eigentlich nicht vor, hier abgeschottet leben zu müssen und dann auch nichts mehr zu erleben.'' Langeweile war eine der Sachen, die Kilian hasste. Entweder Action und Spannung oder er verlor schnell das Interesse und die Lust.

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#79

RE: Play

in Dark side of life 23.12.2015 21:11
von Momo • 1.308 Beiträge

Alexis Devan Malone | G7

Ja, vermutlich hatte Alexis tatsächlich ein Talent was Wortgefechte, Konter und Argumente anging. Oder es war ihr einfach antrainiert worden. Was wollte man auch anderes, wenn man zwei Eltern - oder wie auch immer - hatte die beide sehr erfolgreiche Anwälte waren? Ihr war das praktisch in die Wiege gelegt worden, auch wenn sie offensichtlich nicht das richtige Kind ihrer Eltern war. Zu einhundert Prozent war sie sich nämlich noch immer nicht sicher. Vielleicht sollte sie einfach einen DNA-Test machen lassen. Ein bisschen Sabber von sich, ihrem Vater und ihrer Mutter einsenden, ein Weilchen warten und mehr Gewissheit erlangen. Wer sagte denn, dass sie ausgerechnet eine von den Betroffenen war? Vielleicht waren Christopher und Domenico ein Fehler unterlaufen und sie war eigentlich vollkommen normal und quälte sich hier umsonst herum? Seufzend schob sie den Gedanken bei Seite, nahm sich aber vor ihn noch einmal heraus zu kramen und das mit dem Test tatsächlich in Erwägung zu ziehen - oder eben mit ein paar Haaren, sie konnte schließlich schlecht zu ihren Eltern gehen und diesen ein Stäbchen in den Mund stecken ohne irgendetwas zu erklären. Die hielten sie eh schon für verrückt, seit sie kaum noch zu Hause war und Alexis wusste auch ganz genau, dass ihnen das alles andere als recht war.
Kilians Antwort ließ Lexi die Augenbrauen etwas zusammen ziehen. Diesen Kerl konnte man einfach nicht einschätzen. Wobei sie das ganze Mal als indirektes Kompliment auffasste, ein "da bin ich aber froh" erwiderte und ihren Blick dann Elijah zu wandte - der hatte nämlich gerade seinen Namen bestätigt, was auch Alexis mit einem Nicken tat.
Gerade wollte sie Elijah fragen was er denn von dem allen hielt, wenn sie schon dabei waren, da warf der Blonde eine ganz andere Frage in den Raum - oder die Luft. Wie auch immer.Raum war hier ja im Endeffekt keiner. Sie dachte einen Augenblick darüber nach. Das war eine gute Frage, eigentlich waren sie noch immer in einer Unwissenheit gelassen, die ihrer Meinung nach absolut nicht gerechtfertigt war. Domenico und Chris taten viel zu wenig um sie von dieser krassen Geschichte zu überzeugen. Zumindest fiel ihr das gerade so auf.
Wobei Kilian vielleicht auch auf etwas anderes hinaus gehen wollte. So sicher war sie sich bei dem jungen Mann nicht. Ihr Blick glitt zu Elijah, als könne sie so herausfinden ob er aus dem Blonden eher schlau werden konnte als sie selbst. So einfach war das nur eben nicht. "Von müssen kann keine Rede sein - soweit ich das mitbekommen habe steht es uns frei zu gehen und zu kommen wann wir wollen. Mir fehlt nur die eigene Wohnung, sonst würde ich ich nicht mit der viel zu dünnen Matratze herum quälen", murmelte sie gegen Ende etwas leiser, beschloss das Jammern aber sein zu lassen. Das tat sie sonst doch auch nicht. Aber es war eben nicht alles wie "sonst".
"Aber gegen ein Bier hätt' ich jetzt ehrlich gesagt auch nichts einzuwenden, solltest du auf einen Kneipenbesuch oder sowas aus sein" hängte sie deswegen noch an, versuchte so wieder von derJammerei abzulenken. Außerdem war das echt keine schlechte Idee. Bier war ihr zwar nicht das liebste Getränk, aber es wäre ein Anfang und ein wenig Abwechslung. Die letzten Tage hatte sie ununterbrochen auf oder unter diesem Gelänge verbracht. Sie waren total abgeschottet.. und das hatte sie sich auch noch selbst zuzuschreiben.. immerhin zwang sie niemand dazu hier zu bleiben.


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#80

RE: Play

in Dark side of life 23.12.2015 21:31
von Meeresblick • 16 Beiträge

Elijah Alessio Prescott | G8



Kilian wollte also etwas erleben, was ich nur allzu gut verstehen konnte. Auch ich war nicht darauf aus mich hier zu langweilen und nie wieder etwas in meinem Leben zu erleben. Schließlich war ich jemand, der Abenteuer liebte, einer, der vielen Gründe, weshalb ich hierhergekommen war, aber dies lag auch an meiner Neugierde und vor allem daran, dass ich mich bei demjenigen beschweren wollte, der meinen PC geschrottet hatte, schließlich hatte ich nichts mehr machen können, außer das diese seltsame und nicht ungruselige Stimme ertönt war und mir meinen Schlaf geraubt hatte. Es war seltsam, als ich das Problem mit meinen PC hatte, konnte ich nicht schlafen, weil ich mich andauernd gefragt hatte, ob dieser Hacker gefährlich war oder nicht und jetzt, wo ich die Sache mit meinen 'Eltern' erfahren hatte, konnte ich tatsächlich schlafen wie ein Stein. Ach, ich hatte meinen Körper sowieso noch nie verstehen können, also sollte ich es auch jetzt nicht versuchen, es würde mich nur noch mehr zur Verzweiflung bringen und eigentlich sollte ich ja froh darüber sein, dass ich so gut schlafen konnte im Gegensatz zu den Anderen. Die Meisten konnte wohl nicht mehr in der Nacht ihre Ruhe haben, wofür ich sie wirklich bemitleidete. Ich ohne Schlaf... Wow, dann konnte ich echt unangenehm werden, das wollte man lieber nicht erleben.
Bei dem Vorschlag von Alexis, die mir ihren Namen nun auch bestätigt hatte, nickte ich zustimmend. "Bier klingt gut, ich bin zwar nicht jemand, der besonders viel Alkohol trinkt." Vor meinem 18. Geburtstag, der noch nicht so lange her war, hatten mir meine Eltern nicht erlaubt, auch nur ein alkoholisches Getränk zu probieren oder leicht zu nippen, weshalb ich erst sehr spät auf den Geschmack gekommen war und naja, es hatte gewirkt. Bis heute war ich kein so großer Fan von Alkohol, war einem Bier aber trotzdem nicht abgeneigt, vor allem unter solchen Umständen. Trotzdem war mir selbstverständlich klar, dass uns zu betrinken auch keine Lösung war, ich wollte es sowieos nicht übertreiben und ich hoffte, dass die anderen Beiden dies auch nicht vorhatten, denn obwohl ich nicht verkrampft oder so etwas war, ließ ich mich dann auf so etwas doch nicht herab, so eingebildet es nun auch klang.
"Kennt jemand von euch denn eine gute Kneipe hier in der Gegend?", fragte ich die Beiden, ich selber kannte leider keine, da ich nur Zuhause mal einen guten, alten Wein oder auch mal Schnaps getrunken hatte. Bier hatte ich nur mal trinken können, als mich mein sogenannter Onkel begrüßt hatte, der ein Alkoholiker war und Bier liebte. Aber in einer Kneipe hatte ich noch nie getrunken. Meine Eltern hatten immer gemeint, dass dies sowieso nichts für mich wäre und ich viel zu edel für so etwas wäre, das sie mich doch besser erzogen hätten, als das ich dies bräuchte. Tze, wie man sich nur in Menschen, von denen man glaubte sie ganz genau zu kennen, so täuschen konnte. Was für eine Enttäuschung. Aber das würde mein natürliches Misstrauen gegenüber Fremden noch ein wenig erhöhen, schließlich traute ich nicht gleich jedem über den Weg, war aber zumindest anfangs freundlich, falls diese auch so zu mir waren. Auch gegenüber Kilian und Alexis hatte ich einen freundlichen, warmen Ton angeschlagen, da diese nichts gegen meine Gesellschaft zu haben schienen, was diese mir schon gleich zu Anfang sympathisch machten.

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#81

RE: Play

in Dark side of life 24.12.2015 12:38
von Happy • 162 Beiträge

Maeve Sinclare | G7

Konnte man es ihr verübeln, dass sie unsicher war? Noch immer hatte die junge Frau hart mit dieser alles andere als erwarteten Wendung zu kämpfen und es kamen immer wieder neue Eindrücke, die sie eigentlich gerne in Ruhe überdenken würde. Aber irgendwie fand Mae die Zeit dazu nicht. Als hätte sie in den einsamen, nächtlichen Stunden nicht genug Raum, um über Gott und die Welt zu philosohieren... nein, da bildete sie sich ständig ein, sich über Dinge und bereits geklärte Entscheidungen den Kopf zu zerbrechen. Hatte sie nun wirklich das Richtige getan? Im Grunde ging es eh immer nur um diese eine, sie in die Verzwieflung treibende Frage. Diese ließ nämlich kaum Platz für andere Gedankengänge, die Maeve noch verfolgen und analysieren wollte - musste, wenn sie endlich eine Ruhe haben wollte. Und nun kam ein Moment, der sie erneut unvorberietet traf. Dabei hatte sich die Brünette doch selbst geschworen, dass sie sich das Ganze überlegen würde und für neue Überraschungen gewappnet sein wird, sollten diverse Begebenheiten eintreten. Aber war nicht dieser - mehr oder weniger - notwendige Selbstverteidugungs-Grundkurs eine unerwartete Begebenheit? Eigentlich schon. Und Maeve fühlte sich natürlich alles andere als vorbereitet. Schon langsam sollte sie sich echt nicht länger darüber ärgern, aber die Verunsicherung, spontan reagieren zu müssen, ließ sich dennoch nicht von heute auf morgen abschalten. Die junge Frau war ein Gewohnheitstier und das hier passte alles andere als in ihren alltäglichen Ablauf des Lebens. Gar nichts schien mehr dem gewohnten Rhymthmus nach zu verlaufen.
Trotzdem war da etwas an seiner eindeutig sarkastischen Bemerkung, dass sie aufhorchen ließ und dazu trieb, eine Augenbraue fragend zu heben. Mae war klar, dass sie nicht gerade wie die Entschlossenheit in Person wirken sollte, aber dennoch zweifelte sie nicht ans ich selbst. Oder? Nein... bitte nicht eine weitere Frage, auf die sie keine passende Antwort hatte. Schon langsam hatte die Kanadierin echt keine Lust mehr darauf, nicht existierenden Erklärungen nachzujagen, weshalb sie hörbar seufzte und abwartend den Blick aus täuschend ruhigen Augen auf Domenico legte. Seine kleine Geschichte interessierte Mae dann ja doch, schenkte ihr ein wenig mehr Zuversicht, auch wenn sie sich nach wie vor kaum Chancen ausrechnete und eher von einer Blamage ausging, die sie sich nun freiwillig gönnte. Diese Unbekannte aus der kleinen Anekdote schien wirklich taff gewesen zu sein. Maeve konnte sich so gar nicht dieser Frau assoziieren, doch das musste nicht auch noch laut ausgesprochen werden, wenn der Dunkelhaarige endlich einmal ein wenig Menschlichkeit durchscheinen ließ und etwas von sich gab, das nicht rein auf die allgemeine Situation bezogen war, sondern nur indirekt damit zu tun hatte. Denn nun ging es um den Versuch, Maeve die Technik näher zu bringen, um stärkeren Gegnern in dne Arsch zu treten.
Doch so weit sollte es wohl gar nicht erst kommen, denn das leise Rascheln des Vorhangs, zupfte an der flatterhaften Aufmerksamkeit der jungen Frau und lenkte ihre Konznetration auf die junge Frau, die eben den Raum betreten hatte. Ihr Auftreten löste einen verwunderten Ausdruck in dem Mienenspiel der Kanadierin aus: War ein dreckiges Tunnelsystem tatsächlich der richtige Ort, um mit Röckchen und weißer Strumpfhose herumzulaufen? Mae behielt ihre Gedanken soweit bei sich, dass es bei dem kurz aufblitzenden Erstaunen blieb und sie sich schnell wieder gefasst hatte, sodass sie mit geduldiger Haltung darauf wartete, dass Nova - so in die Richtung hieß sie doch? - anfing zu sprechen. Als diese jedoch nach einem kurzen Moment fragte, wusste die Brünette nicht so ganz, ob es nun bedeutete, dass sie verschwinden sollte oder ob sie weiterhin erwünscht war. Fragend huschte ihr Blick zu dem jungen Mann mit den dunklen Haaren, der jedoch keinerlei Anstalten machte, sie aus dem Raum zu verscheuchen, weshalb Maeve beschloss, erst einmal hier zu bleiben. Außerdem war sie ja bis zu einem gewissen Grad neugierig, was Nova von Domenico wollte, nachdem sie so lange Zeit wie vom Erdboden verschluckt gewesen war.

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#82

RE: Play

in Dark side of life 24.12.2015 12:46
von Schora • 12 Beiträge

Kilian Macintyre | G5


Von Alexis kam tatsächlich eine Antwort ohne Widerrede und Argumenten, dass dem nicht so sei. Kilian hätte nun von ihr erwartet, dass sie wieder reichlich mit überzeugenden Worten los legt. Aber ein cleveres Mädchen schien sie schon zu sein. Nun gut, in dem Fall war es aber auch nur clever, zu akzeptieren, dass sie eben keine 10 Lagen Augenringe hatte. Sie selbst sah sich nicht, sodass ihr Umfeld das sowieso viel besser beurteilen konnte. Im ersten Moment zufrieden, mal keine Widerrede zu erhalten, legte sie dann gleich wieder los. Kein Muss, sondern Wahlmöglichkeit.. Ja, ja. Ist ja gut, setzte Kilian in Gedanken kommentiert hinzu und hätte beinahe die Augen gerollt. Kilian hätte so gesehen auch einfach gehen können, da man tatsächlich frei entscheiden konnte, ob man blieb oder ging. Aber irgendwas hielt ihn hier. War es die Gier zum Abenteuer? Etwas zu erleben und die Wahrheit zu erfahren? Vielleicht brauchte er auch nur mal wieder Abwechslung, wobei ihm dieser Sache hier recht passend über den Weg gelaufen war. ''Ein Glück, dass ich eine eigene Wohnung hätte.'', erwiderte er daraufhin nur noch und zuckte leicht mit den Schultern, ehe er nochmal neugierig den Kopf schief legte und sich Alexis Antwort anhörte. Dann wandte er seinen Blick Elijah zu, der dies gleich kommentierte. Erst zum Schluss erhob Kilian das Wort. ''Ein Kneipenbesuch klingt nicht schlecht.'', meinte er dann nur zustimmend. ''Angst, dass du dich im besoffenen Zustand blamieren könntest?'', fragte er dann den Braunhaarigen, der ihnen mitteilte, dass er nicht so viel Alkohol trank. ''Aber ja. Ich kenn eine Kneipe. Joey's.'' Da Kilian nicht ganz so weit entfernt wohnte, kannte er sich im Viertel recht gut aus. Selbstverständlich sagten ihm auch die ein oder anderen Kneipen, Bar's oder Club's etwas, da er an Wochenenden nicht selten mit Freunden unterwegs war. Die Betonung liegt auf war. Denn im Moment konnte er sich einfach nicht vorstellen, in den gewohnte Alltag mit all seinen Freunden zurückzukehren. Als würde das gesamte Leben ihm fremd werden. Es gehörte doch irgendwie nicht zu ihm, wenn er so schon mit einer Lüge aufgewachsen war. Die Familie jedenfalls war die größte Lüge. Doch wenn er so darüber nachdachte, waren seine Freunde seine einzig wahre Familie. Sie waren wohl kaum von irgendwelchen Kriminellen beauftragt worden, hatten mit der Sache hoffentlich nichts zu tun. Das war Kilian's einzige Hoffnung. Er müsse nicht allein da stehen, wenn er doch wieder zurück kam. Doch auch die Rückkehr konnte er sich gerade beim besten Willen nicht vorstellen. Was sollte er denn bitte tun? Seine 'Eltern' konnte er nicht einfach aus dem Leben löschen, als hätte es sie nie gegeben. IHm fiel auf, dass er sich wieder zu viele Gedanken machte. Um nicht wieder seiner Stimmung zu verfallen, machte er kehrt und bewegte sich von der Lagerhalle fort. ''Also ich finde, wir sollten uns ne Auszeit von dieser scheiß Lagerhalle verschaffen.'', meinte er vorher noch zu den beiden. Ja, ne Auszeit war wirklich gut.

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#83

RE: Play

in Dark side of life 24.12.2015 22:42
von Alex • 83 Beiträge

Christopher Léon Bâtard | G1

Es war sicher nicht nur für mich eine verdammt unangenehme Situation. Es war auch für Deborah nicht leicht. Ihr Blick sah einfach durch mich hindurch und wahrscheinlich hoffte sie, jeden Moment im Erdboden zu versinken. Doch ich gab der jungen Frau gar nicht erst die Möglichkeit, zu flüchten. Selbst wenn sie es versucht hätte, wäre sie sehr schnell von mir eingeholt worden. Sie war eben doch nur ein kleines Mädchen und ich der starke Junge. So war es schon immer gewesen. Vorsichtshalber sah ich erneut zu Joshua und Jasmine, die kurz neugierig zu uns sahen. Natürlich erkannten die Zwillinge ihre Mutter nicht. Für die Kleinen gab es in ihrem Leben keine Mom. Da war nur ich, ihr Daddy. Den sie übrigens über alles liebten. Ich war der Meinung, dass meine Babys keine Mama benötigten. Ich kam bestens alleine klar. Die beiden Geschwister hatten zwei super liebe Nannys und Großeltern, die für die Engel alles taten. Auch wenn meine Eltern gar nicht meine Eltern waren und somit auch meine Kinder nicht ihre Enkelkinder, wollte ich Jasmine und Joshua Oma und Opa nicht nehmen. Sie hatten schon ihre Mummy verloren und das reichte an schmerzhaften Verlusten. Langsam wendete ich den Blick wieder ab und widmete mich Deborah, welche noch immer total scharf aussah, sich allerdings doch verändert hatte. Sie wirkte angeschlagen und mitgenommen. War es ihr etwa so schlecht ergangen? Dabei hatte sie sich doch selbst dazu entschieden, mich und die Kinder im Stich zu lassen. Ich hatte keinen Funken Mitleid mit diesem Weibsstück. Ihr Mund öffnete sich und schloss sich wieder, mehr als ein Stottern brachte meine große Liebe nicht hervor. Ich runzelte die Stirn und kurz darauf klappte mir der Unterkiefer nach unten. Was hatte sie da gerade gesagt? "DU WOLLTEST SIE SEHEN?!", schrie ich aufgebracht und musste mich kontrollieren, um nicht komplett auszurasten. Das konnte nur ein schlechter Scherz sein. "DU bist damals mit ihnen abgehauen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Ich habe mir so viele Sorgen gemacht und kein Auge mehr zu gemacht. Auf einmal stand dein Vater mit den Kleinen vor der Tür, meinte nur, du kommst mit ihnen nicht klar und ich soll nicht mehr nach dir suchen. Und jetzt kommst du Jahre später an und meinst, du wolltest sie nur sehen?", zischte ich und schüttelte wütend den Kopf. Doch ihre nächste Aussage brachte das Fass zum überlaufen. Ich griff nach ihren Handgelenken und zog Debby dicht an mich, sah ihr tief in die Augen. "Es scheint ihnen gut zu gehen?", wiederholte ich ihren Satz mit bedrohlicher Stimme leise und hielt die Handgelenke fest umklammert. "Es geht ihnen sehr gut! Joshua und Jasmine kennen kein anderes Leben, für sie gibt es nur ihren Dad. Sie brauchen und wollen keine Mutter. Dafür ist es zu spät. Ich liebe meine Kinder. Ich habe das alleinige Sorgerecht. Du hast die beiden vielleicht zur Welt gebracht, doch du bist garantiert nicht ihre Mama, Debby.", fuhr ich noch immer mit rauer Stimme vor und hauchte ihr diese Worte mit nur wenigen Zentimeter Abstand zu ihren Lippen entgegen. Dabei nahm ich ihren Duft noch extremer wahr. "Debby...Seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, liebe ich dich. Du bist die Frau meines Lebens. Ich wollte mit dir eine Familie gründen, gemeinsam alt werden. Ich habe dir die Welt zu Füßen gelegt und dir jeden Wunsch erfüllt...", murmelte ich und sprach bewusst in der Gegenwart, denn ich liebte dieses Mädchen noch immer. "Daddy?", ertönte aus einiger Entfernung Jasmine's helle Stimme. "Einen Moment, mein Engel. Daddy muss nur etwas klären.", rief ich sanft zurück und kümmerte mich wieder um Deborah. "Und auch wenn ich dich noch immer so liebe, wie am ersten Tag, Debby...Ich hasse dich. Ich verabscheue dich. Du wirst das, was du getan hast, nie wieder gut machen können. Ich könnte damit leben, wenn du nur mich verlassen hättest. Doch du hast DEINE Babys verlassen! Welche Mutter tut so etwas? Du bist herzlos, Debby.", warf ich meiner früheren Verlobten an den Kopf und hielt sie nach wie vor fest. "Und ich gebe dir einen letzten Ratschlag. Verschwinde sofort aus dieser Stadt und lasse dich NIE wieder hier blicken. Wenn Josh und Jassy irgendwann alt genug sind, werde ich ihnen von dir erzählen. Ich werde sie nicht verschonen, sondern die ganze Wahrheit sagen. Die beiden werden dann selbst entscheiden können, ob sie dich dennoch kennenlernen möchten. Doch bis dahin existierst du nicht in unserer Welt. Hast du das verstanden?", knurrte ich und ließ Deborah langsam wieder los. Es tat weh, so mit ihr zu sprechen. Doch mir blieb keine andere Wahl. Sie hatte es so gewollt.




Novalia Janice Vasconcelos | G8

Domenico schien alles andere als begeistert darüber zu sein, dass ich ihn und die junge Frau, Maeve war ihr Name, störte. Hatte ich gerade einen romantischen Moment ungewollt unterbrochen? Ich runzelte skeptisch die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust. Mein Blick wanderte erst zu der hübschen jungen Frau, ehe ich mich wieder dem temperamentvollen Typen widmete. Ich verstand nicht, wieso Chris sich so gut mit Nico verstand. Chris war Geschäftsmann, hatte sich unter Kontrolle und machte auf mich den Eindruck eines disziplinierten jungen Mannes. Nico hingegen...Nun ja...Er war einfach das komplette Gegenteil. Doch Gegensätze zogen sich ja bekanntlich an, also wieso nicht? Er wandte sich wenig später wieder von mir ab und wollte sich anscheinend lieber der jungen Frau widmen. Na prima. Da zog man die weiße Friedensfahne hervor und wurde ignoriert. Erst nach meiner gut gewählten kleinen Rede schenkte er mir wieder seine Aufmerksamkeit. Na also, ging doch. Mehr wollte ich ja nicht. Misstrauisch beobachtete ich Domenico dabei, wie er erst die breiten Schultern -die übrigens der Traum eines jeden Mädchens waren- nach oben zog und anschließend nickte. Es war ein kleiner Anfang, auch wenn sein Gesichtsausdruck weiterhin neutral und desinteressiert war. Ich atmete tief durch und wiederholte mein Anliegen mit ruhiger Stimme. "Ich möchte gerne mit dir reden.", erklärte ich ihm also erneut und sah zu Maeve. Klar, sie gehörte dazu. Dennoch bevorzugte ich es, vorerst ein Gespräch unter vier Augen zu führen. Erstens wollte ich mich nicht vor einer anderen Person entschuldigen und zweitens wollte ich nicht, dass Maeve Einblick in die Unterlagen bekam. Auf den weißen Blättern standen teilweise sehr private Sachen, immerhin hatten Mum und Dad mein ganzes Leben wie ein Tagebuch dokumentiert. Allerdings befand sich dieses Tagebuch auf einen USB Stick, da es die Länge eines Romans hatte. Natürlich war das krank, doch es konnte uns vielleicht helfen. Schließlich war dieses Tagebuch immer wieder von der Organisation begutachtet worden. Ich seufzte leise, mein MacBook hatte ich in der Tasche. Ich wollte nur ungern hier drinnen bleiben, da es hier nur so von neugierigen Ohren wimmelte. Dafür war mein Stolz zu groß. "Könnten wir vielleicht raus gehen?", fragte ich daher leise und sah Nico von unten mit einem sanften Lächeln auf den Lippen an. Das hier war die wahre Nova. Domenico hatte bei dem letzten Aufeinandertreffen eine wütende Bestie kennengelernt. Eigentlich war ich süß, zuvorkommend und liebenswert. Klang das eingebildet? Nein, nur selbstbewusst. Außerhalb dieser Kanalisation -oder was auch immer das hier darstellen sollte- war wohl der bessere Ort für dieses Gespräch. Ich erinnerte mich daran, dass einige hundert Meter weiter ein kleiner Weiher war, an dem einige umgefallene Bäume als Bänke für die Jugendlichen dienten, die sich dort regelmäßig abends am Wochenende für ihre illegalen Tätigkeiten trafen. Also machte ich auf dem Absatz kehrt und lief mit schwingender Hüfte durch das Tunnelsystem nach draußen. Ich achtete nicht einmal darauf, ob Nico mir folgte. Es war seine Entscheidung, doch ich hoffte inständig, dass er kam. Bei dem Tümpel angekommen, ließ ich mich auf einen der Baumstämme sinken, stellte die Tasche neben mir ab und zog mein Laptop hervor, welches ich anschaltete. Ich hatte das Tagebuch bisher nur ein wenig durchstöbert, wollte es aber unbedingt komplett lesen. Darauf hatte ich immerhin ein Recht, war es doch mein Leben.

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#84

RE: Play

in Dark side of life 25.12.2015 02:04
von Momo • 1.308 Beiträge

Alexis Devan Malone | G7

Die Zustimmung auf ein Bier kam recht schnell. Zuerst von Elijah, dann von Kilian. Etwas anderes hatte Alexis aber auch nicht erwartet. In ihrem Alter war es doch ziemlich normal, dass vor allem die Kerle eigentlich ganz gerne mal ein Bierchen tranken, oder nicht? Ihr Vater war ein absoluter Wein-Fan und rührte kein Bier an, ihre Mutter trank wenn Champagner - aber dann den richtig teuren. Die waren aber auch eine andere Generation und außerdem trank man bei einem wichtigen Geschäftsessen nun mal normalerweise kein Bierchen sondern einen guten, teuren Wein oder etwas derartiges. Das war in der Branche eben so und das war auch völlig in Ordnung. Auch zum Abendessen tranken ihre Eltern - sie vergaß immer wieder, dass sie ja eigentlich gar nicht ihre Eltern waren - immer mal wieder ein Gläschen Rotwein, einfach weil es passte, weil es ihnen schmeckte. Wieso auch nicht? Wein war bis dato noch nichts für dass sich die junge Frau begeistern konnte, vielleicht kam es noch und wenn nicht, dann eben nicht. Es gab zwar auch Besseres als ein Bierchen, aber sicherlich auch Schlechteres. Dem gegenüber abgeneigt war sie auf jeden Fall nicht. Wobei sie von Erfahrung im Punkto Trinken nicht sprechen konnte. Sie sah schon ihre Eltern, wie sie ihr am nächsten Morgen mit dickem Schädel Dinge vor hielten, die ihr nur noch mehr Sorgen bereiteten. Nein, nein darauf hatte sie verzichten können - und demnach hatten ihre Eltern auch gehabt was sie haben wollten. Klar. Völlig klar.
Naja, wie dem auch sei.. zurück ins Hier und Jetzt, sie triftete zur Zeit einfach viel zu schnell ab, was absolut ungewöhnlich für die junge Frau war. Ob es Elijah nun sympathischer machte, dass er nicht so viel trank oder eben nicht - Alexis konnte es nicht sagen. Er passte damit nicht ins typische Klischee der heutigen "Jugend". Zumindest empfand das die junge Frau so. Partys, Rauchen, Saufen - das war heutzutage doch ziemlich normal geworden. Es gab immer die Ausnahmen - Alexis war ja das Paradebeispiel dafür. Aber Ausnahmen blieben eben Ausnahmen.
Auf die Frage ob sie eine gute Kneipe kannte - die ja an sie und Kilian gerichtet war - schüttelte die Brünette den Kopf, sodass die braunen Locken etwas um die zierlichen Schultern wippten. Glücklicherweise schien Kilian sich hier aus zu kennen. "Na dann los!" forderte sie zum gehen aus, setzte sich langsam auch in Bewegung. Ihr war es wirklich recht, wenn sie erst einmal von hier weg kam. Bis eben hatte sie darüber gar nicht nachgedacht und sich nicht unwohl gefühlt - aber jetzt hatte sie das dringende Bedürfnis erst einmal Abstand zwischen sich und dieses Gelände zu bringen. Als würde damit auch die Geschichte verschwinden, die mit diesem Gelände einher gekommen war. Mit dem Zeitpunkt, in dem sie es betreten hatte.

Deborah Celia Devins

Sie hätte gelogen, wenn sie behauptet hätte, dass sein kleiner Ausbruch sie nicht erschrocken hätte. Immerhin kannte sie ihn vollkommen anders. Mit Sicherheit, sie wusste durchaus, dass er nicht nur der liebevolle und wunderbar perfekte Zukünftige sein konnte - nicht, weil er sich ihr gegenüber auch nur ein einziges Mal falsch verhalten hatte, sondern weil sie ihn schließlich auch in anderen Situationen kennen gelernt hatte. Und sie hatte es nie für schlimm empfunden, immerhin war ein gewisses Temperament auch einfach ein Muss. Zumal man sagen musste, dass Chris einer der kontrolliertesten Männer war, die sie je hatte kennen lernen dürfen. Kontrolliert und doch irgendwie... unkontrolliert. Das bewies er gerade ja nur zu gut. Sicherlich, sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie in die Arme schließen würde - sie hatte ja auch keine Begegnung heraufbeschwören wollen, auch wenn es so scheinen mochte. Aber sie hatte nicht erwartet, dass er doch so... kühl und irgendwo auch ein wenig aggressiv auf sie reagierte. Debby hatte zwar keinerlei Angst, dass er ihr gegenüber tatsächlich handgreiflich werden würde, aber er jagte ihr gerade durchaus einen Schrecken ein. Und er sorgte dafür, dass ihr ohnehin unbändiges, riesiges Gewissen nur noch schlechter wurde.
Ja, sie hatte sie "nur" sehen wollen. Immerhin war es besser für alle Beteiligten. Sie wollte nur, dass niemand in Gefahr kam. Aber das konnte sie ihm ja nicht so einfach sagen, würde er ihr das überhaupt abkaufen? Vermutlich würde er es nur für eine dumme Ausrede halten - und das wäre ihm nicht einmal zu verübeln. Sie konnte ja nicht einmal erklären was tatsächlich Sache war. Für was einen Menschen würde er sie denn halten, wenn er wusste was sie getan, was sie unterstützt hatte? Okay, er hielt sie vermutlich sowieso schon für einen grauenvollen Menschen, aber dann würde er sie vermutlich nicht einmal mehr ansehen können. Deborahs gesamte Körperhaltung versteifte sich, während er sie so anfuhr. Sie wusste was sie getan hatte, das brauchte er ihr nicht vorkauen. Er kannte ihre Gründe nicht - und sie konnte sie ihm auch nicht nennen - von daher war sie im Grunde selbst Schuld, auch wenn sie das nur sehr ungern zugab. Gerade als sie den Mund öffnen wollte um etwas auf seine Worte zu entgegen, griff Chris nach ihrem Handgelenk, um sie mit einem Ruck dichter an sich heran zu ziehen, was Deborah im ersten Augenblick erschrocken die Luft anhalten ließ. Kannte sie ihn doch nicht mehr so gut wie sie vermutete? Wie es eben einmal gewesen war? Es war viel Zeit vergangen, er hatte sich verändern können. Sie hatte sich immerhin auch verändert.
Der Druck auf ihr Handgelenk war nichts im Gegensatz zu dem was Chris ihr dann entgegen schleuderte. Sicher, sie hatte Fehler gemacht, sie hatte ihn alleine mit den Kindern zurück gelassen, stehen gelassen, sitzen gelassen. Aber nur zu seinem Wohl und nur zum Wohl ihrer gemeinsamen Kinder. Und sie war deren Mutter, ob es Christopher passte oder nicht. Außerdem war es nicht einmal ihre Absicht gewesen sich ihnen zu zeigen oder weiter zu nähern, sie hatte sie nur unauffällig beobachten wollen, sehen wollen wie es ihnen ging, wie sie sich entwickelt hatten und wie sie aussahen.
Das alles war verdammt nochmal nicht geplant gewesen! Während sie spürte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen presste sie die Kiefer fest aufeinander nur um weiteres zu verhindern. Sie würde hier bestimmt nicht in Tränen ausbrechen. Wobei er ihr gerade indirekt - und dann auch direkt - seine Liebe ihr gegenüber beteuerte, gleichermaßen aber deutlich machte wie wütend er doch auf sie war. Das verunsicherte und erleichterte sie zugleich, obwohl sie genau wusste, dass es falsch war. "Nicht verschonen? Chris du hast keine Ahnung wieso ich das getan habe - ich hatte meine Gründe. Gründe die ich dir vielleicht nicht nennen kann, die mich aber zu dem Entschluss führten, dass die Beiden - und auch du - ohne mich ein sicheres und erfülltes Leben führen können würden. Ich bin nicht gegangen weil ich keine Lust auf eine Familie hatte, ich hab jede verdammte Nacht, jeden verdammten Tag an Euch gedacht und mich gefragt was ihr gerade tut, ob die Beiden schon ihr erstes Wort gesagt haben, schon ihre ersten Schritte gegangen sind. Ich hab mir den Kopf darüber zerbrochen was deren Lieblingsessen sein könnte und mich gefragt ob sie wohl genauso erkältet sind wie das Kind das eben an mir auf der Straße vorbei gelaufen ist." Deborah holte Luft, weil sie ihm ihre Worte gerade in nahezu einem Atemzug entgegen geworfen hatte. Allerdings eher zischend, nicht laut oder aufbrausend wie man es vielleicht erwartet hätte, in gewisser Weise sogar mit einem leidigen Unterton in der Stimme. Außerdem wurden sie kurz von der kleinen Jasmine unterbrochen, der Chris gegenüber sofort wieder wie der Mensch war, der Deborah bekannt war. Der liebevolle, wundervolle Mensch den sie kannte und vermisste.
Seinen Ratschlag zu verschwinden und nie wieder zu kommen überging sie für den ersten Moment, sie nahm ihn genau genommen nicht einmal richtig wahr, weil ihr Blick an der kleinen Jasmine hängen geblieben war, die sich nach den Worten ihres Vaters wieder zu ihrem Bruder gewandt hatte. Alles in ihr verlangte danach sich von Chris loszureißen, einfach an ihm vorbei zu gehen und das kleine Mädchen und den kleinen Jungen in die Arme zu schließen. Erst als ihr seine direkte Nähe und seine Berührung wieder bewusst wurden schaffte sie es den Blick von den Kindern abzuwenden und ihn auf Chris zu richten: "Hasse mich, wenn du willst - halte mich für die schrecklichste Mutter der Welt, weil ich meine Kinder zurückgelassen habe. Sei wütend, weil ich dich wortlos hab sitzen lassen... aber unterstell mir nicht, dass ich der Typ Mensch bin der grundlos verschwindet. Es mag vielleicht in mancher Hinsicht nicht die beste Entscheidung gewesen sein, aber der einzige Weg um sicherzustellen, dass weder dir noch unseren Kindern etwas geschieht."

Domenico Reamonn Crane | G1

Offensichtlich wollte Nova Maeve tatsächlich nicht dabei haben. Nico sah zwar den Grund nicht, aber ändern konnte er es im Grunde auch nicht, oder? Sicher, er konnte abblocken und sagen hier oder gar nicht, aber er kannte solche Situationen im Grunde auch selbst. Er war zwar ein Mensch der offen und direkt heraus sagte was er dachte - zwar war er in mancherlei Hinsicht auch verschwiegen, aber jeder hatte doch in verschiedenen Situationen andere Gesichter -, aber es gab einfach auch Situationen, in denen man nicht preis geben konnte was man wollte, wenn jemand Anwesend war, den es einfach nichts anging. Domenico wusste zwar nicht was die Brünette mit ihm zu besprechen hätte was für keine anderen Ohren bestimmt war, aber letzten Endes trieb ihn auch irgendwo die Neugierde an. Auch wenn er das niemals zugegeben hätte. Das gestand er sich ja letztlich nicht einmal selbst ein.
Er warf Maeve also einen entschuldigenden Blick zu, da war Nova schon abgedreht und hatte den kleinen Raum verlassen. Kekste ihn ja irgendwie an, musste jetzt wirken als dackelte er ihr hinterher wie ein treudoofer Hund. Die Betonung lag hierbei auf 'doof'. "Ich komm gleich wieder, ja?" murmelte er noch, bevor er sich mit einem leicht genervten Blick von der jungen Frau abwandte und stattdessen wenig später selbst neben dem Vorhang hindurch schlüpfte um Nova aus dem Tunnelsystem durch die Lagerhalle und letztlich zu dem kleinen Weiher der nicht unweit entfernt von dieser lag. Was auch immer sie da wollte, solange sie nicht sentimental wurde und ihm die Ohren volljammerte - oder ihm eine klatschte, als Rache für ihr letztes Aufeinander treffen.. Er würde sich wohl einfach überraschen lassen müssen. Eine andere Wahl hatte er ja jetzt wohl kaum noch. Davon abgesehen konnte er ja auch wieder gehen wann er wollte, das zierliche Mädchen würde ihn wohl kaum davon abhalten können.
"Was gibt's also so Wichtiges, das nicht auch da drin hätte geklärt werden können?" kam er gleich zum Punkt. Er hatte keine Lust auf viel Plausch außen herum. Dazu war Nico noch nie der Mensch gewesen, allgemein war er nicht unbedingt der Typ der viel um den heißen Brei herum redete. Er konnte gut zuhören, ja.. aber im Ratschläge erteilen war er nicht unbedingt der Beste. Aber hey, dafür gab es Andere. Er spielte sowieso nicht sonderlich gerne Seelenklemptner. Genau genommen hatte er genug eigene Probleme die es zu lösen galt, da brauchte er nicht auch noch die von anderen zu lösen. Konnte er gut drauf verzichten. Genauso darauf sich hinzusetzen. Würde wohl nicht allzu lange gehen - sie hatte schließlich nur von 'kurz' gesprochen, soweit er sich entsinnte.. oder?


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#85

RE: Play

in Dark side of life 26.12.2015 12:12
von Meeresblick • 16 Beiträge

Elijah Alessio Prescott | G8



Natürlich hatte ich mit solch einer Frage rechnen müssen. Es musste für die Beiden ja auch recht verwunderlich rüberkommen, dass ich kaum Alkohol als junger Mann trank, aber ich kam eben aus edlem Hause. Meine Eltern waren das, was man als reiche Schnösel bezeichnen konnte, durch ihren bekannten Firmennamen Prescott, mit dem sie Leute gesponsert hatten - darunter auch meine Schule, ich war mir bis heute sicher, dass sie dies nur getan hatten, um sich bei meinem Direktor für mich einzuschleimen... -, aber auch Klamotten verkauft hatten. Ja, Prescott war eben kein unbekannter Name. Früher war ich immer sehr stolz darauf gewesen, doch jetzt war es für mich mehr wie eine Schande, eine Sünde der Sohn von den Prescotts zu sein. Doch meine Kindheit und meine Angewohnheiten konnte ich dadurch nicht mehr rückgängig machen, genauso wie die Sache mit dem Alkohol. Es würde wohl für immer so bleiben, ich konnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sich dies noch in dem Laufe der Zeit ändern würde, doch selbst ich konnte nicht in die Zukunft schauen, weshalb ich ja alles auf mich zukommen lassen musste. Es kam, wie es eben kam.
Kurze Zeit hatte ich also über die Frage von Kilian nachgedacht und dann geantwortet, man konnte sich nicht ganz so sicher sein, ob es die Wahrheit war oder nicht:" Nein, eigentlich nicht. Ich will nur nicht, dass ich Morgen mit einem höllischen Kater aufwache, ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber mein Leben ist momentan verkorkst genug." Da wurde uns schon von Kilian der erste Kneipenname genannt, der ihm einfiel. Joey's. Seltsamerweise hatte ich sogar schon von diesem Namen gehört, doch woher nur? Woher kannte ich diese Kneipe? Von meinen Freunden? Meinem alkoholsüchtigen Onkel? Oder doch von jemand ganz anderes? Irgendwie konnte ich diesem Namen nichts zuordnen, aber ich war mir hundertprozentig sicher ihn trotzdem zuvor mal gehört zu haben. Naja, vielleicht kannte ich die Leute, die dort arbeiteten.
"Du hast Recht, es tut uns nicht gut hier zu bleiben. Ich spüre jetzt schon, wie müde und fertig mich diese Lagerhalle hier macht. Frische Luft wird uns allen gut tun." Zufrieden setzte ich mich ebenfalls in Bewegung und lief neben der hübschen Brünetten her, die vor lauter Freude und Enthusiasmus zu sprühen schien. Wie konnte man nur so glücklich sein, wenn man vor kurzer Zeit erfahren hatte, dass die eigenen Eltern Mörder waren und nicht mal die Leiblichen? Aber vielleicht gehörte sie auch nur zu der Sorte Mensch, die so etwas verdrängte. Einer meiner Freunde hatte mal seinen Vater verloren, zuerst war dieser ziemlich am Boden zerstört gewesen, hatte fast nichts gegessen und tagelang geweint, aber eine Woche später war er so wie immer. Ziemlich fröhlich und lachte sogar sehr oft, wie als wäre nie etwas gewesen. Doch hatte er es einfach verdrängt, weil er es tun musste. Das Leben ging weiter und auch ich hatte damals gewusst, dass es für ihn nichts geändert hätte, würde er die ganze Zeit nur Trübsal blasen. Es war besser gewesen, dass er es so hingenommen hatte. Eine andere Möglichkeit hätte er sowieso nicht gehabt. An der frischen Luft angekommen schloss ich kurz meine Augen und nahm die Luft, die nicht mehr so stickig war wie in der Lagerhalle, in meine Lunge auf. Dann öffnete ich meine Augen wieder und schaute mich zufrieden um. Viel besser. Jetzt musste uns Kilian nur noch den Weg zur Kneipe zeigen und vielleicht würde ich doch mal wieder Spaß haben. Wenn es auch mit Wildfremden statt meinen Freunden war.

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#86

RE: Play

in Dark side of life 26.12.2015 21:55
von Alex • 83 Beiträge

Christopher Léon Bâtard | G1

Debby kannte mich gewiss anders, immerhin waren wir doch relativ lange ein Paar gewesen. Allerdings wusste die junge Frau auch, dass ich nur bei ihr der sanftmütige und liebevolle Kerl gewesen war. Ansonsten war ich wie jeder andere Typ auch in der Öffentlichkeit und vor allem in Gegenwart meiner Jungs anders. Doch Debby war mein Engel gewesen, ich hatte sie stets auf Händen getragen. Die Erinnerungen schossen mir schmerzhaft durch den Kopf und ich schlug kurz die Augen zu, um nicht mehr an unsere gemeinsame Vergangenheit zu denken. Ich wollte Deborah keineswegs Angst machen, als ich sie an den Handgelenken packte. Ich wollte nur, dass sie hier blieb und mir zu hörte. Ich glaube ihrer Begründung nicht wirklich. Man ließ nicht ewig nichts von sich hören und sehen, um dann plötzlich doch auf die Idee zu kommen, nach den Kindern zu sehen. Oder vielleicht doch? Ich ließ der brünetten Schönheit keine Chance, mal das Wort übernehmen zu können. Doch meine Sätze schienen sie hart zu treffen. Ich merkte, wie ihre Augen feucht wurden und sie die vollen Lippen aufeinander presste, um ja ihre Selbstbeherrschung zu behalten. Doch Debby hatte ihre Gefühle noch nie sonderlich unter Kontrolle gehabt. Dafür hatte ich sie unter anderem geliebt. Sie war immer ehrlich und aufrichtig gewesen, hatte bei uns damals sogar den ersten Schritt gemacht. Dieses Mädchen hatte meine zahlreichen Frauengeschichten jäh unterbrochen und dafür gesorgt, dass ich zum ersten -und wahrscheinlich auch letzten- Mal wahre Gefühle für das weibliche Geschlecht aufbringen konnte. Ich schüttelte den Kopf, als Debby dann doch den Mund aufmachte. Ihre Wortwahl machte mich stutzig. Was sagte sie da? Sie hatte ihre Gründe? "Aha.", gab ich trocken von mir. "Vor was hast du so große Angst, Debby? Du weißt, dass du mir immer alles anvertrauen konntest. Dass ich dich beschützt habe. Notfalls auch mit meinem Leben. Ich würde niemals zulassen, dass dir oder den Kleinen irgendetwas passiert!", zischte ich und konnte mich nur noch schwer kontrollieren. "Es gibt nichts, was wir nicht gemeinsam als Familie hätten durchstehen können. Und trotzdem bist du gegangen.", warf ich ihr vor und trat einen Schritt zurück. "Ich glaube dir, dass du an der Entfernung gelitten hast. Aber du hast es verdient, Deborah!" Ich verstummte augenblicklich, als Joshua und Jasmine angerannt kamen und links und rechts von mir stehen blieben. Liebevoll strich ich Jassy durch die Haare. "Was ist los?", fragte ich Josh, welcher skeptisch die für ihn fremde Frau anstarrte. "Wir haben dich schreien gehört, Daddy. Wieso bist du wütend auf die Frau?", fragte Jassy mich und sah mich mit großen Augen an. Seufzend hob ich mein Mädchen hoch und drückte ihr einen warmen Kuss auf die Stirn. "Macht euch keine Sorgen, es ist alles in Ordnung. Das ist nur...eine alte Bekannte.", erklärte ich mit ruhiger Stimme. "Was sagt ihr dazu, wenn wir jetzt nach Hause gehen und es uns mit Keksen und heißer Schokolade auf der Couch gemütlich machen?", schlug ich vor, um meine Kinder abzulenken. "Oh ja!", ertönte es aus Joshua's Mund und er eilte zurück zum Sandkasten, um das Spielzeug in eine Tasche zu räumen und damit wieder angerannt zu kommen. "Du solltest dorthin zurück gehen, wo du die letzten Jahre warst. Wo auch immer das ist.", murmelte ich nur noch in Richtung Liebe meines Lebens, ehe ich mit Jassy auf dem Arm und Josh an der Hand kehrt machte und den Weg entlang zur Straße einschlug.

Novelia Janice Vasconcelos |G8

Na also. Ich hatte es eigentlich schon gewusst, dass mir Domenico folgen würde. Es lag wohl in der Natur der Männer, den Frauen hinterher zu laufen. Auch wenn der junge Mann garantiert andere Absichten hatte. Bei ihm hatte wohl einfach die Neugierde gesiegt. Kurz darauf tauchte Nico also neben mir bei der Bank am Weiher auf und kam sofort zur Sache. Ich stellte mit einem sanften Lächeln den Laptop neben mir ab und erhob mich wieder. Zwar war ich noch immer um einiges kleiner als der junge Mann, doch es war einfach eine Sache des Anstands. "Nun ja. Das erste Wichtige wäre, dass ich mich bei dir für mein Verhalten letztens entschuldigen wollte. Und das hätte nicht drinnen geklärt werden können, da ich ein verdammt stolzer Mensch bin und mich niemals in Gegenwart Unbeteiligter bei jemanden entschuldigen würde. Jemand wie du kann das sicher verstehen.", brachte ich mein erstes Anliegen mit ruhiger Stimme hervor und behielt die ganze Zeit mein typisches Lächeln im Gesicht. Ich war ein glückliches Mädchen, das stand außer Frage. Nur hatte ich halt einfach manchmal meine Aussetzer. "Naja, und auch die zweite Sache ist ziemlich privat und ich möchte nur ungern, dass unnötig viele Leute davon erfahren.", fuhr ich fort und setzte mich wieder. Nachdem mein Laptop wieder seinen Platz auf meinen Oberschenkeln gefunden hatte, klopfte ich auf die feuchte Parkbank neben mir. "Setz dich.", bat ich Domenico freundlich und holte den USB-Stick aus meiner Handtasche. Hier am Gewässer war es doch relativ kühl und meine luftigen Ballettsachen wärmten außerhalb des harten Trainings nicht wirklich. Ich seufzte leise und schob den Stick in den dafür vorgesehenen Anschluss, klickte mich durch die Programme und war schließlich beim Inhalt des Sticks angelangt. Auf der ersten Seite waren etwa zehn Ordner, einer davon trug den Namen 'Tagebuch'. Ich klickte zögernd auf das Symbol und wartete, dass die einzelnen Jahre meines Lebens geladen wurden. Hinter jedem Jahrordner steckten noch mal zwölf Ordner für die Monate, in welchem wiederum für jede Woche ein Dokument angelegt war. Aus der Tasche holte ich nun noch die restlichen Unterlagen, noch immer unsicher. "Meine Eltern sind inzwischen in Toronto angekommen...Ich habe mich mit ihnen getroffen und sie haben mir alles mitgebracht, was sie haben. Unter anderem diesen Ordnern mit allen Informationen. Und den USB-Stick mit weiteren Details. Unter anderem ein Tagebuch. Ich weiß nicht, ob die anderen Eltern auch so eins geführt haben...ich habe bisher auch nicht alles gelesen. Aber anscheinend haben sie sich jeden verdammten Tag darüber Gedanken gemacht, ob ihre Entscheidung richtig war.", erklärte ich es kurz und knapp. "Ich kenne deine Meinung...aber hier wird deutlich, wie sehr meine Eltern darunter gelitten haben. Es zeigt, dass sie eben auch nur Menschen sind.", fuhr ich leise fort und senkte kurz den Blick. In dem Tagebuch standen übliche Dinge wie mein erster Zahn, meine ersten Gehversuche, mein erster Schultag und so weiter. Doch eben auch vieles, was darauf hin deutete, wie schwer es für meine Eltern gewesen war. "Ich denke, dass der USB-Stick für unsere Zwecke eher unnötig ist. Ich will auch nicht, dass jemand sich mein ganzes Leben durchliest.", murmelte ich und schloss meinen Laptop, um ihn mit dem Stick in die Tasche zu schieben, ehe ich wieder nach dem Ordner griff. "Aber das gute Stück hier...es könnte ganz interessant sein."

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#87

RE: Play

in Dark side of life 26.12.2015 22:34
von Momo • 1.308 Beiträge

Deborah Celia Devins

Sie konnte es Chris nicht einmal verübeln, dass er ihr nicht glaubte. Wobei das die falsche Bezeichnung war. Irgendwo schien er ihr ja zu glauben, aber das erklärte ihm noch lange nicht ihr Verhalten - und genau das konnte sie nachvollziehen. Sie wollte nicht wissen wie sie sich fühlen würde und was sie denken würde, würde sie in seiner Haut stecken. Das war schrecklich, sie hätte niemals her kommen dürfen, sie wühlte alles auf. Sie wühlte Chris auf, sich - das Bedürfnis nach seiner Hand zu greifen war stärker denn je, als er ihre Handgelenk schließlich los ließ. Es hatte zwar nicht weh getan, aber der Druck war auf Dauer unangenehm geworden. Jetzt allerdings.. jetzt fühlte sie sich seltsam leer, nachdem er sie los gelassen hatte und sie wünschte sich sehnlichst seine Berührung zurück. Aber Pustekuchen.
"Das war das Problem, Chris. Dir durfte nichts passieren. Dir nicht und den Kindern nicht und ich wusste, dass du sowohl für mich, als auch für sie alles tun würdest - deswegen sind sie auch bei keinem anderen als bei dir am Besten aufgehoben.. außerdem.." Deborah verstummte, weil die Kinder angelaufen kamen, so nah - und irgendwie doch so fern. Ihr war klar gewesen, dass sie sie nicht mehr erkennen würden. Wie sollten sie auch? Deborah war über deren halbes Leben nicht bei ihnen gewesen. Sie war nie eine richtige Mutter für sie gewesen, sie kannten ihre Mutter nicht, hatten sie sozusagen niemals kennen gelernt. Und doch schmerzte es unglaublich, jetzt wo es Realität war und nicht nur in ihren Gedanken existierte.
Trotz der beinahe schon vertrauten Leere die sich in ihr ausbreitete als Chris sie ihren eigenen Kindern als alte Bekannte vorstellte, schlich sich ein leichtes, sanftmütiges Lächeln auf die Lippen der jungen Frau. Deborah hob sogar einen kurzen Moment die Hand an, um Joshua über den kleinen Kopf zu streichen, besann sich allerdings eines besseren. Auch mit aus dem Grund, weil Chris sich zum gehen wandte. Ihr Herz begann mit einem Mal Saltos zu schlagen. Jetzt hatte er sie ohnehin schon gesehen, nicht? - Sie redete sich ein, dass es jetzt sowieso egal war. Sowieso alles verloren war. Sie redete sich ein, dass es okay war in deren Nähe bleiben zu wollen. Dabei wusste sie tief in sich drin, dass es ein großer Fehler war. Doch der Ruf ihres Verstandes wurde tunlichst ignoriert. Etwas, das Deborah seit mehreren Jahren nicht mehr getan hatte. Sie hatte sich immer nach dem gerichtet was am sichersten für die Drei gewesen war, am vernünftigsten. Doch gerade setzte alles was damit zu tun hatte aus. Alles schien unbedeutend zu sein. "Chris warte, ich will es dir erklären!" Ohne weiter nachzudenken kamen die Worte über ihre Lippen, als dieser sich schon längst abgewendet hatte um mit den Kindern nach Hause zu gehen. Deborah setzte sich in Bewegung, warf nicht einmal mehr einen Blick um sich, wie sie es sonst immer tat. Dabei schlummerte das Gefühl beobachtet zu werden wie gewohnt in ihr. Sie war es schon so sehr gewohnt, dass sie sie vor einigen Wochen sogar einen unschuldigen Passanten für jemanden der Organisation gehalten hatte.

Domenico Reamonn Crane | G1

Er hatte zugegeben mit einigen Dingen gerechnet, aber nicht mit einer Entschuldigung. Nico war selbst kein Mensch der sich gerne oder gekonnt entschuldigte. Wenn er sich denn einmal dazu 'herabließ', dann ziemlich ungeschickt und stockend. Bei sowas fand er schlicht weg nicht die richtigen Worte. Nico hasste so etwas, deswegen ließ er es bleiben. Er war, was die Gefühlsduselei anging, sowieso allgemein nicht sonderlich geschickt. Aber das spielte im Moment gar keine Rolle. Sie Entschuldigte sich also für ihr Verhalten vor ein paar Tagen - dabei war es ja gar nicht das, was Nico gestört hatte. Ihn hatte gestört, dass sie einfach zu ihren Eltern gegangen war, auf die Gefahr hin, dass sie sie alle verraten könnten. Sicher, sie sagte sie vertraute ihren Eltern - aber hey, er hatte auch gedacht er könne seinen Eltern vertrauen und was war dann? Er hatte erfahren, dass sein ganzes Leben eine Lüge gewesen war. Also kein Vertrauen mehr. In seinen Augen mehr als verständlich. Und er vertraute ihren Eltern noch immer nicht, aber das lag wohl auch einfach an seinem Charakter. Nico fiel es allgemein eher schwer Menschen zu vertrauen und gegen Menschen wie seine - und eben zwangsweise auch ihre 'Eltern' - hegte er ohnehin einen wahnsinnigen Hass. Anders konnte man es einfach nicht beschreiben, er hasste diese Menschen. Nico hatte immer wahnsinnig viel Wert auf seine Familie gelegt - er war stolz gewesen ein Teil dieser Familie zu sein, in die Fußstapfen seines vermeintlichen Vaters zu steigen. Nur um dann erfahren zu müssen, dass das alles nur gute Miene zu bösem Spiel gewesen war und alles worauf er Vertraut hatte, alles worauf er Wert gelegt hatte eine einzige lüge gewesen war. Und die eigentliche Familie, die ihm so viel bedeutete, gar nicht existierte. Tot war, verschollen, unbekannt. Domenico hatte so viel Energie in die Suche nach seinem Vater gesteckt, alles war erfolglos geblieben. Diese Organisation hatte einwandfreie Arbeit geleistet. Er hatte nichts gefunden und über die Jahre, das konnte man ihm glauben, hatte er an Übung gewonnen um nach Infos zu suchen. Außerdem war er, was IT-Kenntnisse anging, auch nicht ungeschickt. Wie dem auch sei..
Im Entschuldigungen annehmen war er genauso miserabel wie im austeilen, weswegen er ihre mit einem.. nicken hinnahm. Er wusste einfach nicht was er darauf sagen sollte, ein Nicken erschien ihm.. genug, war immerhin auch eine Form der Annahme, oder nicht? Naja.. wie dem auch sei. Sie ging auch nicht weiter darauf ein, sondern widmete sich der nächsten Sache. Domenico stellte sich hinter die Bank, stützte sich mit den Unterarmen und leicht nach vorne gelehnt auf die Lehne dicht neben Novalia, um auf den Bildschirm des Laptops sehen zu können, während er ihren Worten aufmerksam lauschte.
Eigentlich hatte er erwartet, dass sie damit zu Chris gehen würde, sie kannte seine Meinung gegenüber ihren Eltern schließlich, trotzdem war sie hier. Für ihn unerklärlich, aber trotzdem war er froh um jede Info, auch wenn das vor einigen Tagen vielleicht nicht so geklungen hatte. Nico nahm den Ordner entgegen, blickte dabei aber weiterhin auf den Bildschirm, geschah allerdings nichts spannendes, da er wieder geschlossen wurde ehe eine "Seite" geöffnet wurde. Daher schlug er den Ordner auf, der ihm kurz darauf ebenfalls wieder abgenommen wurde. Einige Papierunterlagen hatten er und Chris bei sich daheim auch gefunden, auf den PCs allerdings nichts. Nichts was darauf hinwies, dass ihre Eltern Tagebuch über ihr Leben geführt hatten. Vielleicht hatten sie aber auch nicht an den richtigen Stellen gesucht, darauf waren sie gar nicht gekommen. Wobei er jetzt wohl mal an der Reihe war etwas zu sagen.. er hätte sich zwar erst gerne in Ruhe den kompletten Ordner angesehen - aber wohl alles nach der Reihe.
"Sowas wie ein Tagebuch haben wir nicht gefunden - aber wir gingen auch nicht von etwas in der Art aus.. eventuell könnte sowas natürlich auch existieren.." murmelte er, eigentlich mehr zu sich selbst. Noch immer auf die Lehen der Bank neben Nova gestützt, wobei er sich letztlich wieder aufrichtete und durch die dunklen Haare strich. Alles schien ein wenig klamm, es ging auch ein leichter Wind und daher dass die Bank im Schatten unter einem Baum und nicht in der Sonne stand war es ein wenig kühl - für Nico allerdings nicht unangenehm.. wobei er was Kälte anging sowieso abgehärtet war. Allgemein was Temperaturen anging. Vor allem extreme Hitze war er durch einige Einsätze gewohnt, dazu kam schließlich auch noch die enorm schwere und dicke Ausrüstung die er getragen hatte. Was solche Dinge betraf konnte man ihm wohl kaum etwas vormachen.
"Ich würds' gern mit unseren Unterlagen abgleichen.." Eine indirekte Frage, die auf den Ordner bezogen war. Einige Schriftstücke hatten sie immerhin auch. Vielleicht waren es die gleichen, was bedeutete, dass sie nahezu alles gefunden hatten bei sich zu Hause. Gefunden und kopiert, es sollte immerhin nichts auffallen - bis auf die Tatsache, dass sich ihr Kind von ihnen abwandte.


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#88

RE: Play

in Dark side of life 28.12.2015 18:53
von Alex • 83 Beiträge

Christopher Léon Bâtard | G1

Ich wollte es mir selbst nicht eingestehen, doch die unerwartete und plötzliche Nähe der jungen Frau machte mir ziemlich zu schaffen. Wie sehr hatte ich die hübsche Brünette die letzten Jahre doch vermisst. Natürlich hasste ich sie für das, was sie mir und den Kindern angetan hatte. Natürlich war es unverantwortlich und nicht zu verzeihen. Das alles änderte bedauerlicherweise nichts an meinen Gefühlen für Deborah. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen und noch heute war diese Liebe vorhanden. Ich hatte mich nach ihrem Verschwinden in zahlreiche Affären gestürzt, in einer Nacht teilweise bis zu drei Frauen gehabt. Doch ich hatte Debby beim besten Willen nicht vergessen können. Ich verzog das Gesicht für einen kurzen Moment, so gerne hätte ich sie doch einfach an mich gezogen und sie nie wieder losgelassen. Nur die schlechten Erinnerungen und ihre Wortwahl hielten mich noch davon ab. Was wollte die Brünette mir damit sagen? Skeptisch zog ich die Augenbrauen ein Stück in die Höhe und verschränkte die Arme für einen Moment abwehrend vor der muskulösen Brust. "Was auch immer dich auch fort getrieben hat, Debby. Ich bin mir sicher, dass wir es zu viert als Familie überstanden hätten. Also erzähl mir nicht, dass du es für uns getan hast. Man hat immer eine andere Möglichkeit. Zum Beispiel den Mund aufmachen und reden, anstatt plötzlich nicht mehr heimzukommen.", erklärte ich kalt und sah die junge Frau vor mir gekränkt an. Ihre Blicke, welche sie den Kindern zuwarf, entgingen mir nicht. Ich war froh, dass Josh und Jassy noch so klein waren und sich nicht an Debby erinnern konnten. Zwar hatte ich noch Bilder und Alben aus unserer gemeinsamen Zeit, hielt diese aber sicher verschlossen in meinem Schlafzimmer. Es war besser so. Daher entschied ich mich auch dazu, die Flucht einzuschlagen. Die Kleinen wollten sowieso zurück in die Wohnung und ich hatte keine Lust, weiterhin mit meiner Ex zu diskutieren. Es würde so oder so nichts mehr an der Situation ändern. Ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass sich Debby noch einmal zu Wort meldete und kurz darauf ihre Schritte hinter uns erklangen. Ich ignorierte die junge Brünette, lief mit den Zwillingen an der Ampel auf die andere Straßenseite und betrat dort schließlich das Gebäude, in welchem ich die große Wohnung gekauft hatte. Vor dem Aufzug blieb ich allerdings stehen, wartete auf Deborah. "Du willst es mir erklären?", wiederholte ich misstrauisch und schob die Kinder in den Aufzug. "Mhm. Ich gebe dir eine Chance, wenn du die komplette Wahrheit rausrückst.", beschloss ich schließlich und ließ Debby den Vortritt in den Lift. Als wir im vorletzten Stockwerk ankamen, steckte ich meinen Schlüssel in ein Loch, damit der Aufzug direkt weiter ins letzte Stockwerk fuhr. Dort schloss dann direkt der Gang der Wohnung an. Dort angekommen, verschwanden Joshua und Jasmine sofort in ihre Zimmer. Ich deutete Richtung Couch, folgte Debby noch immer argwöhnisch und setzte mich schließlich hin. "Möchtest du etwas trinken?", erkundigte ich mich freundlich und blickte meine Ex zum ersten Mal an diesem Tag tatsächlich mit einem kleinen Lächeln im Gesicht an.


Novalia Janice Vasconcelos | G8

Domenico schien ziemlich überrascht zu sein, dass ich mich tatsächlich bei ihm entschuldigte. Ich runzelte irritiert die Stirn und zog dabei die Augenbrauen minimal nach oben. Dennoch unterließ ich es, weiter auf dieses Thema einzugehen. Ich hatte mich entschuldigt und er hatte die Entschuldigung mit einem angedeuteten Nicken angenommen. Mehr wollte ich auch gar nicht. Daher schloss ich auch damit ab und nahm mir vor, mich zukünftig einfach nicht mehr auf solche Diskussionen einzulassen. So konnte ich es mir ersparen, mich im Nachhinein für etwas entschuldigen zu müssen, obwohl es eigentlich nur meine ehrliche, etwas zu direkte Meinung gewesen war. Ich seufzte leise, als Nico hinter die Bank trat, statt sich neben mich zu setzen. War ich giftig? Stank ich etwa? Ich hatte doch extra nach dem Tanzen noch im Studio geduscht. Nur für mich spürbar zuckte ich mit den schmalen Schultern, sollte er doch tun und lassen, was er wollte. Mich interessierte nicht seine Position und für dieses Gespräch war es auch nicht von Bedeutung. Allerdings war mir seine Nähe dann doch etwas zu nah, weswegen ich wenige Zentimeter von ihm wegrutschte. Jaja, normalerweise war ich die Flirtqueen. Doch wenn es dann ernst wurde, zog ich meinen imaginären Schwanz ein und nahm Reißaus. Dadurch landete ich bei den Männern immer sofort in der Bro-Zone, ohne es überhaupt zu wollen. Ich zählte inzwischen so viele Kerle zu meinen Freunden, von denen ich eigentlich mal etwas gewollt hatte. Ich schlug kurz die Augen zu und machte mir mal wieder darüber Gedanken, was ich bitteschön falsch machte. 'Nova, du bist so süß.' 'Nova, dich will man einfach nur in die Arme nehmen und knuddeln.' 'Nova, du gibst die besten Ratschläge.' Langsam konnte ich wirklich auf diese Aussagen verzichten. Genervt hob ich den Blick wieder an, landete mit meinen Gedanken wieder im Hier und Jetzt. Nachdenklich drehte ich den Kopf zu Nico und sah ihn einige Sekunden schweigend an, ehe ich ihm endlich antwortete. "Ich denke, da kommt es auch auf die Personen an. Meine Mutter schreibt selbst seit sie zehn Jahre alt ist Tagebuch. Ich ebenfalls. Also wird es wohl eher von ihr ausgegangen sein, was bedeutet, dass nicht jede Familie so etwas angelegt hat.", erklärte ich leise und war noch immer ein wenig durch den Wind. Ich war nun mal ein kleiner Tollpatsch. Ich beobachtete Domenico dabei, wie er sich aufrichtete und sich durch die dunklen Haare strich. Erst als er den Ordner erwähnte, kam ich wieder zu mir. Sachte nickte ich und zuckte mit den Schultern, während ich einen Blick auf die Michael Kors Uhr an meinem linken Handgelenk warf. "Wenn du willst, helfe ich dir dabei. Zu zweit geht es erstens schneller und außerdem sehen vier Augen mehr als zwei.", schlug ich lachend vor und strich mir über den Haaransatz, da sich ein paar Strähnchen aus dem Dutt gelöst hatten. Ich entschied mich dann aber doch dazu, die Haarklammern und das Duttkissen zu entfernen. Wenige Sekunden darauf schüttelte ich auch schon den Kopf hin und her und hoch und runter, bis meine lange Mähne wieder einigermaßen perfekt saß und mir in Wellen über die Schultern fiel.

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#89

RE: Play

in Dark side of life 29.12.2015 12:41
von Momo • 1.308 Beiträge

Deborah Celia Devins

Erleichterung und gleichermaßen Panik machte sich in Deborah breit, als er endlich anhielt. Denn Deborah hatte dieses Mal beschlossen sich nicht gleich wieder vom Acker zu machen sondern hartnäckig zu bleiben, sodass sie ihm bis zur Haustür gefolgt war, in der sie aber schließlich stehen geblieben war. Sodass Christopher sich auch endlich vor dem Aufzug umgedreht hatte. Endlich. Auf seine, wohl rhetorische, Frage nickte Deborah entschieden. Sie wollte es ihm erklären. Alles was ihr möglich war und was sie für... nötig hielt um ihn zu überzeugen. Vielleicht würde sie die ein oder andere Kleinigkeit auslassen, aber sie würde zusehen, dass sie weder etwas dazu erfand, noch etwas beschönigte oder veränderte. Sie würde ihm die Wahrheit sagen, soweit es ihr eben möglich war. Er kam auch direkt darauf zu sprechen, dass er nur die Wahrheit und zwar die ganze Wahrheit wissen wollte - und, dass sie nur eine einzige Chance hatte. "Danke" nickte die Brünette langsam, trat an ihm vorbei in den Aufzug zu ihren Kindern. Wobei sie sich eingestehen musste, dass sie sich ziemlich unwohl fühlte. Der kleine Raum, keinerlei Möglichkeit im Notfall verschwinden zu können, nichts was ihr einfiel was sie hätte sagen können und daher ein bedrückendes Schweigen. Umso erleichterter war sie, als die Tür aufging. Sie verkniff sich gerade so noch ein erleichtertes Ein- und wieder Ausatmen, trat stattdessen kurz nach den Kindern aus besagtem Auszug und ließ sich wenig später auf den ihr zugewiesenen Platz auf der großen, bequemen Couch sinken. Und nun? Nun musste sie erklären. Aber wie sollte sie das tun? Schon wieder kamen Zweifel in der Brünetten auf. Sie wusste, dass das was sie hier tat egoistisch war, aber sie fühlte sich so leer bei dem Gedanken daran einfach wieder zu verschwinden. Das konnte und das wollte sie nicht. Sie brauchte ihn, sie brauchte die Kinder. Sie brauchte ein geregeltes und normales Leben. Deborah war nie einem Abenteuer gegenüber abgeneigt gewesen, aber die letzten Jahre waren kein Abenteuer gewesen, sie waren die reinste Hölle gewesen.
Erst Chris Stimme holte sie wieder aus ihren Gedanken. Deborah blickte ihn an, schöpfte ein Funken Hoffnung, dass doch noch alles gut werden konnte, bei dem beinahe sanftmütigen Lächeln das für einen Augenblick über sein Gesicht huschte. Deborah schüttelte den Kopf "Danke ich... ich möchts' einfach hinter mich bringen, bevor ichs mir anders überlege" murmelte sie leise, aber doch verständlich und vergrub ihre Hände in den Taschen ihres Mantels. Nur, wie sollte sie anfangen, was sagte sie und was besser nicht? Fest stand, dass sie ihm nicht sagen würde, dass er teil dieses... Spiels war. Sie konnte ja nicht ahnen, dass er das längst wusste. Und wie würde er reagieren, wenn er erfuhr, dass Deborah sogar bei der Auswahl einiger dieser Frauen geholfen hatte? Nein, das war definitiv ebenfalls ein Teil den sie besser für sich behalten würde. Sie konnte dieses Fünkchen Hoffnung nicht wieder direkt im Keim ersticken.
De Brünette atmete tief durch und beschloss einfach irgendwie zu beginnen. Irgendwie musste es schließlich los gehen. "Das klingt alles ziemlich verrückt, genau genommen ist es das auch.. vermutlich ist der Gedanke anschließend nicht mal so fern, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe - aber ich gehe davon aus, dass du diese Meinung ohnehin schon vertrittst.." Stop. Sie musste definitiv aufhören um den heißen Brei zu reden, das würde ihm auf Dauer gehörig auf die Nerven gehen - und dann war diese eine Chance auch verspielt und das Fünkchen Hoffnung definitiv im Keim erstickt.
"Es ist so.. meine Eltern.. naja, du weißt doch, dass meine Mutter Psychologin ist und mein Vater Arzt. Schon witzig, eigentlich sollten die Beide Gutes für die Menschen tun und ich sollte - und wollte auch in die Fußstapfen meiner Mutter treten. Aber die Geschichte kennst du ja. Über ihre Arbeit waren die Beiden ja immer ziemlich verschwiegen, was allerdings weder mit ihrer Schweigepflicht noch mit sonst irgendetwas zusammen hing. Ihr Arbeitgeber ist nämlich.. naja, wie soll ich sagen.." Deborah stoppte. Sie konnte sich ja selbst kaum zuhören, das klang schrecklich. Lag das an der Situation und der Geschichte oder daran, dass sie die Jahre über kaum wirklich soziale Kontakte geknüpft und gepflegt hatte? Die Brünette strich sich durch das dunkle Haar, atmete tief durch. Augen zu und durch. "Es ist so: Meine Mutter hat die Familien ausgewählt, mein Vater hat ihnen die Kinder geraubt und ihr Arbeitgeber hat sie teuer verkauft. Mein Vater war nie überzeugt davon, meine Mutter aber. Ich lief blind in die Geschichte hinein, bis ich mit Joshua und Jasmine schwanger war, selbst Mutter werden sollte. Das Problem ist, aus dieser Sache steigst du nicht einfach wieder aus. Diese Leute sind... die sind zu allem fähig und die hätten keine Sekunde gezögert uns das Leben zur Hölle zu machen. Genau genommen hätten die mir euch weg genommen, wenn es ausgeartet wäre. Die töten unschuldige Frauen, nehmen ihnen ihre Kinder weg und verkaufen sie an irgendwelche... irgendwelche kranken Menschen, die das mit ihrem Geld unterstützen. Ich konnte damit nicht leben, ich konnte damit nicht weiter machen - und die einzige Möglichkeit euch in Sicherheit zu wissen war die zu verschwinden. Du solltest das nicht wissen... es war erträglicher zu wissen, dass du mich hasst, als zu wissen dass ihr Sekunde um Sekunde in schrecklicher Gefahr sein könntet."

Domenico Reamonn Crane | G1

Das sie wegrückte - naja, ehrlich gesagt nahm Nico das gar nicht wirklich war. Seine Konzentration war auf das gerichtet was Novalia ihm gezeigt hatte, wenn es auch - was den Computer betraf - nicht sonderlich viel gewesen war. Zumal sie davon ausging, dass das von ihnen nicht existierte. Nachsehen würde er dennoch, sicher war sicher. Vielleicht - und das war gar nicht so abwegig - hatten die anderen Familien auch so etwas in der Art führen müssen. Wer wusste das schon, wer wusste schon, was diese kranke Organisation so alles verlangt hatte für ihre Dienste. Alleine der Gedanke an diese kranken Menschen machten Nico schon wieder verrückt, wenn er könnte, würde er allesamt, jeden Einzelnen der daran beteiligt war umbringen. Nach und nach, alle miteinander. Dann war er zwar vermutlich kein Deut besser, aber dann würde so etwas nie wieder passieren können und das wäre es ihm allemal wert. Dann war er eben wie sie; aber dann gab es wenigstens niemanden mehr, der unschuldigen Familien eine so grauenvolle Tat antat. In seinen Augen waren die Beteiligten nicht einmal mehr Menschen, Monster traf es viel besser, wenn man ihn fragte. Sehr viel besser. "Ich werd' trotzdem mal nachsehen, sicher ist sicher. Abwegig wäre es nicht mal, das wäre nur noch das Tüpfelchen auf dem i" grummelte Domenico leise vor sich hin, richtete sich dann wieder auf. Ja, er würde definitiv vergleichen, sofern sie den Ordner heraus rückte, wovon er eigentlich ausging. Wieso sollte sie es auch nicht tun, erst her kommen, ihm das Zeug zeigen und sich dann weigern. Das war schwachsinnig.
"Und was deine Hilfe betrifft; wieso nicht?" zwinkerte Nico, ließ den Blick noch einen Moment auf der Brünetten ruhen, die ihre Frisur löste. Maeve's Übungsstunde würden sie eben verschieben, würde ihr sowieso lieber sein, so begeistert wie sie zuvor genickt hatte. Stattdessen konnte sie sich auch mit einbringen, dann erfuhr sie vielleicht auch ein wenig mehr über das was hier lief und das konnte ihr wohl nur recht sein. Schließlich war sie an ihrem ersten Tag ziemlich hartnäckig im fragen gewesen. Als Nova ihr Zeug zusammen gesammelt hatte schlug Nico wieder den Weg zur Lagerhalle und schließlich in die Katakomben ein, wo er zurück zu Maeve in den "Aufenthaltsraum" lief und sich dort auf einen der Stühle zurück fallen ließ, sich der 19-Jährigen zu wandte: "Ich schätze, du wirst heute noch einmal verschont", teilte er ihr mit "Zumindest was die Selbstverteidigung angeht. Wenn du magst, kannst du beim Infos durchgehn' helfen" bot er ihr an, drückte sich wieder auf die Beine.
"Bin sofort wieder da." Das war wiederum an Nova und Mae gerichtet, bevor er sich unter dem Vorhang durch in den Gang schob und sein Zimmer ansteuerte. Dort waren die ganzen Unterlagen die sie in den letzten Monaten zusammen getragen hatten. Nicht allzu viele, etwa das doppelte an Menge das Nova gebracht hatte, da es sowohl seine, als auch Chris unterlagen und ein paar kleine Extras waren. Der Rest (wie Zeitungsartikel u.ä,) waren auf dem Laptop gesichert, den er sich ebenfalls schnappte und dann zurück zu den beiden Mädchen kehrte.


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#90

RE: Play

in Dark side of life 29.12.2015 13:40
von Schora • 12 Beiträge

Kilian Macintyre | G5


Ah, Elijah wollte also nicht mit einem höllischen Kater aufwachen. Eigentlich verständlich, da es nie sehr angenehm war, wenn sich der Kopf anfühlte, als würde er bei jeder kleinsten Bewegung platzen. Übelkeit hinzugezählt machte die Sache auch nie besser, aber Kilian konnte von sich selbst behaupten, dass er ein ziemlich guter Trinker war. Er konnte sich noch nicht einmal daran erinnern, wann er zuletzt einen richtigen Kater gehabt hatte, da er ziemlich viel Alkohol aushielt. Es dauerte ebenfalls seine Zeit, bis er lallte und schwankte, wenn er zu viel getrunken hatte. Wenn dies dann meist der Fall war, war er vollkommen weg und mitten im Nickerchen. Sonst war er immer der letzte, der noch nicht komplett benommen war. Es kam lediglich vor, dass er zu Ausrastern und Aggression neigte, wenn ihn jemand nervte oder absichtlich provozierte. Er war ja so schon schlecht einzuschätzen, sodass man sich ruhig in Acht nehmen sollte, aber wenn er zusätzlich noch Alkohol im Blut hatte.. konnte zu unangenehmen Sitautionen für alle Beteiligten führen. Dass Elijah also nicht so viel trank, war ihm eigentlich recht Schnuppe. Solange er nicht nörgelte oder einen auf Spaßverderber machte, war alles gut und die drei konnten genug Spaß miteinander haben, um wieder mal ein bisschen abzuschalten und diese verfluchte Lagerhalle und die Tunnel zu vergessen. Soweit das denn überhaupt möglich war. ''Verkorkst?'', fragte er dann nach und widmete dem Brünetten einen kurzen Seitenblick, während sie sich alle drei in Bewegung setzten. ''Diese Angelegenheit muss nicht unbedingt der Auslöser dafür sein.'', kommentierte er neutral und achselzuckend. Kilian war wenn dann schon lange zuvor verkorkst gewesen, sodass ihm das hier nichts mehr anhaben konnte. Und wenn schon, was juckte ihn das? Er war so, wie er war und würde sicherlich nichts daran ändern, solange alles einigermaßen im Schacht war. Seines Erachtens sah Elijah jedenfalls nicht ganz so verkorkst aus, wie er schien. Aber wer wusste schon, ob da mehr dahinter steckte. Er kannte ihn doch gar nicht. Also ließ er die Sache beruhen und folgte der energiegeladenen Brünetten, die mit einem Na dann los! die kleine Gruppe vorantrieb.
Der Weg war nicht allzu lang gewesen, vielleicht 10 Minuten, sodass sie schon nach geringer Zeit bei der Kneipe ankamen. Das riesige, rot bestrichene Schild mit dem Kneipennamen hing einladend über dem Laden, der nicht ganz so klein war, wie man sich Kneipen meist vor stellte. Diese Kneipe entsprach generell nicht der normalen Vorstellung. Keine stinkenden Muskelmänner mit Bartwuchs, Schweißgeruch und Zigarettenrauch. Es war ein angenehmes Eckchen, das von innen relativ modern gehalten war und somit auch einer Bar ähnelte. Der gewisse Flaire einer Kneipe war trotzdem vorhanden. Shots und Bierchen wurden immer wieder auf die Theke geknallt, es herrscht reges Treiben und in der Zockerecke spielten einige Kerle um die paar Scheine, die sie noch übrig hatten. Die Luft war leicht stickig, aber nicht abgestanden, als sie in die Tür traten. ''Kilian.'', begrüßte ihn der schwarzhaarige Kerl mitte 30 mit einem Nicken. Der Blonde hob zum Gruß kurz die Hand. Jeffrey war korrekt. Er war einer der wenigen, die Kilian mochte. ''Ich würde sagen, wir gehen dort rüber.'', meinte er zu Alexis und Elijah. Mit einem Nicken wies er zum Ende der Theke, wo die Ablage leicht zu einem Halbkreis abgerunden war. Die hohen Hocker gaben genau drei Plätze frei. Kilian mochte es nicht, direkt in Eingang oder zu weit hinten zu sitzen. Hier am Ende der Theke hatte man die beste Sicht und gute Plätze direkt an der Bar, sodass man immer recht schnell bedient wurde. Also ließ der Blonde sich auf dem Stuhl ganz links nieder.

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